13. Bundesehrenpreis bekommen

Winzer-Urgestein Heinrich Männle krönt sein besonderes Jahr

Volker Gegg
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26. Oktober 2018
Das Durbacher Winzer-Urgestein Heinrich Männle ist schon ziemlich lang im Geschäft. Trotzdem ist dieses Jahr für ihn ein ganz besonderes.

Das Durbacher Winzer-Urgestein Heinrich Männle ist schon ziemlich lang im Geschäft. Trotzdem ist dieses Jahr für ihn ein ganz besonderes. ©Volker Gegg

Mit 85 Jahren gehört Winzer-Urgestein Heinrich Männle noch immer zu den erfolgreichsten Winzern in Deutschland. Gestern hat »Rotwein-Männle« bei der DLG-Bundesweinprämierung in Wiesbaden den 13. Bundesehrenpreis erhalten. Seit 66 Jahren leitet er seinen Betrieb und hat damit nicht nur badische Weinbaugeschichte geschrieben.

Ob man mit 85 Jahren schon zum alten Eisen gehört? Nicht, wenn man Heinrich Männle heißt. Das Durbacher Winzer-Urgestein verrichtet noch täglich die Arbeit im Weinkeller und Weinberg und baut die Weine in seinem 5,5 Hektar großen Weingut selbst aus. Und »Rotwein-Männle« ist auch noch im leicht fortgeschrittenen Alter bundesweit erfolgreich, wenn es um seine Weine geht. So hat er gestern Abend im Kursaal in Wiesbaden bei der Verleihungsgala der DLG-Bundesweinprämierung seinen nunmehr 13. Bundesehrenpreis erhalten. 

»Ich bin richtig stolz, das in meinem Alter nochmals geschafft zu haben«, sagt Männle, der zusammen mit seiner Tochter Sylvia das Familienweingut im Seitental Sendelbach führt. Seit dem 16. Jahrhundert wird im Winzerhof der Männles schon Weinbau betrieben. Heinrich Männles Vater gehörte zu den Gründungsvätern der Durbacher Winzergenossenschaft. 

Schon früh musste der junge Heinrich im Betrieb mitarbeitete, bereits 1953 übernahm er den elterlichen Betrieb, der seit 1960 als selbstständiges Weingut fungiert. Jahr für Jahr verlagerten Heinrich Männle und Ehefrau Wilma den ehemaligen landwirtschaftlichen Mischbetrieb hin zu einem Weingut mit Obstbau. 

Goldener Meisterbrief

1965 legte der Vater eines Sohnes und dreier Töchter die Winzergehilfenprüfung ab und drei Jahre später den Winzermeister. »Vor ein paar Wochen erhielt ich in Freiburg meinen Goldenen Meisterbrief, ich war der Einzige in Baden, dem in diesem Jahr diese Ehrung zuteil wurde«, verrät der Winzer. »Da sieht man, dass Bedarf an neuen Winzermeistern besteht.« Es sei »so ein toller Beruf, besser eine Berufung, Winzer zu sein und seine eigenen Weine ausbauen zu dürfen«. 

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Als kurz darauf die Einladung nach Wiesbaden ins Haus flatterte, freute sich Männle ganz besonders, der seinen zwölften Bundesehrenpreis im vergangenen Jahr in Empfang nehmen konnte.  

Das Jahr 2018 wird Heinrich Männle nicht nur wegen dieser Erfolge und seines runden Geburtstags im Mai im Gedächtnis bleiben, sondern wegen der enormen Trockenheit und der trotzdem vorzüglichen Ernteergebnisse, die derzeit in seinem Weinkeller heranreifen. 

»Die Witterung war einfach ideal für den Spätburgunder«, betont Männle. Über die Hälfte der Lese in diesem Jahr habe als Auslese eingelagert werden können. Und 100 Prozent des eingelagerten Traubenguts im Weingut seien in diesem Jahr im Prädikatsweinbereich. Auch die Menge stimmt bei den Männles in diesem Jahr. 

Klimawandel bemerkbar

Dennoch bleibt auch ein ungutes Gefühl: Man sehe nämlich, dass der Klimawandel sich bemerkbar mache. »Die Extreme sind immer häufiger, und wir Winzer müssen noch flexibler sein, als wir eh schon sind, und uns anpassen«, betont der 85-Jährige. 

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