Weltmeisterin gibt 115 Karatekas Anweisungen

Ein beeindruckendes Bild: Trainerin Christine Heinrich (vorne mit Schwarzgurt) machte die einzelnen Sequenzen der Katas vor, anschließend wurden sie im Block von allen Teilnehmern wiederholt. ©Peggy Gießler
In der Sporthallte Zunsweier wurde wieder einmal bewiesen, dass man für den Sport, auch für den Kampfsport, nie zu alt ist. Bei der Aufstellung der Teilnehmer von sechs bis über 60 Jahren reichte die Länge der Halle fast nicht aus, so viele hatten sich zum Lehrgang »Kata Inside« mit Andreas Heinrich (7. Dan) und seiner Tochter Christine (4. Dan), Kata-Team Weltmeisterin 2014, angemeldet.
Die Teilnehmer stammten nicht nur aus Göppingen, Rottweil und Freiburg, sondern kamen auch aus Frankfurt und Lörrach. Mit den Erwachsenen, die teilweise erst zur zweiten Trainingseinheit erschienen, waren es rund 115 Karateka, die sich in den Katas Heian-Sandan, Kijushiko und Ganggaku weiterbilden wollten. Nach einer von Christine Heinrich geleiteten ersten Aufwärmrunde, die in Paaren durchgeführt wurde, begann sie mit dem mehrmaligen Vorzeigen von Sequenzen aus der Heian-Sandan, die anschließend von allen Teilnehmern von Gelb bis Schwarz im Block ausgeführt wurden.
Viel Wert legte Christine Heinrich nicht nur beim Training der Buntgurte sondern auch den höher Graduierten, auf die Ausführung der gedrehten Techniken, indem sie darauf verwies, dass »die Drehung mit den Füßen anfängt«. Vater Andreas Heinrich übernahm den praktischen Teil, indem er die einstudierten Abschnitte im Kampf mit einem Gegner zeigte.
Trotz der hohen Temperaturen außerhalb der Halle waren die Blau- bis Schwarzgurte bis zum Schluss ihrer Trainingseinheit um 17 Uhr voll bei der Sache. Dojo-Chef Stefan Planötscher (5. Dan), der selbst daran teilnahm, hatte sich sehr auf diese Veranstaltung mit seinem Freund Andreas, den er schon aus seinen Anfangsjahren beim Karate vor mehr als 30 Jahren in St. Georgen kennt, gefreut, und dass er ihn für dieses Training gewinnen konnte.
»Kata Inside«, der etwas andere Karatelehrgang, wird von Heinrich zusammen mit seiner Tochter, die bereits mehrmalige Weltmeisterin ist, durchgeführt, wobei im ersten Halbjahr 2018 aufgrund der Entfernung – Vater in Villingen-Schwenningen, Tochter in Frankfurt – nur drei solcher Veranstaltungen möglich sind.
Zusätzlich aufgewertet wurde die Veranstaltung durch die persönlichen Begrüßungsworte von Ortsvorsteher Karl Siefert, der sich von der Teilnehmerzahl beeindruckt zeigte. Auch Thomas Schöner, Trainer und Kassenwart im Verein, war begeistert vom Training in der großen Halle, denn »im normalen Trainingsbetrieb im Dojo wird es bei uns langsam zu eng.«