Zahlreiche Gläubige nahmen an der Gelöbnisswallfahrt Zell teil
Ein beeindruckendes Zeugnis des Glaubens legten die Gläubigen am Samstag mit der Gelöbnisprozession in die Zeller Wallfahrtskirche ab. Während in früheren Jahrzehnten die teilnehmenden Talgemeinden aus dem Harmersbach- und Nordrachtal sowie Biberach den ganzen Weg zu Fuß zurücklegten, schrumpfte der Weg auf das Teilstück vom früheren Untertor zur Wallfahrtskirche.
Nicole Fronteiner und Christian Schäfer überreichten im Namen der Pfarrei St. Mauritius Prinzbach, die turnusmäßig Ausrichterin der Gelöbniswallfahrt war, die Votivkerze. Diese war auch schon vor nunmehr 326 Jahren ein Teil des Versprechens, das die Talgemeinden für die Rettung vor der drohenden Kriegsgefahr einhellig gegeben hatten, weltliche und kirchliche Obrigkeit gleichermaßen.
Die Kerze als sichtbares Zeichen soll an die Saat erinnern, welche die Menschen ausbrächten und nur das könnten sie auch ernten. Die Inschrift »Bewahre uns Gott« soll an die damalige Vermeidung von Krieg und heutige Sicherheit der tägliche Nahrung erinnern.
Bruder Pirmin nahm die Votivkerze entgegen. Pfarrer Bonaventura Gerner erinnerte mit den Beispieljahren 2001 und 1945 an Terror und Krieg. Genauso hätten das damals die Talbevölkerung hautnah erfahren. Sie hätten allen Grund gehabt, aus Dankbarkeit das Gelöbnis abzulegen. »Es ist ein Geschenk, dass wir in Frieden leben können«, erinnerte der Pfarrer an die große Zahl von Asylsuchenden. Man könne von uns keine Wunder erwarten, aber es sei ein Gebot für jeden Christen, nicht wegzuschauen, sondern Solidarität zu zeigen und nach Kräften zu helfen, wie es auch Papst Franziskus angemahnt habe.
Gemeinsam mit Bruder Berthold, Bruder Pirmin und Pater Johannes konzelebrierte Pfarrer Gerner die Eucharistiefeier. An der Orgel spielte Dieter Benson. Der Prinzbacher Kirchenchor unter der Leitung von Adrian Sieferle, der auch Soloparts sang, gestaltete den Festgottesdienst. Im Klostergarten waren die Gläubigen eingeladen, um sich mit einem kleinen Imbiss für den Heimweg zu stärken.