Zwei Umfragen zur Schule
Das Thema Ganztagsschule mit dem Rechtsanspruch von Kindern (Eltern) ab 2026 beschäftigt die Neurieder. Es gab Informationsveranstaltungen, der Ortschaftsrat Altenheim tagte zum Thema, die Verwaltung hat eine Umfrage bei den Eltern gestartet. Doch die lässt in den Augen einiger Eltern wichtige Fragen aus. Deshalb haben sie sich zusammengeschlossen, um eine eigene „zielführende Umfrage“ ins Leben zu rufen, wie uns Dennis Schwarz schreibt.
Zukunft gestalten
Sie haben einen Flyer entworfen. Im Wesentlichen fordern die Eltern „ein reelles Mitspracherecht in der Zukunftsgestaltung unserer Kinder, wir wollen, dass unsere Stimmen gehört werden“. Die Bedarfsabfrage/Umfrage zur Gestaltung der Schullandschaft der Verwaltung sei eher enttäuschend. „Sie entspricht nicht dem, was uns vonseiten der Gemeinde in verschiedenen Gesprächen zugesichert wurde. Nirgendwo konnten wir die wichtigste aller Fragen in aller Deutlichkeit finden: Welche Schulform/Betreuungsform wünschen Sie sich?“
Eine hohe Qualität der Betreuung, genauso wie Verlässlichkeit der Betreuungsangebote und Vermittlung von Bildung, sollten in jeder Betreuungsform selbstverständlich sein. Die Antwort auf die Frage, welche Schulform/Betreuungsform gewünscht ist, sei die einzige relevante für die entscheidenden Gremien, so die Eltern.
Hauptamtsleiterin Simone Labiche entgegnet: „Wir haben sehr umfangreich, sehr dezidiert und sehr transparent befragt.“ Die Schulamtsleiterin Frédérike Kerker habe nur ein Wort gesagt, als sie die Fragen gesehen habe. „Wow!“ Das sei vorbildlich, Labiche: „Ich weiß nicht, was wir hätten besser machen können.“
Die Befragung sei in der vergangenen Woche versandt worden, 700 Briefe mit 1045 Fragebögen. Bis jetzt seien über 100 zurückgekommen. „Wir sind dabei weit über die formalen Punkte halbtags, ganztags, gebundene, oder offene Ganztagsschule hinausgegangen.“ Der Verwaltung sei wichtig gewesen, welche Betreuungsform sich die Eltern wünschen – gar keine, Kita, Krippe. Das betreffe auch Kinder in der Grundschule. Eine andere Frage sei, bis wie viel Uhr die Betreuung gewünscht sei; 15 Uhr, 16 Uhr, 17 Uhr? Weiter sei es darum gegangen, ob Eltern sich ein kostenfreies Angebot wünschen oder dafür zahlen wollen. Und ob es ein Nachmittagsangebot geben soll.
Und es gibt Fragen, was den Eltern am wichtigsten sei: die Qualität des Angebots, Bildung, Qualität, Verlässlichkeit, Ferienbetreuung, qualifiziertes Personal, Hausaufgaben, das Einbinden von Vereinen?
Labiche: „Wir fragen nicht nach der Schulform, wir fragen nach Betreuungsmodellen.“ Bei der Befragung war ein QR-Code dabei mit einem Link zu Hintergrundinformationen zum Thema.
Ergänzt wird die Umfrage um Statistisches – aus welchem Ortsteil die Antwortenden kommen (mehr aber auch nicht). „Wir werten das nach Ortsteilen aus, dann gesamt. Ich bin über die Qualität der Umfrage relativ entspannt.“
Simone Labiche stellt auf Nachfrage klar: „Die Umfrage der Eltern ist rechtlich nicht bindend.“
Sie könne allerdings beigefügt werden, wenn Eltern den Antrag auf eine bestimmte Schulform stellen. Man könne so belegen, dass Eltern befragt werden. „Das ist ein Stimmungsbild“ – wenn es um die Frage der Schulform gehe.
Dennis Schwarz weiß, dass die Elternumfrage nicht verpflichtend ist: „Leider nein.“ Die Frage nach der Schulform aber betreffe alle. Die Eltern würden das Ergebnis der Umfrage Verwaltung, Gemeinderat und Schulkonferenz vorlegen. Als Entscheidungsgrundlage.