Waldbrandgefahr macht Zell-Weierbacher Räten Sorge
Um Schwarzwild, sanierte Wege, Auswirkungen des Eschensterbens und Anforderungen der Feuerwehr bei Waldbränden ging es bei der Waldbegehung des Ortschaftsrats Zell-Weierbach.
Traditionsgemäß fand die Waldbegehung des Ortschaftsrats Zell-Weierbach vor den großen Ferien statt. Ortsvorsteher Willi Wunsch hatte den Ortschaftsrat, dem sich auch ehemalige Räte und Rätinnen angeschlossen hatten, Jagdpächter Gustav Mischall und seine Mitstreiter, die Förster Joachim Weißhaar und Andreas Broß, sowie den Leiter der Technischen Betriebe Offenburg Alex Müller und dessen neuen Bereichsleiter Raphael Lehmann eingeladen. Auch die Spitze der Freiwilligen Feuerwehr im Ortsteil war präsent.
Der Weg führte die kommunalpolitische Wandergruppe vom Hexenstein über das Möretseck zur Hirschquelle. Ortsvorsteher Wunsch erläuterte vor Ort die im Jahr 2016 durchgeführte Sanierung des Waldweges zur Hirschquelle. In diesem Bereich befinden sich nur Privatwälder, somit verlaufen auch die Waldwege über privaten Grund. Da der Wald aber auch als Naherholungsgebiet dient, ist es für Wanderer, Mountainbiker und sonstige Waldbesucher erforderlich, die Wege verkehrssicher zu erhalten. Auch brauchen Waldbesitzer und Holzabfuhrunternehmer ihrerseits sichere Wege. Unwetter in den letzten Jahren hatten den Waldweg sehr stark beschädigt.
Die Sanierungskosten in Höhe von rund 13 000 Euro wurden über das Konto der Jagdgenossenschaft abgerechnet. Da der Weg nicht erweitert oder ausgebaut wurde, waren Zuschüsse nicht zu erlangen. Die Hirschquelle selbst wird vom Schwarzwaldverein Zell-Weierbach betreut, der auch die Sitzgelegenheit instand hält.
Weniger Holzeinschlag
Joachim Weißhaar, als zuständiger Förster auch Ansprechpartner für den Privatwald, informierte über die Holzhiebe. Im Gemeindewald Zell-Weierbach wurde weniger Holz eingeschlagen. Der Grund liegt etwas weiter weg und in der Ebene: Da durch das Eschentriebholzsterben in der Rheinebene sehr viel Holz anfällt, wird in der Vorbergzone weniger eingeschlagen. Die Versorgung mit Brennholz, auch durch Selbstwerber, war aber ausreichend gewährleistet. Privatwaldbesitzer werden hier durch die Förster beraten, auch beim Holzverkauf werden Einschlag und Verkauf vermittelt. Derzeit kann für Nadelholz ein guter Preis erzielt werden. Förster Weißhaar ermunterte deshalb Privatwaldbesitzer, sich zum Einschlag von hiebsreifem Nadelholz für eine koordinierte Durchforstung zu melden. Sinnvoll sei es, dass sich mehrere Waldbesitzer gleichzeitig entscheiden, damit das Holz auch preiswert abgefahren werden kann.
Mit den Vertretern der freiwilligen Feuerwehr wurde wegen der akuten Trockenheit auch die Bekämpfung von Waldbränden besprochen. Die Feuerwehr benötigt hierzu verkehrssichere ausgebaute Waldwege, weil sie im Notfall mit Tanklöschfahrzeugen vor Ort kommen muss. Im neuen Feuerwehrkonzept der Stadt Offenburg ist für die Reblandfeuerwehr ein leistungsstarken Tanklöschfahrzeug explizit zur Waldbrandbekämpfung vorgesehen.
Die Abschlussbesprechung fand im Vereinsheim der örtlichen Bergwacht statt. Wunsch dankte den ehrenamtlichen Männern und Frauen der Bergwacht für ihre Arbeit zum Schutze der Waldbesucher, die Aktivitäten bei der Verkehrssicherung im Wald und ihren Einsatz für den Umweltschutz.
Schwarzwildjagd
Jagdpächter »Gustl« Mischall berichtete vom vergangenen Jagdjahr, in dem insbesondere das Schwarzwild Sorgen machte. Durch die starke Nutzung des Jagdbezirks durch Wanderer und Sporttreibende ist die Jagd nur eingeschränkt möglich. Deshalb sei es richtig, dass unter Federführung des Landratsamtes eine revierübergreifende Schwarzwildjagd durchgeführt wurde. Bei der Wildschadensbearbeitung habe man stets Einigkeit erzielt.