Wie die Fessenbacher Nachbarschaftshilfe angenommen wird
Die Nachbarschaftshilfe „Hilfe von Haus zu Haus“ wird in Fessenbach seit Juni 2017 praktiziert. Rund 25 Helfer stehen für das von der Stadt Offenburg begleitete Projekt der Nachbarschaftshilfe zur Verfügung.
Die Nachbarschaftshilfe „Hilfe von Haus zu Haus“ ging im Juni 2017 an den Start, wie Ludwig Holl vom Koordinationsteam berichtet. Derzeit sind mit Ruth Braun, Simone Woitas und Renate Stuffer drei weitere Personen in diesem Team, die jeweils montags und donnerstags im Wechsel per Telefon zu erreichen sind und ihre Hilfseinsätze planen. Insgesamt stehen 25 Helfer zur Verfügung, die über das Team zu ihrem jeweiligen Einsatzort gerufen werden.
So freuen sich auch die Helferinnen Leonie Sprauer, Monika Wörner und Isolde Fischer, die alle in der Nachbarschaft wohnen, auf einen schönen Nachmittag mit vielen Gesprächen oder Spielen bei Eleonore Oschmann, die sie abwechselnd jeweils montags besuchen. „Auf keinen Fall möchte ich diese Gesprächstermine missen“, erzählt Oschmann, die zusammen mit der Familie ihrer Tochter seit rund zwei Jahren in Fessenbach wohnt und leicht gehbehindert ist. „Spaziergänge sind da nicht mehr so gut möglich“, berichten die drei Frauen.
Eigentlich sind zwei Stunden eingeplant, aber wenn es viel zu erzählen gibt, wird nicht so genau auf die Uhr geschaut. Eleonore Oschmann, die demnächst ihren 89. Geburtstag feiern kann und gebürtig aus Stettin ist, wohnt seit mehr als 30 Jahren in Offenburg. Isolde Fischer kennt Oschmann zudem vom Schuldienst in der Konrad-Adenauer-Schule, wo sie als Sportlehrerin unterrichtet hat.
Hilfe in Notlagen
Alle drei Helferinnen sind in der Nachbarschaftshilfe in ihrer freien Zeit engagiert. Berufstätig sind sie nicht mehr, wobei dies auf viele andere Helfer zutrifft. Sie helfen den Mitbürgern, wenn diese in eine Notlage geraten sind. Die Hilfsangebote sind kostenlos und die Mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht.
Gartenpflege oder Rasenmähen, Begleitung bei Arztbesuchen oder beim Einkaufen werden immer wieder nachgefragt, wie die Helferinnen wissen. Sie treffen sich auch immer mal wieder zum Austausch mit den anderen Helfern. Blumengießen und Übernahme eines Schlüsseldienstes in den Ferien wird auch manchmal nachgefragt. Das Angebot der Nachbarschaftshilfe ist breit aufgestellt. Dennoch wird es immer noch zögerlich angenommen, betont Ludwig Holl. Er führt dies darauf zurück, dass die Bürger in Fessenbach gut vernetzt sind und Hilfe von der Nachbarschaft und Familie ebenfalls gut funktioniert.
Keine Altenpflege
Die Hilfe ist zeitlich begrenzt und soll auch nur bei einem Notfall nachgefragt werden. Leonie Sprauer hat einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert. „Aber Medikamente dürfen wir nicht verabreichen und auch eine Betreuung in der Altenpflege ist nicht möglich“, so Sprauer. Angeboten wird die einfache Hilfe im Haushalt, Hilfe im Garten, Haus oder Hof, die Versorgung von Kindern, Begleitung zu Arztbesuchen, Besorgungen erledigen, Fahrdienste, Schreibtätigkeiten oder die Hilfe im Umgang mit elektronischen Geräten und Freizeitgestaltung.
„Die Hemmschwelle, die noch in der Bevölkerung vorhanden ist, zu beseitigen, braucht noch Zeit“, weiß Ludwig Holl. Und in Fessenbach hat auch schon vor der „Hilfe von Haus zu Haus“ eine gute Nachbarschaftshilfe stattgefunden, betonen auch die drei Helferinnen, die sich, wie das Koordinationsteam, auf Anrufe aus der Bevölkerung freuen.
INFO: Die Nachbarschaftshilfe „Hilfe von Haus zu Haus“ ist montags, von 17 bis 19 Uhr, und donnerstags, von 10.30 bis 12.00 Uhr, (außer an den Feiertagen) telefonisch unter • 01 70/6 85 27 35 oder unter der Mail-Adresse: nachbarschaftshilfe.fessenbach@gmx.de, zu erreichen.