Wenigstens eine Mahlzeit ermöglichen

Welche Projekte der Peru-Kreis aus Rammersweier wie unterstützt

Thorsten Mühl
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09. Januar 2022
Auch Walter Müller trug Lavendel aus dem eigenen Garten für die Fertigung der Duftsäckchen bei.

Auch Walter Müller trug Lavendel aus dem eigenen Garten für die Fertigung der Duftsäckchen bei. ©Thorsten Mühl

Der Peru-Kreis der Gemeinde „Herz Jesu“ Rammersweier unterstützt seit 35 Jahren eine Pfarrei in Peru. Corona hat die Not der Menschen in dem Andenstaat nur noch verstärkt.

Wenngleich Vereine und Organisationen in den anhaltenden Corona-Zeiten öffentlich nicht so regelmäßig Präsenz zeigen können wie gewohnt heißt das nicht, dass sie sich nicht engagieren. Ein Beispiel bildet der Peru-Kreis der Gemeinde „Herz Jesu“ Rammersweier. Seit 35 Jahren wird die Pfarrei San Jeronimo (Diözese Abancay, Peru) finanziell unterstützt.

Die Not im Andenstaat, von der Fläche her etwa dreieinhalb mal so groß wie Deutschland, hat sich, auch bedingt durch Corona, weiter verschärft. Zuletzt waren Mitglieder des Peru-Kreises 2018 zu Besuch in der Pfarrei San Jeronimo, in einer Region, die vorwiegend landwirtschaftlich geprägt und mit kaum Industrie versehen ist. Mit den Spenden aus Offenburg wird unter anderem die Schulspeisung der Kinder in einer speziellen Speisestätte (Comedor) und das Altenheim (Asilo) in San Jeronimo unterstützt. Doch die Situation ist äußerst schwierig.

Hunger ist ein Problem

Zu Padre Moises, dem Leiter der Kirchengemeinde, besteht regelmäßiger Kontakt. „Die Pandemie hat neben der ohnehin schon großen Not das nicht zuletzt aus steigender Arbeitslosigkeit bedingte Hungerproblem für die Menschen vergrößert. Gerade Kinder und ältere Menschen sind vom Hunger stark betroffen“, schildert Walter Müller (Peru-Kreis). Die Sterblichkeitsrate pro 1000 Einwohner hat in Peru ein Niveau wie zuletzt vor 20 Jahren erreicht.

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Aus Gründen fehlender finanzieller Möglichkeiten für Corona-Tests wird in den Anden versucht, eine Infektion mit dem zu bekämpfen, was zur Verfügung steht – zumeist Kräuter. In Peru beherrschen viele Problemfelder den Alltag. Armut sei allgegenwärtig, die Arbeitsstruktur gänzlich anders als etwa in Deutschland. Die Pandemie brachte neben Krankheit und Tod weitere negative Begleiteffekte: Ausgangsverbote, Schulschließungen, fehlende Gottesdienste, eine nur in Grundzügen vorhandene oder erschwerte medizinische Versorgung.

Bereits 2020 war es in der Gemeinde San Jeronimo nicht mehr möglich, die bis dato oft einzige tägliche Mahlzeit für die Kinder selbst zu kochen. Sie wurde daher extern gefertigt, dann von ehrenamtlichen Helferinnen zu den Menschen gebracht. Die dadurch anfallenden Kosten bereiteten der Gemeinde enorme Probleme. „Wir haben zuletzt versucht, zusätzliches Geld nach Peru zu schicken, damit dort wenigstens Essen gekauft werden kann“, erzählt Walter Müller.

Duftsäckchen verkauft

Auch die Aktivitäten Padre Moises, der die auf einem weiten Gebiet im Hochland lebenden Menschen gewöhnlich mit dem Auto besuchte, kamen durch die Pandemie zum Erliegen. Um die herrschende Not wenigstens ein wenig zu lindern, engagierte sich der Peru-Kreis vergangenes Jahr bei einer Aktion in Kooperation mit der Tagesstätte „Regenbogen“ des Diakonischen Werks Ortenau. Im Rahmen der Aktion wurden aus selbst genähten Stoffmasken mit Lavendel gefüllte Duftsäckchen gefertigt. Diese wurden in den vergangenen Monaten bei Anlässen wie Rammersweierer Bauernmarkt, bei der Frauengemeinschaft Weingarten und Dreifaltigkeit oder Gottesdiensten zum Kauf angeboten.

Über die Unterstützung des Projekts freuten sich die Mitglieder des Peru-Kreises, die ihr Engagement auch 2022 fortsetzen wollen. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der katholischen Kirchengemeinde Offenburg St. Ursula.

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