Offenburg

Zwei Hymnen auf einen Streich

Volker Gegg
Lesezeit 3 Minuten
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11. November 2014

Viel Applaus gab es bei der »Durbacher Nachlese« – auch beim Finale auf Schloss Staufenberg. ©Volker Gegg

Einen spannenden Kulturmix gab es bei der dritten Ausgabe der »Durbacher Nachlese«. Von der Comedy bis hin zur Lyrik spannte sich das Programm in den vier Weinbaubetrieben. Beim Finale auf Schloss Staufenberg ließ die Sängerin Virginie Schäfer sogar die Deutschlandhymne und die »Marseillaise« verschmelzen.

Durbach. Das ist gelebte Freundschaft zwischen zwei Ländern, was den Besuchern der »Durbacher Nachlese« am Samstagabend zum Finale in der Weinstube auf Schloss Staufenberg geboten wurde: Die französische Sängerin Virginie Schäfer präsentierte eine Melange des Deutschlandlieds und der französischen Nationalhymne, der »Marseillaise«. Obwohl beide Hymnen in verschiedenen Tempi geschrieben wurden, passte die quirlige Sängerin den Rhythmus im ständigen Wechsel zwischen beiden Hymnen perfekt an.
Bei diesem »Unplugged«-Vortrag hätte man die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen fallen hören können. Nur der überwältigende Applaus nach diesem ganz besonderen Hörgenuss mit »Gänsehautfeeling« löste dann die Spannung. Am Schluss mit allen Künstlern auf der Bühne, setzte Schäfer zusammen mit den Musikern der »Blues Operations« mit ihrer Blues-Version des Badnerlieds noch einen drauf. 

Ein besonderer Mix
Virginie Schäfer, die auch die Hymne von Racing Strasbourg interpretiert und eine  kräftige Stimme mitbringt, war eine der vier künstlerischen Höhepunkte, die der Initiator und Organisator der »Durbacher Nachlese«, Günther Laubis, für die dritte Ausgabe nach Durbach geholt hatte. Seit der Premiere dieser ungewöhnlichen Kulturveranstaltung achtet Laubis stets darauf, einen besonderen Mix aus deutschen und französischen Künstlern auf die Bühne zu bekommen.
Dies gelang auch am Samstag mit dem Liedermacher  Jean-Pierre Albrecht und Virginie Schäfer aus dem Elsass und den deutschen Klaus Bäuerle alias »Maul- und Clownseuche« sowie der Hörbuchsprecherin Doris Wolters. Um 16 Uhr begann der Kulturabend traditionell gleich in vier verschiedenen Weinbaubetrieben. Während Schäfer im Holzfasskeller bei Kerzenscheinbeleuchtung Blues und Chansons interpretierte, ging es im Proberaum auf Schloss Staufenberg bei der Hörbuchsprecherin Doris Wolters noch etwas ruhiger zu.
In ihrem 55-minütigen Programm rezitierte die bereist preisgekrönte Sprecherin aus Werken von Heine, Schiller und aktuellen Autoren, die sich rund um das Thema Liebe drehen. Musikalisch umrahmt wurde der Vortrag durch den Komponisten Hinrich Dagefür mit Gitarre und Mundharmonika. Dagefür hat sich einen Namen gemacht durch die Komposition  zahlreicher Soundtracks für die ARD-Krimiserie »Tatort«.

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Spaß auf Elsässisch
Keinen Sitzplatz mehr gab es im Proberaum des Weinguts Schwörer. Dort sorgte der elsässische Lieder-  und Spaßmacher Jean-Pierre Albrecht für beste Stimmung. Albrecht erzählte nicht nur launig von seinem Alltag im heutigen Elsass, und dies in reinstem »Elsässerditsch«, sondern hatte auch zahlreiche ungewöhnliche Instrumente wie die Drehleier oder die schottische Zitter mitgebracht, um seine Lieder treffend  instrumental zu untermalen. Albrecht bewies mit seinen Anekdoten und Lebensgeschichten dabei erneut, dass Elsässer und Badner einfach zueinander passen – Staatsgrenze hin oder her.
Gut gefüllt zeigte sich auch der große Winzersaal der Durbacher Winzergenossenschaft. Dort legte Klaus Bäuerle alias »Maul- und Clownseuche« ein perfektes Solo-Programm auf die Bühne,  mit reichlich Lachmuskeltraining für seine begeisterten Zuhörer. In mehreren Rollen, ob als badischer Horst Eber oder neurotischer Hans Kleinmann mit grauer Perücke und Nickelbrille – Bäuerle lebte seine Rolle, witzelte über das Eheleben, Handynetzbetreiber und Bundespolitik. Sein deftiger Humor kam auf jeden Fall bestens an und sorgte für gute Laune.
Wenn die jeweiligen Besucher sämtliche Künstler beim Finale auf Schloss Staufenberg erlebten, komme so mancher »auf den Geschmack, doch mal ein Kulturprogramm zu besuchen«, sagt Organisator Günther Laubis zu einem wesentlichen Ziel der »Durbacher Nachlese«.

HINWEIS: Die vierte Ausgabe am 7. November 2015 ist laut Organisator Günther Laubis bereits in Planung.

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