Zells Narren auf Zeitreise in die Achtziger
Die Zeller brachten am Sonntag Farbe in den grauen Tag. Mit einem bunten Umzug ließen die Narren das Fasendmotto „Zeller Fasend isch schuld, die 80er sin widder Kult“ hochleben.
Das närrische Publikum stand stellenweise in Zehnerreihen am Straßenrand und belohnte damit die Anstrengungen der Fasendgemeinschaften im Vorfeld, die Ideen aus diesem Jahrzehnt kreativ umzusetzen.
So zog der Starlight Express aus Unterentersbach über die Straße, die TV-Kultserien Denver und Dallas des Dörfles waren zu sehen oder das Videospiel Super Mario, vom Städtle in Szene gesetzt. Die Fasendgemeinschaften hatten aber noch tiefer im Archiv geblättert: So zeigte Klein-Paris das legendäre „Herzblatt“, Neuhausen ließ mit „Rock me Amadeus“ Falco wieder auferstehen und der Bruch huldigte dem Aerobicwahn. Von der „Insel“ gab es die Geisterjäger „Ghostbusters“ und die Lohgass präsentierte den Mann, der schneller zieht als sein Schatten: Lucky Luke.
Die Moderatoren des Umzugs, Berthold Damm und Manfred Lehmann, durften gestern aber auch Gäste begrüßen. Die ersten kamen aus dem Städtle selbst: Der ZFV, der in diesem Jahr sein 100-Jähriges feiert, lief mit einer großen Abordnung mit, die „Eckwaldhexen“ aus Unterharmersbach, mit 22 Jahren ebenfalls ein Jubiläumskind, bildeten den Abschluss des Zugs. Die „Grachsymphoniker“ aus Basel gehören schon fest zum Umzug dazu und aus Offenburg war die Althistorische Narrenzunft angereist. Mit Fanfaranzug, Spättle und Ranzengarde sorgten sie nicht nur für optische Hingucker, sondern böllerten auch was das Zeug hielt.
Ein bisschen Wehmut dürfte auch dabei gewesen sein, als Moderator Berthold Damm meinte, es sei das letzte Mal, dass der Umzug vor dem Rathaus in seiner heutigen Form moderiert wird. Nun, ganz so schnell geht‘s natürlich auch in Zell nicht. An der nächsten Fasend wird das Rathaus sicher noch so aussehen wie heute.