Weltgebetstag: Offenburger machen sich für Simbabwe stark
Immer am ersten Freitag im März engagieren sich Frauen aller Konfessionen beim Weltgebetstag für die Rechte von Frauen. Auch in Offenburg werden am 6. März ökumenische Weltgebetstags-Gottesdienste gefeiert.
Was vor über 100 Jahren in Nordamerika entstand, wurde mit der Zeit zur größten ökumenischen Basis-Bewegung christlicher Frauen. Die Bewegung macht sich stark für Frieden, Gerechtigkeit und Frauenrechte über Länder und Konfessionsgrenzen hinweg. Auf allen Kontinenten feiern Menschen verschiedener Konfessionen und unterschiedlicher Herkunft an diesem Tag miteinander Gottesdienst. Mehr als zwei Millionen Menschen unterstützen mit ihren Spenden Frauen und Mädchen weltweit. Allein in Deutschland werden wieder hunderttausende Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder die Veranstaltungen besuchen.
In den Gottesdiensten ergreifen Frauen das Wort, deren Stimmen sonst oft nicht gehört werden. Sie erzählen vom jeweiligen Schwerpunktland, von den kulturellen Schätzen, aber auch von Armut, Gewalt gegen Frauen, ungerechten Wirtschaftsstrukturen und Umweltzerstörung. In diesem Jahr wird der Weltgebetstag von Frauen aus Simbabwe unter dem Leitwort „Steh auf und geh“ vorbereit.
Simbabwe ist ein Land mit bewegter Geschichte. Viele Kämpfe musste das Volk überstehen. Das Land war bekannt für Elfenbein, Gold, Kupfer, Diamanten und große Fruchtbarkeit. Deshalb wurde es britische Kolonie und erst 1980 unabhängig. Präsident Robert Mugabe führte das Land autoritär und wurde 2018 abgesetzt. Seit 2000 leidet Simbabwe unter einer Wirtschaftskrise, auch der Klimawandel hinterlässt seine Spuren. Durch den Tropensturm „Idai“ starben rund 300 Menschen, Tausende haben alles verloren, Straßen und Gebäude in der betroffenen Region sind komplett zerstört.
An den Weltgebetstags-Vorbereitungen in Offenburg beteiligt sich auch die Katholische Frauengemeinschaft (KFD) in der Erzdiözese Freiburg. Der größte Frauenverband Deutschlands setzt sich ein für die Belange der Frauen, kämpft um Gleichberechtigung, faire Löhne und unterstützt Projekten in anderen Ländern, beispielsweise die Kinderhilfe Bethlehem, die am Geburtsort Jesu ein Kinderhospital unterhält. Mit dem Projekt „Frauen in Not“ können auch Frauen hierzulande eine einmalige Unterstützung von der Frauengemeinschaft erhalten, wie KFD-Vorsitzende Anneliese Streck erklärt.
Nach dem internationalen Motto „informiert beten, betend handeln“ werden auch die Weltgebetstags-Gottesdienste in Offenburg nach Vorlagen des Deutschen Weltgebetstagskomitees gestaltet, gezeigt werden Fotos, auch Briefe von Frauen aus Simbabwe werden verlesen. Wie in jedem Jahr wird die Kollekte für Frauenprojekte verwendet, mit einer Unterschriftenaktion macht sich der Weltgebetstag dafür stark, dass die deutsche Bundesregierung auf einen Teil der Schuldenrückzahlung Simbabwes verzichtet.
Stattdessen soll die Regierung von Simbabwe das Geld in einen unabhängigen Fonds für die Förderung von Gesundheitsprogrammen einzahlen. Die Liste kann auch online unterschrieben werden: www.weltgebetstag.de/aktionen/gesundheit-statt-schulden.
Nach den Gottesdiensten gibt es Gelegenheit zum geselligen Beisammensein bei landestypischem Essen, Austausch und Musik.
Termine
Ökumenische Gottesdienste zum Weltgebetstag in Offenburg sind am Freitag, 6. März, im ökumenischen Zentrum Weier, in der evangelischen Auferstehungsgemeinde, in der katholischen Herz-Jesu Gemeinde Rammersweier sowie in der Christusgemeinde Uffhofen. Alle Gottesdienste beginnen um 19 Uhr.