Wie gelebte Inklusion funktionieren kann
Wie Inklusion funktionieren kann, die Partnerschaft zwischen Industrie, Gesellschaft und der Lebenshilfe für alle gewinnbringend gelingt, zeigte das jüngste Wirtschaftsforum bei der Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch.
60 Unternehmer konnte Oberbürgermeisterin Edith Schreiner zum 36. Wirtschaftsforum der Stadt Offenburg begrüßen. Das Forum fand nach 2005 bereits zum zweiten Mal bei der Lebenshilfe statt, diesmal vor dem Hintergrund des 50-jährigen Bestehens der Albert-Schweitzer-Werkstätten.
Gastgeber Achim Feyhl, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch, zeigte die Bandbreite der Dienstleistungen und Möglichkeiten zur Zusammenarbeit auf, skizzierte die Entwicklung und nahm die Anwesenden mit auf einen »Inclusion Walk« durch das helle, moderne Gebäude mit Sinnesgarten in der Otto-Hahn-Straße 4.
An kreativen Info-Punkten informierte die Lebenshilfe über Produkte und Dienstleistungen sowie aktuelle Kooperationen mit Partnern aus Gesellschaft und Wirtschaft. Beeindruckend waren für die Besucher nicht nur das vorgestellte barrierefreie Indoor-Leitsystem per Smartphone-App oder die hohe Qualität und Feinarbeit in der Elektromontage. Auch die Einsatzmöglichkeiten der »Grünen Hand« in der Garten- und Landschaftspflege für Kommunen, Betriebe und Privatleute überraschten in ihrer Vielfalt.
Variable Hochbeete
Vorgestellt wurden selbst entwickelte, variable Hochbeete. Einblicke gab es zu Druck-, Montage- und Verpackungsarbeiten über haushaltsnahe Dienste und Hausmeisterarbeiten, Aktenvernichtung und Demontage von PCs bis hin zu grenzüberschreitenden, EU-geförderten Kooperationen.
Der Mensch stehe mit seinen individuellen Fähigkeiten und Neigungen im Mittelpunkt steht, so der Tenor, wie Achim Feyhl betonte. »Macht man was für Menschen mit Behinderung, tut man was für alle«, sagte er. Klar wurde auch Heute bietet die Lebenshilfe mit ihren Unternehmen die ganze Bandbreite an Beschäftigung. Sie hat sich als Bildungsträger und Personalentwickler für Menschen mit Behinderung in der Ortenau etabliert.
»Die Lebenshilfe ist ein aktiver und wahrnehmbarer Mosaikstein unserer starken Offenburger Wirtschaft«, sagte Edith Schreiner. Es seien bereits viele Kunden unter den Gästen. »Ich würde mich freuen, wenn das heutige Treffen für einige weitere hier ein Impuls für eine fruchtbare Kooperation wäre.« Auch das kommunale Weingut Schloss Ortenberg arbeite seit vielen Jahren mit Unterstützung der »Grünen Hand«.
Stetiges Optimieren
Die OB unterstrich die Wichtigkeit von Integration und Inklusion. »Die Stadt Offenburg hat dies auch in ihren eigenen strategischen Zielen verankert, lebt und fördert diese.« Es gelte, die Möglichkeit zur Teilhabe stetig zu optimieren.« Sei es die städtische Infrastruktur wie die Aufwertung der Innenstadt inklusive Barrierenabbau, der Umbau des Ritterhauses, das barrierefreie Internet und gut erreichbare öffentliche Sanitäranlagen oder seien es kulturelle Angebote wie aktuell die Stadt- und Museumsführungen, die auf Behinderungen ausgerichtet wurden.
Der regelmäßig tagende Runde Tisch zu dieser Thematik, den Schreiner anschob, habe schon zahlreiche gute Vorschläge zu Verbesserungen beigesteuert. »Zweifellos gibt es aber noch viel zu tun«, betonte sie.