Historische Gemarkungsrundfahrt

Wieso Bohlsbach eigentlich ein Brauereistandort sein könnte

Stefanie Müller
Lesezeit 3 Minuten
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02. Mai 2018

©Stefanie Müller

Die Grenzen von Bohlsbach erkundeten am Samstag zahlreiche Bürger im Rahmen einer Gemarkungsbegehung. In diesem Jahr war der Osten des Dorfes dran.
 

Ob es am guten Wetter lag? An Ulrich Burgerts sachkundiger Führung oder an dem zünftigen Vesper, das für das Ende der Tour angekündigt war? Wie auch immer. Die Gemarkungsbehung stieß in diesem Jahr auf besonders großes Interesse. 36 Bürger beteiligten sich an der Wanderung entlang der Grenze. »So viele waren es noch nie!«, freute sich Ortshistoriker Ulrich Burgert, der die Begehung anführte. 

Bereits im vergangenen Jahr hatte man sich im Osten den Bohlsbacher Wald angeschaut. In diesem Jahr legte Ulrich Burgert den Schwerpunkt auf den Teil zwischen Bahngelände und Wald. 

Vom alten Sportplatz an der verlängerten Moltkestraße machte sich die Gruppe zunächst entlang des Bahngeländes Richtung Süden auf. Der erste Stopp wurde am Rückhaltebecken eingelegt. Da es in den 1970er-Jahren in Bohlsbach öfters zu Hochwasser gekommen war, wurde diese Anlage errichtet, erklärte Ulrich Burgert. Am Brauwerk konnten die Teilnehmer sehen, wie der Zufluss des Winkelbaches, der in Bohlsbach Kammbach heißt, reguliert wird. »Früher gehörte das Gelände, auf dem sich jetzt das Brauwerk und die Burda-Druckerei befinden, zu Bohlsbach«, informierte Burgert. Mit dem Bau der verlängerten Moltkestraße war Ende der 1980er-Jahre eine Flurbereinigung erforderlich. Im Rahmen dieser Maßnahme kamen die Flächen zu Offenburg.

Der nächste Haltepunkt war das Brückenlager der Eisenbahnbrücke nach Rammersweier. Diese wurde Ende des Zweiten Weltkrieges von der Wehrmacht gesprengt und nicht mehr aufgebaut, erfuhren die Teilnehmer. Heute findet sich hier ein Biotop. 

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Geheimnisvolles Kloster

Von dort ging es Richtung Osten zum Plättleweg. Das Gebiet heißt hier »Im heiligen Antle«. »Angeblich soll hier einst ein Kloster gestanden haben«, so Burgert. Er vermutet jedoch, dass es sich hierbei eher um ein Grundstück  der christlichen Gemeinschaft der Beginen aus Offenburg handelte. 

Auf dem Plättleweg ging es weiter bis zum Wildersweirer Brünnele, wo die Grenzen von Bohlsbach und Ebersweier aufeinander treffen. Der Grenze folgend, wanderte man bis zu dem Dreimarker, wo sich die Gemarkungen Bohlsbach, Ebersweier und Windschläg treffen. »Der Stein ist leider nicht mehr erhalten«, bedauerte Burgert. Durch das Gewann »Breitfeld« ging es schließlich in das sogenannte »Schlackeloch«. Hier wurden laut Burgert die Schlacken aus den Kesseln der Dampflokomotiven gelagert. 

Weiter ging es Richtung Graf-Schenk-von-Stauffenberg-Brücke. Hier auf dem Bahngeländer findet sich noch ein Brückenpfeiler der alten Ebersweirer Eisenbahnbrücke, die 1995 abgerissen wurde. »Für Bohlsbach war das ein wichtiges Bauwerk«, erinnerte sich Ortsvorsteherin Nicole Kränkel-Schwarz. Dieses musste überquert werden, wenn man zum früheren Sportplatz wollte. Heute erinnern nur noch die Birken, mit denen der Platz eingesäumt war, an die alte Sportstätte. Bis in die 1940er-Jahre stand hier auch der alte Kleinkaliberschießstand des Schützenvereins. Dies war der Endpunkt der Gemarkungsbegehung.

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