Offenburg

Warum bei Familie Müller ein Bild von Hiroyuki Masuyama hängt

red/sb
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27. September 2020

Familie mit Künstler: Bei den Müllers hängt ein echter Masuyama. Der Künstler (rechts unten) hat selbst entschieden, wo seine Bilder zu sehen sind. ©Stadt Offenburg

Vier Wochen lang hängt bei Familie Müller in der Oststadt an der Stelle, wo sonst der Fernseher angebracht ist, ein Bild des japanischen Foto-Künstlers Hiroyuki Masuyama.

Bei Familie Müller in der Oststadt hängt vier Wochen lang ein Bild des japanischen Foto-Künstlers Hiroyuki Masuyama an der Stelle, wo sonst der Fernseher angebracht ist. Gemeinsam mit Masuyama hat die Stadt Offenburg im Nachgang zu der erfolgreichen Ausstellung „Minima X Maxima“ zu einem „home project“ eingeladen, das Kunst in die Wohnzimmer von Offenburgern bringen soll. Das geht aus einer Pressemitteilung der Stadt Offenburg hervor.

Wie Patricia Potrykus vom Fachbereich Kultur mitteilte, sind 60 Bewerbungen eingegangen. Besucher der Städtischen Galerie wurden dazu befragt, wie ihnen die Ausstellung gefallen habe, und ob sie ein solches Kunstwerk auch gern in der eigenen Wohnung sehen würden. In welchem Heim nun ein Werk von Masuyama betrachtet werden kann, darüber hat der Künstler selbst in einem durchdachten Auswahlverfahren entschieden.

Verschiedene Situationen

Wichtig war ihm, dass die Bilder in den Wohnungen von Menschen aus den unterschiedlichsten Lebenssituationen zu sehen sein werden. Jung oder alt, alleinerziehend oder Familie, im Hochhaus oder in ländlicher Idylle, diese Kriterien spielten eine Rolle. 

Potrykus berichtet von einer dreizehnjährigen Bewerberin, die sich anstelle eines religiösen Bildes der Oma ein Kunstwerk von Masuyama wünschte. „Das war eine witzige Begründung“, und die Bewerberin habe für ein Schulprojekt mit dem Künstler auch ein Interview geführt: „Auch ein super Beispiel für Kunstprojekte außerhalb der Galeriewände“, erklärt Potrykus.

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„Kunst gehört ins Leben“, sagt auch der Künstler Masuyama (52), der mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an der Düsseldorfer Kunstakademie studierte. Zu der Zeit seien neben Düsseldorf auch Karlsruhe und Köln Vorreiter in Sachen digital art gewesen. „Digital Art ist eine Kultur-Adaption“, erläutert der Foto-Künstler, „eine Synthese von Alt und Neu, Mensch und Natur.“ 

Beispielhaft dafür sei die fotografische „Adaption“ des Gemäldes von Caspar David Friedrich „Kreidefelsen auf Rügen“, das nun im Wohnzimmer der Familie Müller hängt. Masuyama hat auf den Spuren des romantischen Künstlers tausende von Details in akribischer Foto-Arbeit neu zusammengesetzt, heißt es in der Pressemitteilung weiter. 

Und warum gerade Caspar David Friedrich? „Ich habe mich gefragt, ob der Himmel wirklich so blau sein kann, das Laub der Bäume so grün“, sagt Masuyama. So viel wie möglich sollte vom Original umgesetzt werden, so sind zu Beispiel die Betrachter der Landschaft nachgestellt von der Familie des Künstlers. Im Vergleich zu früher gebe es heute dort mehr Bäume, außerdem hätten Wind und Wetter die Felsen abgetragen.

Insgesamt hängen nun 23 Bilder des Künstlers in privaten Häusern und Wohnungen, teilt die Stadt mit. Abgehängt werden die Werke von der Stadt Offenburg am Wochenende vom 23. bis 25. Oktober. Danach soll eine Dokumentation dieses „home projects“ erstellt werden. 

Denn wie die Veranstalter sagen, gehöre die Kunst ins Leben, und das Leben spiele sich nun mal im eigenen Zuhause ab. Potrykus hat schon jetzt Bilanz gezogen: „Durchgehend sehr positive Resonanz, nur glückliche Gesichter und Stolz, der Künstler ist auch sehr glücklich.“

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