Alois Wussler: „Einzelhandel hat soziale Funktion“
Mit ihrem breiten Spektrum an Einkaufsmöglichkeiten punkten die Städte und Gemeinden in der Ortenau. In der Serie „Meine Einkaufsstadt“ stellt die Mittelbadische Presse Leser vor, die erzählen, was sie an ihrer Einkaufsstadt schätzen. Teil 3: Alois Wussler aus dem Kinzigtal.
„Im Umkreis von zehn Kilometern bekommt man alles, was man braucht“, ist Wussler überzeugt. Der 76-Jährige unterstützt den Einzelhandel ganz gezielt. Dieser spiele eine wichtige Rolle für die Lebensqualität, gerade in den ländlicheren Gebieten. „Wenn nach der Pandemie die Geschäfte schließen müssten, wäre das ein großer Verlust“, sagt er. Auch deshalb, weil Geschäfte und Märkte Treffpunkte für soziale Kontakte sind. „Durch die Corona-Krise wurden alle Kontakte reduziert“, bedauert der frühere Ortsvorsteher von Prinzbach, der besonders gerne in Zell nach Herrenmode Ausschau hält.
Allmählich wird er sich daranmachen, die Wunschzettel seiner Enkelchen abzuarbeiten. Die vier Racker im Alter von zwei bis zehn Jahren hätten eine „lange Liste“ eingereicht, lacht der Großvater. Zudem wüssten sie auch unterm Jahr, wie man schulische Leistungen gewinnbringend kommuniziert. Im Bücher- und Geschenkeladen beim Kloster bekommt man entsprechende Belohnungen, weiß Wussler. „Manchmal entdecke ich etwas und notiere es“, verrät er. Dann bespricht er seinen Vorschlag mit der Schwiegertochter, damit es passt und nichts doppelt gekauft wird.
Auch der älteste Enkel gesellt sich an Weihnachten dazu – und bekommt ein Geschenk, auch wenn er längst auf eigenen Füßen steht. Der 21-Jährige macht seine Familie damit stolz, dass er wohl Deutschlands jüngster Maurermeister ist.
Immerhin – ein Geschenk ist schon sicher: das für seine Ehefrau. Sicherheitshalber ist man gemeinsam losgezogen, um es zu besorgen. „Wir sind so lange zusammen, da gibt es keine Geheimnisse mehr“, meint er augenzwinkernd.
Schäufele, Sauerbraten und ähnliche Küchenklassiker bringt seine Frau an Weihnachten auf den Tisch. Auch da achtet man darauf, dass beim Metzger vor Ort gekauft wird. Das Schönste an den Feiertagen: Die Familie darf sich treffen, es sind genau acht Erwachsene und die Enkelkinder.
Vielleicht gibt es das Wetter sogar her, dass die Familie gemeinsam durchs Tannenbaumstädtle Zell bummelt. Wenn nicht, wartet Wussler einfach auf den nächsten Sommer: Da gibt es sicherlich wieder Möglichkeiten, mit den Enkelkindern ein Eis essen zu gehen. Das Gute am gastronomischen Angebot vor Ort, insbesondere den Vesperstuben, sei, dass sie auch mal ein Plätzchen abseits zur Verfügung stellen: „Die Kinder können sich bewegen, ohne dass man sich aufregen muss oder sie andere Gäste stören.“
Coronakonforme Veranstaltung
Tannengrün: Im Tannenbaumstädtle haben die Geschäftsleute Bäumchen mit Lichtern geschmückt. Der Handels- und Gewerbeverein bietet für seine Kundschaft das Weihnachtsgewinnspiel an.