Vier statt fünf Windkrafträder auf "Rauhkasten"

Statt fünf Windenergieanlagen (ursprünglich standen sieben im Raum) gibt es nur noch vier im Bereich »Rauhkasten/Steinfirst«. (Symbolfoto) ©Archiv: Ulrich Marx
Rolf Pfeifer von der Freiburger endura kommunal GmbH, die das Projekt Windenergie auf dem Rauhkasten/Steinfirst betreut, informierte den Gengenbacher Gemeinderat am Mittwochabend über den Stand der Dinge.
»Seit drei Jahren ist die Windkraftnutzung immer wieder ein Thema auch für uns«, sagte Bürgermeister Thorsten Erny in der Ratssitzung, »es laufen sehr viele Arbeiten im Hintergrund« mit Friesenheim, Hohberg sowie den Verwaltungspartnern Berghaupten und Ohlsbach. Neben weiteren Informationen hatte Rolf Pfeifer zwei Nachrichten von besonderer Bedeutung.
Statt fünf Windenergieanlagen (ursprünglich standen sieben im Raum) gibt es nur noch vier im Bereich »Rauhkasten/Steinfirst«, der auch die Gemarkung von Bermersbach betrifft. »In der südlichen Flanke«, so Experte Pfeifer, wären nach genaueren Untersuchungen unverhältnismäßig viele Erdbewegungen nötig gewesen, hinzu käme eine dort spezielle Artenvielfalt. »Die Zuwegung«, das ist eine weitere bedeutende Entscheidung, über die Pfeifer informierte, »geht über die Pionierstraße in Diersburg«. Vier Routen durch die Wälder wurden geprüft, wie die großen Bestandteile der Windräder an den Standort gebracht werden könnten. Auch eine Route im Gengenbacher Bereich war dabei, aber als unvorteilhaft eingestuft worden. »Zehn bis 15 Anwohner in Diersburg sind verkehrstechnisch betroffen«, sagte Pfeifer.
Die Nabenhöhe der Windkrafträder, die von der Firma Enercon gebaut werden, beträgt 149 Meter, der Rotordurchmesser hat 115 Meter. Mit den vier Windkrafträdern könnten, so Pfeifer, 7500 bis 8000 Haushalte pro Jahr mit Strom versorgt werden. Demnächst soll ein Windmessmast mit 140 Metern Höhe dieses Energiepotenzial durch eine einjährige Messung bestätigen.
Rund 22 Millionen Euro
Der immissionsschutzrechtliche Antrag werde, so Pfeifer, wohl im Februar 2015 eingereicht, die Türme für die Windkraftanlagen dann im Frühjahr 2016 gebaut. Pfeifer sprach nochmals die mögliche Bürgerbeteiligung an dem Projekt an, an dem Enercon mit 50 Prozent beteiligt ist und die Hälfte der rund 22 Millionen Euro an Investitionskosten übernimmt. Die anderen 50 Prozent übernehmen die Kommunen und möglicherweise Bürger. Die Entwicklungskosten von rund 350 000 Euro trägt Enercon, selbst wenn die Umsetzung scheitern sollte.
Im Mai hatte die Stadt Gengenbach mit dem Windkraftspezialisten aus Aurich, in Deutschland einer der Marktführer im Windenergieanlagenbau, einen Kooperationsvertrag geschlossen.