Wie der Ausbau des Fernwärmenetzes in Offenburg vorankommt
Der Ausbau des Fernwärmenetzes in Offenburg schreitet weiter voran. Aktuell werden neue Anschlüsse in der Nordoststadt verlegt – 600 weitere Trassenmeter bis Ende des Jahres sind das Ziel.
In der Nordoststadt von Offenburg wächst die Gemeinschaft der Fernwärmekunden. Mit der Vertragsunterzeichnung der Wärmeversorgung Offenburg (WVO) und der Offenburger Baugenossenschaft eG werden bis Ende 2020 fünf Gebäude mit über 100 Wohneinheiten in der Schaible-Straße, in der Senator-Borst-Straße, im Gotter-Nes-Weg und in der Albert-Schweitzer-Straße ans Fernwärmenetz der WVO angeschlossen. Dadurch verbessere die Baugenossenschaft ihre jährliche Kohlendioxid-Bilanz um rund 100 Tonnen, heißt es in einer Pressemitteilung des E-Werks Mittelbaden.
„Die Anbindung unserer Wohneinheiten an das Fernwärmenetz stellt einen wichtigen Beitrag zur laufenden Verbesserung unserer Klimabilanz dar“, wird Markus Kohler, Geschäftsführer der Offenburger Baugenossenschaft eG, in der Mitteilung zitiert. Darüber hinaus erhoffe sich die Genossenschaft „eine sichere und komfortable Wärmeversorgung für unsere Mieter“.
Blockheizkraftwerke
Martin Wenz, Geschäftsführer der WVO, führt aus: „Die Wärmeversorgung Offenburg investiert in moderne Kraftwerke, die effizienter und umweltschonender Wärme und Strom erzeugen können als bisherige Anlagen.“ Schon heute versorgten Blockheizkraftwerke im Paul-Gerhardt-Werk, im Kreuzschlag, in der Konrad-Adenauer-Schule und mit einer Wärmepumpe im Gesundheitszentrum und einer Gasturbine auf dem Burda-Gelände Teilgebiete von Offenburg mit Fernwärme. 1200 Haushalte erhielten so Wärme, rund 3000 Haushalte könnten zusätzlich mit Strom versorgt werden. Bei der Fernwärme besteht unter anderem die Möglichkeit, industrielle Abwärme in das Netz einzuspeisen und weiter nutzbar zu machen.
Laut OB Marco Steffens muss der Wärmeverbrauch zurückgehen und der verbleibende Bedarf über erneuerbare Energien gedeckt werden, um die städtischen Klimaschutzziele zu erreichen. „Deswegen sanieren wir als Stadt sukzessive unseren Gebäudebestand und starten demnächst mit einem neuen Förderprogramm, über das wir energetische Maßnahmen an Wohngebäuden bezuschussen“, so Steffens.
Darüber hinaus müssten die Effizienz und der Anteil Erneuerbarer Energien bei der Bereitstellung von Wärme verbessert werden. Dafür sei Fernwärme besonders geeignet, denn die Konzentration der Wärmeerzeugung auf einige wenige Standorte erlaube den Einsatz unterschiedlicher modernster Technologien, „die ein Maximum an Effizienz und Ausnutzung erneuerbarer Energieträger erlauben“.
Das E-Werk hat bereits 2019 begonnen, Fernwärmeleitungen zu verlegen. In der Louis-Pasteur-Straße und im Carl-Isemann-Weg sind die Hausanschlüsse fertiggestellt. Aktuell findet der Ausbau der 1130 Meter langen Leitungstrassen in der Albert-Schweitzer-Straße, in der Mozartstraße, in der Schubertstraße, in der Prinz-Eugen-Straße sowie der in Moltkestraße statt. In der zweiten Jahreshälfte 2020 wächst das Fernwärmenetz um weitere 230 Meter, wofür Fernwärmeleitungen in der Schaiblestraße, im Gotter-Nes-Weg und in der Senator-Borst-Straße verlegt werden.
Mit der Bauleitung ist Christian Linz vom E-Werk, betraut. Nach der Verlegung der Fernwärmeleitung in der Prinz-Eugen-Straße und weiterer Seitenstraßen soll ihm zufolge bis Ende des Jahres das Netz um weitere 600 Trassenmeter wachsen. „Während der Bauphasen sind teilweise große Einschränkungen insbesondere für die Anwohner erforderlich.“, so Linz, der um Verständnis wirbt.
INFOS UND KONTAKT: Weitere Informationen zur Fernwärme gibt es unter www.offenburg-klimaschutz.de und unter www.waermeversorgung-offenburg.de. Bei Interesse an einem Anschluss steht Thorsten Manthey, • 07 8 21 / 28 02 06 oder E-Mail an manthey.thorsten@e-werk-mittelbaden.de, zur Verfügung.