Windschläger Nachwuchs beringt
Eine ganz besondere Aktion durften die Kindergartenkinder in Windschläg erleben. Der Nachwuchs im Windschläger Storchennest wurde beringt.
Wieder einmal war es so weit: In Windschläg konnten junge Störche beringt werden. Gleich dreifachen Nachwuchs brachte die diesjährige Brut, die offenbar trotz der späten Fröste und der zwischenzeitlichen Gewitterstürme keinen Schaden genommen hatte.
Jürgen Vogelbacher vom Verein SOS Weißstorch war mit der angemieteten Lkw-Hebebühne zum Nest gelangt und nahm dort am Nachwuchs zwei Beringungen vor. Der dritte junge Storch wurde aus dem Nest nach unten geholt und vorsichtig den anwesenden Kindergartenkindern präsentiert.
Dabei konnten Ortschaftsrat Patrick Scharte und Jürgen Vogelbacher den Kleinen viel Interessantes über das Leben der Störche und den Zweck der Beringung erzählen: Geburtsjahr und Geburtsort können auf dem Ring abgelesen werden.
Interessante Erkenntnisse
Aufmerksam hörten die Kinder zu, als das Klischee vom Fröschefresser widerlegt wurde, stehen doch Mäuse, Schlangen, Eidechsen und anderes Getier auf dem Speisezettel der Störche. In einem Korb wurde schließlich der kleine Storch herumgereicht und durfte von den Kindern sogar gestreichelt werden. Abschließend bekam jedes Kind eine Urkunde, die Patrick Scharte vorbereitet hatte und die die Anwesenheit bei der Beringung dokumentiert.
In ihrer neuen Bleibe, einem Baum beim Pfarrhaus, fühlen sich die Störche anscheinend nur bedingt wohl. Ein Elternteil übernachtet meistens im westlichen Dorf auf einem Strommast – entweder ist der Platz durch die drei jungen Störche im Nest zu klein geworden, oder die Eltern haben sich für getrennte Schlafzimmer entschieden.
Das aufwendig präparierte und sanierte Storchennest auf der alten Schule haben die Windschläger Störche verschmäht (wir haben berichtet). Sobald dort aber »Neubürger« einziehen wollen, werden diese von den eingesessenen Vögeln sofort verjagt.
Wie bei den Menschen auch, ist es offenbar auch in der Tierwelt gar nicht so einfach, Eigentümer davon zu überzeugen, »leerstehenden Wohnraum« neu zu belegen.