Was der Offenburger Tunnel-Bau für Durbach bedeutet
Die Durbacher Gemarkung ist nicht direkt vom Bahnprojekt »Tunnel Offenburg« betroffen. Die Planer stellten den derzeitigen Stand dem Durbacher Gemeinderat am vergangenen Donnerstagabend vor. Mit verkehrstechnischen Einschränkungen ist während der mehrjährigen Bauzeit zu rechnen.
Mit Unterstützung von vier Kollegen präsentierte Projektabschnittsleiter Sven Adam am vergangenen Donnerstagabend dem Durbacher Gemeinderat zwei Tage nach der öffentlichen Präsentation in Offenburg die aktuellen Planungen für das Ortenauer Jahrhundertprojekt der Deutschen Bahn AG – den Tunnel Offenburg.
»Durbach ist auf seiner Gemarkung nicht unmittelbar betroffen, allerdings werden die Baumaßnahmen zu Belastungen, zum Beispiel im Bezug auf die Verkehrsleistung, führen«: In ihrer Präsentation des derzeitigen Status Quo konzentrierten sich die DB-Projektplaner auf die nördlichen Zuleitungen und Eingänge der beiden Tunnelröhren.
Bereits auf der Höhe des Verkehrskreisels in Appenweier werden die Schienenstränge der neuen Strecke leicht abgesenkt und damit in die nötige Tunneltiefe gebracht. Auf der Höhe der B 3 Windschläg, Abzweigung Ebersweier und Durbach, sollen die beiden Schienenstränge in den durch eine Tunnelvortriebsmaschine gebauten unterirdischen Teil der Zugstrecke geführt werden.
Laut dem DB-Projektleiter ist derzeit geplant, den größten Teil der Baustellenlogistik am südlichen Tunneleingang zu errichten. »Wie groß das Gelände für die Arbeiter, das Material und die gesamte Logistik sein wird, ist allerdings noch unklar«, berichtete Adam. Auch über den Verbrauch der bisher im nördlichen Bereich benötigten landwirtschaftlichen Fläche konnte der Abschnittsleiter noch keine Aussage machen.
Sicher ist allerdings: Durch die Unterfahrung der B 28 und den Arbeiten zwischen Windschläg und Bohlsbach wird es während der Bauphase über Jahre hinweg verkehrstechnische Einschränkungen geben, die auch die Gemarkung Durbach betreffen werden.
Entschädigung zugesagt
Auch ist noch nicht exakt definiert, wie weit und in welchem Maße die bestehende landwirtschaftliche Fläche im Breitfeld und entlang des Plättlewegs über die Bauzeit hinweg genutzt werden kann. Auch über mögliche Staubentwicklung konnten die DB-Planer noch keine Aussage machen. »Betroffene Landwirte werden allerdings auf jeden Fall finanziell entschädigt«, erläuterte Adam. Der Planer betonte: »Wir spielen hier von Anfang an mit offenen Karten, deshalb sind wir auch hier.«
Auf Lärmschutz achten
Vom Grundsatz her ist der vorgestellte Trassenverlauf allerdings bereits planungssicher. Nur der Standort der jeweiligen verbindenden Fluchtgänge und der sonstigen Rettungseinrichtungen könne sich in den kommenden Monaten noch minimal ändern. Auch auf den Lärmschutz wird man während der Bauzeit achten, wie auf Nachfrage aus dem Gemeinderat von den Planern bestätigt wurde.
Darüber hinaus versprach der Projektabschnittsleiter, den Gemeinderat über die finalen Planungsarbeiten und zukünftigen Bauarbeiten auf dem Laufenden zu halten.
»Sie müssen auch sehen, welche Kaufkraft ein solches Milliardenprojekt hier im Raum Offenburg mit sich bringt. Beim Tunnel in Rastatt sind derzeit 130 Firmen involviert, obwohl das ein kleineres Tunnelprojekt ist als hier die beiden Röhren in Offenburg«, sagte Adam.
Wohl nicht vor dem Jahr 2025 werden die ersten Bagger und Raupen an der Großbaustelle rollen, 2035 sollen die ersten Güter durch die beiden Tunnelröhren fahren können.