Zell-Weierbacher »Schrottpäperer« feierten 33-jähriges Bestehen
Mit einem grandiosen Guggerfest in der Abtsberghalle feierten am Samstag die Zell-Weierbacher »Schrottpäperer« ihr 33-jähriges Bestehen. Um Mitternacht wurde mit dem Auftritt der Gastgeber und Geburtstagskinder zudem die Fasnachtskampagne 2019 eingeläutet.
Sie verstehen es einfach, gepflegt zu feiern – und ihre Gäste nicht minder. Guggermäßig begingen die »Schrottpäperer« die Gründung ihrer Guggenmusik vor 33 Jahren am Samstag in der Zell-Weierbacher Abtsberghalle. Seit der Gründung ging es steil bergauf – 18 Musiker machten sich an der Fasnacht 1985 auf zum Konzert nach Welschensteinach, 42 standen beim Jubiläumsfest auf der Bühne. Und so mancher der Gründerväter ist bis heute dabei, etwa der erste Dirigent und Vereinsvorsitzende Rolf Breig, dessen Ehefrau Martina genau wie Klaus Godde und Martin Hertweg, die um Mitternacht, am immer närrischen 11. November, Geburtstag feierten und natürlich ein Ständchen gesungen bekamen.
Väter und Söhne ist ein Stichwort: Nicht nur bei den »Schrottpäperern« selbst wird die Gugger-Tradition durch die Generationen getragen, auch bei ihren Gästen – bei »Bloos Arsch« aus Peterzell ist der jetzige Leiter Gunnar »Stupfi« Fichter, der Sohn von Peter Fichter, der einst die Kontakte zu den Schrottpäperern knüpfte. Als ganz und gar nicht rostige Ritter rockten sie als zweite Gugge die Bühne in der Abtsberghalle.
Gäste aus der Schweiz
Den ersten Auftritt legten die Schweizer »Bläächi Lömpe« als »Ton Gun« hin. Die Brüder »Mausi« und »Vegi« Friedel, die das Fest super fanden, gehören zu der durchweg sehr jungen und überaus munteren Truppe unter der Leitung von Daniel Kara. Die Freundschaften mit den Guggen und Narrenzünften, die am Samstag mit den Gastgebern feierten, gehen oft lange zurück. Die »Rätsche Bube« aus Ottenau etwa kommen seit den 90er-Jahren immer wieder nach Zell-Weierbach. Damals traf Heinrich Herp, Gugger der ersten Stunde, bei der Bundeswehr auf »den Merkel Franz« und man entdeckte die gemeinsame Begeisterung für die Fasnacht.
Aus Friesenheim kamen die »Drieweli Stampfer«, die mit Sommerhits wie »Despacito« auftrumpften. Begeistert umjubelt wurden die »NB Girls« – in »Bloos-Arsch«-Kreisen noch unter dem Namen »Mickeys« bekannt. Kaum Zeit zum Auflegen blieb zwischen den LiveAuftritten DJ »Schallinio«. Thematisch landete er einen Volltreffer, als er »Mama Lauda« (im Pöttler-Dialekt auch als »mach’ mal lauter« zu verstehen) ins Rennen schickte.
Nicht nur »lauter«, sondern mit Ansage »Zulutt« und stolz drauf ist die Ebersweierer Gugge mit Leiter Jürgen Botschek. Mit ihnen passierte die Festgesellschaft die mitternächtliche Schwelle zum Martinstag und zum Fasnachtsanfang: »Ich geh’ mit meiner Laterne« sang die ganze Halle, bevor die Schrottpäperer dann selbst einliefen, dirigiert von Thorsten Groß. »33 Jahre … ich bin selbst erst 21«, hatte Moderator Marco Steinhardt gestaunt.