Wechsel an der THW-Spitze: Sorychta folgt Holderer
Das Technische Hilfswerk in Biberach blieb zwar im vergangenen Jahr weitgehend von Naturkatastrophen verschont, für die Helfer besteht deswegen aber kein Grund für Entwarnung, so der Tenor beim Neujahrsempfang. Ortsbeauftragter Michael Holderer kündigte am Donnerstag seinen Rückzug an, Hans-Jörg Sorychta soll nachfolgen.
Es ist Brauch beim THW-Ortsverband Biberach, zu Beginn eines Jahren im Rahmen eines Neujahrsempfangs zurück und nach vorne zu blicken sowie verdiente THWler zu ehren. Auch am Donnerstagabend kamen rund 150 Gäste in den Rietsche-Saal in Biberach und bewiesen somit ihre Verbundenheit zur Hilfsorganisation. Auch Landtagsabgeordnete Marion Gentges, einige Bürgermeister der Region, Biberacher Gemeinderäte und Pfarrer Bonaventura Gerner erwiesen dem Technischen Hilfswerk die Ehre. Blaue Uniformen waren allerdings in der Überzahl, denn nicht nur beim THW herrscht diese Farbe vor, sondern auch bei Feuerwehr und Polizei.
Die drei genannten Einsatzorganisationen und das DRK arbeiten auch bei Einsätzen eng zusammen. »Der Kontakt untereinander funktioniert gut«, lobte Ortsbeauftragter Michael Holderer, betonte aber in diesem Zusammenhang, dass die zuständigen Stellen das THW anfordern müssen.
Bei Naturkatastrophen war diese Anforderung im vergangenen Jahr nicht notwendig, wie aus dem Jahresbericht von Hans-Jörg Sorychta, dem stellvertretenden Ortsbeauftragten beim THW Biberach, hervorging. Dennoch hatte das Technische Hilfswerk natürlich einiges zu tun. So waren die THWler bei zwei Bränden in Kappelrodeck und in Zell-Unterharmersbach mit im Einsatz und die Biberacher hatten auch ihren Anteil, als im Zuge der L94-Sanierung bei der Wallfahrtskirche in Zell die Behelfsbrücke aus Stahl zusammengebaut und über den Harmersbach gelegt wurde. »Sie hält«, so Sorychta augenzwinkernd.
Auch als im Oktober in Unterentersbach nach einem vermissten Kind gesucht wurde, war das THW bei dem Großeinsatz dabei. Wie bekannt, endete die Sache glimpflich, das zunächst vermisst geglaubte Kind lag friedlich schlafend im heimischen Bett. Weitere THW-Aktionen betrafen das Sommerferienprogramm, Maßnahmen zur Verkehrssicherung oder die Ausleuchtung des Narrendorfs in Biberach bei der Fasend.
Sorychta, gleichzeitig für die THW-Jugend zuständig, schloss seinen Bericht mit statistischen Zahlen aus diesem Bereich: So hatten die 17 jugendlichen THWler im vergangenen Jahr 1711 Dienststunden absolviert. 34 Mal trafen man sich freitags zum Dienst.
Rückzug vorbereitet
Der Rückblick dürfte Sorychtas letzter als stellvertretender Ortsbeauftragter gewesen sein. Michael Holderer kündigte an, dass sein schon länger vorbereiteter Rückzug vom Amt des Ortsbeauftragten vermutlich im März über die Bühne geht. Hans-Jörg Sorychta soll Holderers Nachfolger werden.
Verdienste gewürdigt
So war es auch für Holderer das letzte Mal, dass er als Ortsbeauftragter besondere Verdienste mit dem Helferzeichen in Gold würdigte. Vier Mal würde diese Auszeichnung am Donnerstag vergeben: Philipp Angermayr, Domenico Baumann und Marcel Boschert vom THW erhielten sie und in allen Begründungen ist vermerkt, dass die Geehrten sich durch eine überdurchschnittliche Anzahl an Arbeits- und Dienststunden hervorgetan hatten.
Das Helferzeichen in Gold erhielt mit Thomas Leopold auch einer, der gar nicht dem THW angehört. Leopold ist seit 25 Jahren Mitglied im DRK und im Ortsverein Biberach stellvertretender Bereitschaftsleiter. »Seit über zehn Jahren ist Thomas Leopold Freund und Förderer des THWs, er schult unsere Helfer in Erster Hilfe und frischt dieses Wissen regelmäßig in Trainingskursen wieder auf«, lobte Michael Holderer. Den Kontakt der beiden Organisationen nannte Holderer ein Zeichen gelungener Zusammenarbeit. Inzwischen sei er unverzichtbar.
THW-intern gab es auch Ehrungen für langjährige Zugehörigkeit zur Organisation. An erster Stelle steht hier Margitta Steffan, die seit 40 Jahren zum THW gehört. Seit 30 Jahren sind Karl Isenmann und seit 20 Jahren Florian Bischler dabei. Ihr Zehnjähriges feierten Hans-Jörg Sorychta und Sohn Elias.
In ihrem Grußwort würdigte Biberachs Bürgermeister Daniela Paletta die Helfer vom THW für ihren zeitintensiven Einsatz. »Menschen, die für andere wirken, machen unsere Gesellschaft reicher«, betonte sie. Biberach sei sehr stolz darauf, das THW im Ort zu haben, so die Bürgermeisterin und fügte hinzu: »Wir müssen alles dafür tun, um es hier zu behalten«.
Der Neujahrsempfang hatte diesmal mit Musik von Angelina Schmid (Gesang) und Axel Moser (Gitarre) ein besonderes Highlight zu bieten. Die beiden Künstler boten Musik der Extraklasse, was auch der Beifall bewies.
Kulinarische Spitzenleistungen hatten wie jedes Jahr Hilda Spinner, Elisabeth Pfaff, Margitta Steffan und Hildegard Kornmayer fürs Buffet vorbereitet und serviert.