Was die Kirchen im Advent und an Weihnachten anbieten
In Offenburg gibt es viele kreative Angebote, wie Open-Air-Feiern am Gifiz-Tiergehege oder auf dem Sportplatz Rammersweier, vor Kirchen oder „Lichterwege zum Christkind“.
„Weihnachten wird nicht ausfallen“: Zum Heiligen Abend haben die evangelische und katholische Kirche in Offenburg neben Christmetten mit eingeschränkter Besucherzahl gemeinsame Freiluftgottesdienste an mehreren Orten geplant. Die Kirchen sind an Weihnachten gewohnt voller als sonst. Zwischen 800 und 1000 Gottesdienstbesucher wurden in den letzten Jahren am Heiligen Abend in der Dreifaltigkeitskirche gezählt, rund 500 waren es in der evangelischen Stadtkirche, wobei die Plätze bereits eine halbe Stunde vorher ausgebucht waren. In diesem Corona-Jahr ist alles anders, nur wenige Sitzplätze sind in den Gotteshäusern ausgewiesen und viele Menschen haben sich schon betrübt gefragt, ob das Christfest in diesem Jahr nicht nur ohne Weihnachtskonzerte, sondern auch ohne Krippenfeiern und Weihnachtsgottesdienste stattfinden muss. Von daher gibt es nahezu flächendeckend in den beiden großen Kirchen im Land die Tendenz, unabhängig von der Witterung kleine Weihnachtsgottesdienste von 30 bis 35 Minuten im Freien anzubieten.
„Weihnachten wird in den Gemeinden nicht ausfallen“, versprechen die beiden Offenburger Dekane Jutta Wellhöner und Matthias Bürkle. Die evangelischen und katholischen Gemeinden bieten deshalb dezentrale, oft ökumenische Gottesdienste an anderen Orten an.
Viele Helfer haben sich sehr kreative Angebote ausgedacht.
Kurze Feiern im Freien wird es geben in der Stadt wie auch in vielen Ortsteilen, wie beispielsweise einen ökumenischen Gottesdienst an der Ursulasäule, Weihnachtsgottesdienste auf dem Parkplatz des Technischen Gymnasiums, vor Kirchen oder Gemeindezentren, auf Schulhöfen, auf dem Sportplatz Rammersweier oder am Gifiz-Tiergehege. Dazu wurden von zahlreichen Helfern kreative Angebote vorbereitet, wie den „Lichterweg zum Christkind“ in Waltersweier, den Weihnachtsweg für Familien in Bühl oder den Stationenlauf in der Waldbachsenke.
Weihnachten sei schon früher in extremen Situationen gefeiert worden, erinnert Bürkle an so manche Schilderung aus Kriegszeiten. Mit der Pandemie sei ebenfalls eine extreme Situation eingetreten, dennoch werde die Kernbotschaft des Weihnachtsfestes gefeiert: „Gott wird Mensch.“ Dabei müssten konfessionelle Traditionen von Liedern und Gottesdienstformen zurücktreten. Der biblischen Text des Lukasevangeliums jedoch, eine Auslegung der jetzigen Situation, das gemeinsame Fürbittgebet, das Vater Unser und der Segen zum Weihnachtsfest würden in jede der Feiern integriert, wobei der Schwerpunkt auf den Familien läge, einige Krippenfeiern seien besonders auf jüngere Kinder ausgerichtet.
Zwar sei die Form anders, die frohe Botschaft jedoch sei dieselbe wir immer: „Christus wird geboren, Gott ist den Menschen ganz nah“, erklärt die evangelische Dekanin Jutta Wellhöner. Man habe zwar neue Wege wählen müssen, wo man im Freien miteinander ökumenisch unterwegs sei, aber so sei es ja eigentlich schon in der Weihnachtsgeschichte zu lesen: „Die Hirten auf dem Felde haben als erste die Botschaft der Engel gehört, Maria und Josef mussten in einen Stall ausweichen, das Kind ist nicht in einem gemütlichen warmen Raum zur Welt gekommen. Es war draußen, es war improvisiert, und ich glaube, wenn wir diesen Weg gehen, dann sind wir ganz nah dran an dem Geschehen, von dem die Bibel berichtet.“
Wichtig sei in diesem Jahr, dass es viele ortsnahe Angebote gebe, wo Menschen zusammenkommen können, ohne dass die Wege dorthin zu aufwendig würden. Dazu brauche es viele helfende Hände, Menschen, die dafür sorgen, dass die Eingänge besetzt sind, dass die Anwesenheitslisten ausgefüllt werden und auch in der musikalischen Gestaltung nicht nur auf Kirchenmusiker zurückgegriffen würde, sondern auf weitere Talente, die in den Gemeinden zuhauf vorhanden seien.
An Weihnachten wird es Eucharistieangebote und digitale Feiern geben.
Am Heiligen Abend und an den Weihnachtsfeiertagen werde es auch Eucharistiefeiern in den Kirchen geben, außerdem digitale Angebote. Die Kirchen werden offen sein, die Krippen aufgebaut, sodass man die Darstellung der Weihnachtsbotschaft betrachten könne. Trotz aller Corona-bedingten Einschränkungen müsse das Fest kein trauriges Weihnachten werden, bei dem wir beklagen, was nicht mehr möglich ist, so die Dekane. Die neuen unterschiedlichen Formen könnten auch einen neuen Zugang zum Inhalt von Weihnachten vermitteln.
Näher Informationen zu den weihnachtlichen Angeboten der Kirchen auf den Homepages der Kirchengemeinden.