Bauarbeiten am neuen Lindenplatz in Offenburg gehen voran
Nach vielen Arbeiten im Untergrund wird jetzt langsam die neue Optik am Lindenplatz sichtbar. Die Stadt informierte gestern vor Ort über das Millionenprojekt. Mit den Arbeiten sei man drei Wochen in Verzug, das sei allerdings aufzuholen. Lob gab es für die Nachsicht der Anlieger und Geschäftsleute.
Der neue Lindenplatz nimmt Gestalt an. Nachdem zunächst viele Dinge im »Untergrund« erfolgt seien, wie Versorgungsleitungen, Kanäle und Hausanschlüsse, hätten jetzt die Pflasterarbeiten begonnen, freute sich gestern Baubürgermeister Oliver Martini beim Vor-Ort-Termin.
Vor allem in der Zunftgasse ist der neue Belag, der aus Natursteinen in verschiedenen Farbtönen besteht, schon gut zu erkennen. Auf dem Lindenplatz selbst laufen gerade die Vorarbeiten für den Einbau des großen Holzpodestes, das als Bühne und Sitzgelegenheit dienen soll. Außerdem stehen schon die vier großen Unterflurmüllbehälter bereit und warten ebenfalls auf ihren Einbau. Zehn Arbeiter sind derzeit auf dem Lindenplatz und in der Zunftgasse im Einsatz.
»Ganz zufrieden sind wir nicht mit dem bisherigen Verlauf«, sagte Bürgermeister Oliver Martini. Denn man sei drei Wochen im Verzug und habe diesbezüglich auch schon Gespräche mit dem beauftragten Unternehmen geführt.
Tiefbauchef Andreas Demny zeigte sich aber zuversichtlich, den Rückstand wieder aufzuholen. Er verwies darauf, dass die Bauarbeiten doch recht komplex und kompliziert seien. So gebe es aufgrund der Enge kaum Bewegungsfläche auf der Baustelle.
Fürs Material der Firma habe man ein kleines Lager bei den TBO anlegen müssen. Außerdem habe die Lieferkette für die Pflastersteine erst einmal in Gang kommen müssen, die teils aus Schweden, teils aus dem Bayerischen Wald kommen. 20 verschiedene Steine müssten aufwendig verlegt werden, weshalb Demny von der »Königsklasse der Steineverlegung« sprach.
»Riesenlob« für Anlieger
Martini, Demny und auch Bauleiter Marco Schappacher sprachen den Anliegern und Geschäftsleuten »ein Riesenlob« für ihre Nachsicht aus. Nie gebe es richtig Streit. In Gesprächen bekomme man immer eine gute Lösung für beide Seiten hin, so Schappacher.
»Wir stehen im Wort«
»Wir stehen bei den Geschäftsleuten im Wort«, sagte Demny. Deshalb setze man alles daran, den Zeitplan einzuhalten. So soll im ersten Bauabschnitt der östliche Teil des Lindenplatzes bis 30. September fertiggestellt werden, damit Karstadt beim Weihnachtsgeschäft nicht beeinträchtigt wird. Bis Weihnachten soll mit Rücksicht auf die dortigen Cafés im zweiten Bauabschnitt der westliche Lindenplatz und bis 30. April schließlich in Abschnitt drei die Lange Straße bis zur Glaserstraße ein neues Stadtparkett erhalten. Besonderes Augenmerk will Demny darauf legen, dass vor Weihnachten die Durchgängigkeit von der Steinstraße zum Lindenplatz gewährleistet bleibt.
Mit Aktionen wolle man immer wieder zur Belebung des Lindenplatzes beitragen, erläuterte Kirstin Niemann, Leiterin Stadtentwicklung, und nannte die »Kinderbaustelle« oder den Innenstadtmarkt am Samstag als Beispiele. Außerdem gebe es jeden Dienstag einen Info-Punkt am Lindenplatz. Ein Baustellenvesper zum Austausch von Anliegern mit Vertretern des Gemeinderats und der Stadtverwaltung sei ebenfalls geplant.
INFO: Im Rahmen des Innenstadtmarktes (10 bis 13 Uhr auf dem Rathausplatz) gibt es morgen, Samstag, um 11 und 12 Uhr auch Rundgänge am Lindenplatz mit Tiefbauchef Andreas Demny.
So geht's weiter!
6,9 Millionen Euro kostet die Neugestaltung der östlichen Innenstadt, 2,3 Millionen Euro entfallen auf den Lindenplatz. Dort sollen die Arbeiten Ende April 2018 abgeschlossen sein.
Danach ist die Lange Straße bis zur Glaserstraße an der Reihe. Die Ausschreibung hierfür erfolgt laut Tiefbauchef Andreas Demny Ende des Jahres. Die Arbeiten sollen von Norden nach Süden verlaufen.
Wann der Bereich an der Gustav-Rée-Anlage am geplanten Einkaufsquartier seinen neuen Belag erhalten wird, konnte Bürgermeister Oliver Martini noch nicht sagen: »Erst müssen die dort mit dem schweren Gerät draußen sein.«