26-jähriger Kehler mit intimen Aufnahmen erpresst

In vielen Fällen werden die Aufnahmen von Videochats benutzt, um die Opfer zu erpressen. ©Symbolfoto: Sebastian Gollnow/dpa
Ein 26-Jähriger aus Kehl ist Opfer der sogenannten Sextortion-Masche geworden, wie die Polizei berichtet.
Dabei wurde er von einer ihm unbekannten Person über eine Online-Plattform angeschrieben und zum Austausch intimer Fotos aufgefordert. Als der Mann darauf einging, folgte von dem Kontakt eine Drohung: Der 26-Jährige sollte einen dreistelligen Geldbetrag zahlen, ansonsten würden die Bilder im Internet veröffentlicht werden. Er überwies laut Polizei zunächst 200 Euro, erstattete dann aber Anzeige.
Hinterhältige Erpressung
Sextortion ist nichts anderes als Erpressung. Die Polizei bezeichnet die Vorgehensweise als "recht einfach und hinterhältig": Nachdem die Betrüger über soziale Plattformen wie Instagram oder Facebook in Kontakt getreten sind, folgt ein intimes Bild des vermeintlichen Chatpartners. Das Opfer wird aufgefordert, ebenfalls sexuelle Aufnahmen zu versenden – ansonsten sei die Unterhaltung beendet. Sind die intimen Dateien einmal verschickt, haben die Betrüger das Opfer in der Hand. In manchen Fällen wird der Flirt in einen Videochat verlagert, wobei das Opfer dazu ermutigt wird, sich zu entkleiden und sexuelle Handlungen an sich selbst vorzunehmen.
Skeptisch sein und nichts zahlen
Die Polizei rät, solchen Aufforderungen nicht vorschnell zuzustimmen – schon gar nicht bei neuen Bekanntschaften. Im Zweifel sollte die Webcam zunächst abgeklebt werden, um lediglich verbal zu kommunizieren und das Geschehen zu beobachten.
Wer Opfer der Masche geworden ist, sollte kein Geld überweisen. Denn: Die Erpressung hört nach der Zahlung meist nicht auf. Neben der Anzeige bei der Polizei sei der Kontakt zum Webseitenbetreiber ratsam, sodass dieser das Bildmaterial löschen kann. Wie erfolgversprechend das ist, kann die Polizei auf Nachfrage aber nicht sagen.