„Wegle-Putzer“ mit der Bürgermedaille ausgezeichnet
Seit 13 Jahren sind sie unermüdlich ehrenamtlich im Einsatz. Ob es um die Freihaltung des Wanderwegenetzes, die Wegebeschilderung oder den Bau von Aussichtsplätzen geht: Die zwölf Mitglieder der Ortenberger „Wegle-Putzer“ sind das ganze Jahr über aktiv. Dafür erhielt das Team unter der Regie von Klaus Bürkle die Bürgermedaille 2019.
Seit 2004 wird im Rahmen der Einwohnerversammlung die Bürgermedaille der Gemeinde Ortenberg verliehen. Im Wechsel werden in einem Jahr Gruppierungen oder Einzelpersonen mit der höchsten Ehrung der Gemeinde für ehrenamtliches Schaffen ausgezeichnet. Nachdem der pensionierte evangelische Pfarrer Wilhelm von Ascheraden 2019 die Bürgermedaille in Empfang nehmen konnte, wurde am Montagabend in der Schlossberghalle den Ortenberger „Wegle-Putzern“ die Ehrung zuteil.
Die Laudatio nimmt traditionell der Träger des Vorjahrespreises vor. Allerdings musste von Ascheraden aus persönlichen Gründen absagen, stattdessen richtete der langjährige Fraktionssprecher der Bürger für Ortenberg (BfO/SPD) und Motor des „Forums Asyl“, Victor Witschel, persönliche Worte an die Geehrten. Die Ortenberger „Wegle-Putzer“, das sind Lothar Bahr, Siegfried Gutz, Bertold Hagen, Bernhard Harter, Wilfried Harter, Emil Herp, Winfried Köninger, Klaus Kühne, Willi Lang, Gerhard Riedinger und Heiko Schlichte, die unter der Regie von Klaus Bürkle seit 2004 in Ortenberg die Wanderwege freihalten und noch vieles mehr anpacken und realisieren, wie Witschel bilanzierte.
Alles startete im Jahr 2006. Willi Lang und Klaus Bürkle beschlossen mit Unterstützung des Försters, am Freudentaler Eck einen Rastplatz zu errichten. Die beiden Handwerksmeister im Rentenalter fanden schnell Helfer. Mit viel Engagement und Muskelkraft wurde der Wanderhock samt Pavillon „Waldwichtelhütte“ errichtet. Die Arbeit wurde der Gemeinde nie in Rechnung gestellt, stattdessen griffen die Initiatoren und Helfer selbst ins Portemonnaie und sammelten Gelder bei Sponsoren.
Danach begannen die „Wegle-Putzer“ mit dem Freihalten von Wanderwegen. „Der erste war der 1880 gebaute Wanderpfad vom Freudental zum Freudentaler Eck“, wie Witschel erläuterte. Der zugewachsene Weg wurde vom Grün befreit, es wurden ein neuer Belag installiert und Hinweisschilder angebracht. Mit den Jahren gehört ein sich über fünf Kilometer erstreckendes Wegenetz zum Arbeitsgebiet der „Wegle-Putzer“. In den vergangenen 13 Jahren haben die Helfer sieben Projekte umgesetzt.
Auch Brunnen saniert
So wurde mit Unterstützung des Senioren-Stammtisches des Handwerker- und Gewerbevereins der historische Hochbehälter der Wasserversorgung von Schloss Ortenberg instandgesetzt und der Karl-Otto-Brunnen wieder zum Leben erweckt. Auch die Wasserleitung vom Karl-Otto-Brunnen zum Hochbehälter wurde von den Wegle-Putzern saniert und direkt neben der Plattform oberhalb von Schloss Ortenberg mit dem „Kinzigblick“ ein schmucker Wanderhock geschaffen. Auch im Ortenberger Rebberg war die Truppe aktiv, hat historische Steine saniert und an Trockenmauern angebracht. Darüber hat sie 60 neue Wanderschilder installiert.
„Es hat uns Spaß gemacht und macht auch heute noch Freude, uns so für die Gemeinschaft einzusetzen“, betonte Klaus Bürkle nach Erhalt der Bürgermedaille. „Dabei wäre es ohne die Hilfe zahlreicher Unterstützer wie den jüngst verstorbenen Ernst Möschle nicht möglich gewesen, so viele Projekte auf den Weg zu bringen“, sagte er.
Bürgermeister Markus Vollmer bedankte sich bei den neuen Trägern der Bürgermedaille. Sämtliche Mitglieder erhielten eine Ehrenurkunde, während Bürkle für sein Projekt die Bürgermedaille in Empfang nehmen konnte.