Wie OB Edith Schreiner die Bambi-Nacht erlebte
Zum 69. Mal hat der Burda-Verlag am Donnerstagabend den Bambi-Preis verliehen. Als oberste Repräsentantin der Heimatstadt des Rehs hat Offenburgs Oberbürgermeisterin Edith Schreiner die glamouröse Veranstaltung in Berlin hautnah miterlebt. Wir fragten sie, wie es ihr inmitten all der Stars ergangen ist – und vor allem, ob der Jubiläumsbambi 2018 (wie schon 2008 beim 60. Mal) wieder in Offenburg verliehen wird.
Wie haben Sie den Gang über den roten Teppich erlebt?
Edith Schreiner: Wie immer – das ist völlig unspektakulär. Als normaler Gast läuft man unbehelligt vom Blitzlichtgewitter durch und kann dabei die Stars beobachten, die von den Fotografen für Schnappschüsse geholt werden.
Wo war Ihr Platz während der Bambi-Verleihung?
Schreiner: Reihe 14 im Parkett – das war ein sehr prominenter Platz, weil direkt davor Hubert Burda mit Familie, Arnold Schwarzenegger, Altbundespräsident Joachim Gauck, Außenminister Sigmar Gabriel sowie das Journalistenpaar Patricia Riekel und Helmut Markwort saßen. Bei uns saßen auch die weiteren Ortenauer Corry Müller-Vivil und das Ehepaar Mack.
Haben Sie sich auch auf die After-Show-Party gewagt?
Schreiner: Natürlich! Alle Gäste gehen nach der Show da hin und freuen sich, wenn es nach der langen Verleihung etwas zwangloser zugeht. Es gibt veschiedene Möglichkeiten, etwas zu essen und zu trinken, und man kann mit den anderen Gästen ins Gespräch kommen.
Der Bambi wird nächstes Jahr das 70. Mal verliehen – das kann doch nur in Offenburg sein! War das schon Thema bei der Party?
Schreiner: Wenn man jemand aus Offenburg getroffen hat, war das natürlich Thema. Aber die Entscheidung fällt im Hause Burda. Ich habe dort schon angeklopft und gefragt: Wär’ das nicht was?
Hat sich Hubert Burda dazu schon geäußert?
Schreiner: Das beantworte ich mal diplomatisch: Er hat es noch nicht zu seinem Thema gemacht.
Was kann Offenburg besser als Berlin?
Schreiner: Ich glaube, in so einer kleinen Stadt wie Offenburg ist es der Event, in Berlin ist es eben nur ein Event. Die Plakatierung, die Zaungäste, die Autogrammjäger – das ist in Berlin eben nicht so wie in einer Stadt wie Offenburg, wo alles darauf hinfiebert.
Wem haben Sie den Bambi am meisten gegönnt?
Schreiner: Die Schwester, die auf der Kinder-Demenz-Station am Uni-Klinikum Eppendorf arbeitet, fand ich außerordentlich. Das war sehr berührend, das hat den ganzen Saal sehr mitgenommen.
Welcher prominente Gast hat Sie am meisten beeindruckt?
Schreiner: Bei Ai Weiwei habe ich Gänsehaut gehabt. Das war schon etwas ganz Besonderes, so eine Persönlichkeit mal so nah zu erleben.
Welchen musikalischen Auftritt fanden Sie am besten?
Schreiner: Das war eindeutig Tom Jones, dessen Musik ich auch in meiner Jugend gehört habe. Faszinierend, wie er mit seinen 77 Jahren noch so voller Power und Energie ist. Er hat den Saal wirklich gerockt.
Wem wollten Sie schon immer mal einen Bambi verleihen?
Schreiner: All den »stillen Helden«, die sich für andere oder eine Sache vorbehaltlos einsetzen, die sich mit Leidenschaft um etwas kümmern, weil es ihnen ein Bedürfnis ist, und nicht, weil sie erwarten, dass man es goutiert und sie dafür Beachtung finden. Diese Menschen, denen es nicht um ihre eigene Wichtigkeit geht, sollten in unserer Gesellschaft viel mehr Anerkennung erhalten.