Ortenau
Arbeitslosenquote steigt: Diese Ortenauer sind besonders betroffen
red/aro
31. July 2024
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In der Logistik-Branche gibt es viele freie Stellen. ©Jens Büttner
9908 Menschen waren im Juli im Ortenaukreis arbeitslos – 336 mehr als im Juni, meldet die Arbeitsagentur. Die größte Gruppe bilden nach wie vor Menschen ab 50 Jahren mit 40,1 Prozent.
Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist in den vergangenen vier Wochen saisonal bedingt leicht gestiegen. 9908 Frauen und Männer waren im Juli bei der Arbeitsagentur Offenburg und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet, das sind 336 Personen mehr als im Juni. Gegenüber Juli 2023 sind aktuell 916 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote steigt im Vergleich zum Vormonat von 3,7 Prozent auf 3,8 Prozent. Der Ortenaukreis belegt im Vergleich mit den anderen 18 Arbeitsagentur in Baden-Württemberg weiterhin den vierten Platz.
Von den 9908 arbeitslosen Menschen werden 4588 von der Agentur für Arbeit betreut, das waren 46,3 Prozent aller Arbeitslosen. Die Zahl der Personen, die eine Arbeitsstelle suchen, stieg im Vergleich zum Vormonat um 145 Personen an. Beim Ortenau Jobcenter beziehen 5320 Arbeitslose Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB II), das sind 191 Personen mehr als im Vormonat.
Stellenzuwachs
„Die Stellensituation am Arbeitsmarkt gestaltet sich aktuell positiv mit einem Zuwachs an offenen Stellen im Vergleich zum Vorjahr und Vormonat", wird Jörg Ruthardt, Geschäftsführer Operativ der Arbeitsagentur Offenburg, zitiert. "Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt positiv dynamisch und auch aufnahmefähig." Jeden Monat gebe es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung. In den vergangenen vier Wochen meldeten sich bei der Agentur für Arbeit Offenburg 1442 Personen neu oder erneut arbeitslos. Gleichzeitig beendeten 1277 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit.
Im Ortenaukreis sind 2008 Frauen und 2580 Männer arbeitslos gemeldet. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen stieg aufgrund des Schul- oder Ausbildungsende saisonbedingt um 109 auf 592 Jugendliche unter 25 Jahre an. 1838 Personen, die das 50. Lebensjahr vollendet haben, waren im Juli arbeitslos. Mit einem Anteil von 40,1 Prozent stellt diese Personengruppe den größten Anteil am Bestand der Arbeitslosen im Ortenaukreis dar.
Regional betrachtet ist die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat in allen Geschäftsstellen gestiegen. Aktuell sind in Lahr 1326 Frauen und Männer arbeitslos – 56 mehr als im Juni. Die Hauptagentur Offenburg meldet einen Anstieg auf 1295 Personen, 38 arbeitslose Menschen mehr als im Vormonat. In der Geschäftsstelle Oberkirch stieg die Zahl um 25 Personen auf 357. Im Vergleich zum Vormonat blieb in der Geschäftsstelle Hausach die Zahl der Menschen ohne Arbeit (469), in der Geschäftsstelle Achern (481) und in der Geschäftsstelle Kehl (660) fast unverändert, heißt es weiter in der Pressemitteilung.
Im Juli waren im Bezirk der Arbeitsagentur Offenburg 3998 freie Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Juni ist das ein Plus von 120. Arbeitgeber meldeten in den vergangenen vier Wochen dem Arbeitgeber-Service 777 neue Arbeitsstellen, das waren 296 mehr als im Vormonat und 199 Stellen mehr als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn sind damit 4177 Stellen eingegangen, 333 Stellen mehr gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
1176 gemeldete Arbeitsstellen entfallen auf den Bereich Produktion und Fertigung. Im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit besteht eine weiterhin große Nachfrage nach Hilfs- und Fachkräften, 687 freie Stellen sind hier gemeldet. Im Handel sind 475, in den Gesundheitsberufen 336 und im Baugewerbe 314 Arbeitsstellen offen.
Info
Zahlen des Ortenau Jobcenters
Im Juli haben 9021 Haushalte Bürgergeld bezogen, gegenüber dem Vormonat nahm der Fallbestand um eine Bedarfsgemeinschaft zu, teilt das Ortenau Jobcenter mit. Im Juni nahmen 161 Arbeitsuchende eine sozialversicherungspflichtige oder selbständige Erwerbstätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt auf. Hinzu kommen 28 Arbeitsaufnahmen auf dem „zweiten“ Arbeitsmarkt. Es gab 189 Arbeitsmarktintegrationen. 18.904 Personen erhalten Leistungen des Jobcenters, 5320 von ihnen gelten als arbeitslos, 4520 als arbeitsuchend. Dazu kommen 5444 nichterwerbsfähige Leistungsberechtigte, 2658 reine Leistungsbeziehende und 962 Personen ohne Anspruch auf Regelleistungen.
