Gengenbach - Reichenbach

Flurneuordnung Reichenbach/Ohlsbach: Viel mehr als Hofzufahrten

Erich Fakler
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07. September 2024
Der Gedenkstein ist enthüllt. Von links  Christiane Benz, Wilhelm Göppert, Norbert Langer, Bernd Bruder, Markus Späth, Ansgar Jäger, Diana Kohlmann, Thorsten Erny und Erwin Huber. 

(Bild 1/2) Der Gedenkstein ist enthüllt. Von links  Christiane Benz, Wilhelm Göppert, Norbert Langer, Bernd Bruder, Markus Späth, Ansgar Jäger, Diana Kohlmann, Thorsten Erny und Erwin Huber.  ©Erich Fakler

Das Schwarzwaldverfahren sorgte in Reichenbach und Ohlsbach für Hoferschließungen und zusammenhängende Grundstücke. Nach 46 Jahren ist die Neuordnung nun abgeschlossen.

Seit Mittwochabend kündet ein Gedenkstein auf dem Festgelände Santis Claus vom Abschluss der seit sechsundvierzig Jahren laufenden Flurneuordnung in Gengenbach-Reichenbach. Gengenbachs Bürgermeister Thorsten Erny und Diana Kohlmann, Dezernentin für den ländlichen Raum des Ortenaukreises, enthüllten am Spätnachmittag den Sandstein mit ausführlicher Informationstafel über das Schwarzwaldverfahren Gengenbach/Reichenbach.

Der kurz vor Vollendung seines 90. Lebensjahres stehende Erwin Huber, Vorstand des Zusammenlegungsverfahrens der Ortschaft Reichenbach und der Gemeinde Ohlsbach, konnte nun, kurz vor dem Ende seiner Amtszeit, die Bürgermeister Thorsten Erny und Bernd Bruder, Ortsvorsteher Markus Späth sowie viele Verantwortliche und Mitwirkende für das Jahrhundertprojekt auf dem Santis Claus begrüßen. Zugleich würdigte er den Einsatz und die Leistung vieler Verantwortlicher der mehr als vier vergangenen Verfahrensjahrzehnte.

310 Eigentümer

Insbesondere erinnerte er an Otto Wußler, den von 1969 bis 1975 als Bürgermeister und nach der Eingemeindung bis 1992 als Ortsvorsteher von Reichenbach in Verantwortung stehenden Lokalpolitiker. Otto Wußler war zudem über zwanzig Jahre Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft der 310 beteiligten Grundstücks-Eigentümer. Nach dem Tod von Wußler im Jahre 1999 wurde Erwin Huber selbst zum Vorsitzenden gewählt und wird dieses Amt auch bis zur Auflösung des Schwarzwaldverfahrens Ende 2024 inne haben.

Als Abschlussredner der kleinen Feierstunde hatte der von 1998 bis 2009 in Reichenbach als Ortsvorsteher amtierende Wilhelm Göppert den lange in Verantwortung stehenden Otto Wußler ebenfalls besonders hervorgehoben. Dieser habe „mit viel Fingerspitzengefühl und Hingabe dieses Schwarzwaldverfahren angestoßen und erfolgreich in die Wege geleitet“. „Oberste Priorität hatte die Einzelhoferschließung“, erinnerte Göppert an die Zielsetzung des Verfahrens.

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Die Zufahrten zu den Höfen seien damals nur Schotterstraßen gewesen, die bei starken Regenfällen regelmäßig durch die eintretenden Erosionen beträchtlich geschädigt wurden. „Es war eine gigantische Leistung, die hier durch das Schwarzwaldverfahren geleistet werden konnte.“

Bürgermeister Thorsten Erny und Dezernentin Diana Kohlmann teilten sich zuvor in ihren Ansprachen die Schwerpunkte. Thorsten Erny betonte die Zielsetzung des beschleunigten Zusammenlegungsverfahrens, „zersplitterte Grundstücke zu größeren, zusammenhängenden Einheiten“ zu vereinen. Und er betonte: „Unsere Landwirte verfügen nun über größere, zusammenhängende Flächen, die eine effizientere Bewirtschaftung ermöglichen.“ So schlimm der Sturm Lothar am 26. Dezember 1999 auch gewesen sei, so habe das einsetzende Hilfsprogramm andererseits dem Schwarzwaldverfahren in Reichenbach enorm geholfen.

Dezernentin Diana Kohlmann freute sich, dass mit der Enthüllung des Gedenksteins noch in diesem Jahr der Abschluss des jahrzehntelangen Schwarzwaldverfahrens Gengenbach-Reichenbach gefeiert werden könne. Mit den gegenwärtig insgesamt 17 laufenden Schwarzwaldverfahren soll neben der Anbindung landwirtschaftlicher Anwesen oder dem Bau von Waldwegen insgesamt „die Erhaltung einer unvergleichlichen Natur- und Kulturlandschaft“ gesichert werden.

Die gesamte Durchführung des Schwarzwaldverfahrens um Reichenbach habe 6,5 Millionen Euro gekostet. Davon schlugen alleine die Lotharmaßnahmen mit Nasslager und Wegebau mit 3,8 Millionen Euro zu Buche.

Weitere Kosten haben die Teilnehmer des Verfahrens aufgebracht: die Stadt Gengenbach 315.000 Euro, die Gemeinde Ohlsbach rund 40.000 €, die Forstbetriebsgemeinschaft 265.000 Euro und die 310 Grundstückseigentümer anteilsmäßig insgesamt 380.000 Euro.

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