Azubi-Recruiting-Projekt „Dein Ding #läuft“

14 Unternehmen präsentierten sich im Offenburger Freiraum

Bettina Kühne
Lesezeit 4 Minuten
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18. Oktober 2019
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Der Hip-Hopper Bausa begeisterte sein Publikum bei „Dein Ding #läuft“ in der Offenburger Etage 1.

(Bild 1/3) Der Hip-Hopper Bausa begeisterte sein Publikum bei „Dein Ding #läuft“ in der Offenburger Etage 1. ©Ulrich Marx

Die Uhr läuft rückwärts: Genau 10 Minuten dauert das „Speed-Dating“ bei „Dein Ding #läuft“ in der Etage Eins, bei dem sich Mitarbeiter von Firmen und interessierte Bewerber im Rahmen der innovativen Berufsinfomesse kennenlernen. 

Die jungen Leute reden bei der Bewerbermesse entspannt mit den Personalchefs namhafter Firmen aus der Region. „Man sitzt nur wenigen und nicht ganz vielen Verantwortlichen gegenüber“, ist ein Mädchen erleichtert, das zum ersten Mal in einer Bewerbungssituation steckt. Eine andere Besucherin ist auch froh, dass es keinen Grund zur Nervosität gibt: „Es ist schon entspannt hier.“

„Wir haben keine Durchlaufmesse konzipiert“, sagt Melanie Allgaier-Isenmann, die für die Organisation der exklusiven Berufsmesse zuständig ist. Die Gäste wurden von den Firmen ausgewählt und eingeladen, es kann keiner einfach so vorbeikommen und schauen. 

Nicht nur, dass man sich mit einem Mausklick bei 14 namhaften Firmen aus der Region bewerben konnte – es gibt auch einen interessanten Tag mit Essen, Trinken, Youtuber- und Gaming-Lounge und dem Gratiskonzert mit Hip-Hop-Superstar Bausa obendrein. Für die erste Auflage des Projekts zeigt sich Allgaier zufrieden, auch für sie ist es ein neuartiges Pilotprojekt. Im nächsten Jahr optimiert sie das Verfahren. So wird beispielsweise das Rückmeldeverfahren der potentiellen Azubis nachjustiert. 
14 Aussteller hatten Verabredungen mit jungen Leuten. „Wir sind innovativ, die neue Form der Bewerbermesse passt also zu uns“, sagt Ralf Schneider von Bürkle Keller. „Die Gespräche, die ich geführt habe, waren sehr vielversprechend, obwohl nicht alle angemeldeten Bewerber da waren“, sagt er. Die Qualität der Bewerber sei gut, die Jugendlichen ernsthaft interessiert.

Dem pflichtet auch Tim Florian Jacob, Ausbildungsleiter im gewerblich-technischen Bereich von Julabo bei, auch wenn nicht alle Bewerber zu den Speed-Dating-Terminen erschienen sind.

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„Wir haben eine Mind-Map vorbereitet“, sagt Personalreferentin Michaela Schütz von Herrenknecht, die mit dem Messeverlauf zufrieden ist. Das Verfahren soll eine rasche Talent-Analyse ermöglichen, sodass das weitere Gespräch  genauer auf den kaufmännischen beziehungsweise technischen Bereich abgestimmt werden kann, um den potenziellen Azubi zielgerichtet zu beraten. „Der Karriereweg übers Studium ist bei uns stark nachgefragt“, resümiert ihr Kollege Ralf Baumann. Viele Abiturienten kommen auch zum Stand der Firma Kratzer. Die lockere Atmosphäre ermöglicht einen ungezwungenen Austausch mit aufgeschlossenen Kandidaten, findet Kirsten Burkard, Mitarbeiterin der Geschäftsleitung: „Wir haben einige Kandidaten ermutigt, sich wieder bei uns zu melden.“

Nach den Interviews können sich die jungen Messe-Besucher mit Streetfood stärken – entsprechende Gutscheine hatten sie bei den Gesprächen mit den Firmen erhalten. Außerdem besteht den ganzen Tag die Möglichkeit, sich  an den Infoständen der Firmen im Freiraum zu informieren. Alle Aussteller empfinden es als angenehm, dass das Publikum nicht auf Kugelschreiber und Gummibärchen aus ist, sondern Informationen wünscht und erste Kontakte zu den vielleicht zukünftigen Kollegen knüpft. 
„Bei uns zeigten die Jugendlichen meist am Beruf Zimmerer oder Bauzeichner Interesse“, sagt Sophie Rack. Sie ist Auszubildende bei Weber-Haus. Sie und weitere 60 Azubis würden sich im Familienunternehmen wohlfühlen.

Bei Rebecca Stolzer zieht eine Banane die Blicke auf sich. „Hier können die Besucher sich am Nähen versuchen“, mit diesen Worten  zeigt die künftige OP-Schwester am Ortenau-Klinikum die dafür notwendigen Bestecke.

Georgios Filippidis, der bei der AGBO  im zweiten Ausbildungsjahr zum Heilerziehungspfleger ist, hätte gerne allen 26 Interessenten seinen Beruf erklärt. Warum nicht alle da waren, weiß auch Melanie Allgaier nicht: „Wir hatten auch für den sozialen Bereich sehr viele Interessenten.“
„Der Arbeitsmarkt hat sich einfach gewandelt, es gibt mehr freie Stellen als Bewerber“, sieht es Larissa Doll, die bei Neumayer Vertrieb und Marketing verantwortet, gelassen und konzentriert sich auf das „sehr gute Bewerberfeld, das da ist“. Britta Blos, Personalreferentin von Grohe, findet sehr angenehm, dass die Besucher ein hohes Interesse zeigten: „Da passt es, dass weniger Besucher da sind als bei normalen Messen.“
Außer dass das Publikum sehr interessiert ist, fällt Michael Enderle, Ausbildungsleiter bei der Badische Stahlwerke Anlagen- und Ausbildungs-GmbH, auf, dass die jungen Leute „genau wissen, in welche Richtung es gehen soll bei den zwölf Berufen, die wir angeboten haben“.
„Was braucht man für Schulnoten, welche Voraussetzungen muss man mitbringen und was erwartet einen in der Ausbildung“, waren die Fragen, die Luca Emele und seine Azubi-Kollegin Hilal Uslu von der Sparkasse zu beantworten hatten. Die beiden freuen sich auf das Konzert mit Bausa: „Es ist das Zuckerstück.“

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