Wohl letztes Konzert im kultigen »Dreschschopf«

Ein letztes Mal: Formationstanz zur Countrymusik von »Southbound« im »Dreschschopf« in Berghaupten. ©Erich Fakler
Wahrscheinlich zum letzten Mal trat die in der Ortenau bekannte Country-Band »Southbound« im urigen »Dreschschopf« in Berghaupten. Der Holzschuppen soll bekanntlich abgerissen werden.
Warum wird der »Dreschschopf« abgerissen? Der Schopf hat doch historischen Wert! Nicht wenige der 150 Besucher, die am Samstagabend die wohl letzte Veranstaltung im »Dreschschopf« besuchten, stellten der veranstaltenden Narrenzunft »Knerbli« Berghaupten solche Fragen. Von Villingen, Freiburg, Waldkirch und aus dem Raum Achern kamen die Besucher, der »Dreschopf« als Kultstätte der Country-Musik zeigte sich auch im Abstand von nur einer Woche erneut als Besuchermagnet. Auch bei der Cover-Rockband »Mainstreet« war am Samstag zuvor richtig viel los. Nun hatten die Besucher nicht nur ihre Freude an den ausgezeichneten Musikern von »Southbound«, sondern verfolgten interessiert die Tanzeinlagen einiger Formationsgruppen wie den »Village-Jumpers« aus Freiburg und den »Sweet West Line Dancers« aus Waldkirch.
Für Stimmung sorgten Reiner Biehr (Bass), Frontfrau Andrea Dieterle (Gesang), Armin Hertle (Gitarren), Gerhard Zell (Drums), Bernfried Adler (Gitarren, Banjo, Steelguitar) und Bandleader Hans Enderle (Piano, Fiddle, Harmonicas). »Southbound« bot Welthits wie »On the road again«, der 1979 von Country-Urgestein Willie Nelson veröffentlicht wurde, der selbst mit 81 Jahren noch durch die USA tourt. Hank Williams »Jambalaya« ließ ebenso die Herzen der Countrymusikfans höher schlagen wie Deana Carters Hit »Did a shave my legs for this« und Gretchen Wilsons »Redneck Woman«. Beide Songs, neu ins Programm aufgenommen, sang Andrea Dieterle in ihrer typischen Art erstklassig. Zu amerikanischer Countrymusik gehört natürlich »Bluegrass«, dabei zeigte »Southbound« hervorragenden Satzgesang und instrumentale Perfektion. Nicht nur Enderles Fiddle-Spiel, ein Markenzeichen dieser über die Ortenau hinaus beliebten Band, dürfte fehlen in Berghauptens Kulturlandschaft.