Bahnstrecke von Kehl nach Appenweier soll ausgebaut werden
Die Bahnstrecke von Kehl nach Appenweier ist vom Bundesverkehrsministerium in den »vordringlichen Bedarf« aufgenommen worden, die Finanzierung für den Streckenausbau ist somit gesichert. Die Züge sollen dort künftig deutlich schneller verkehren.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat mehrere Bahnprojekte in Baden-Württemberg in die Top-Kategorie mit einer gesicherten Finanzierung hochgestuft. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 rückt zum Beispiel der Bahnknoten Mannheim in die Liste der wichtigsten Projekte, den sogenannten Vordringlichen Bedarf, auf, wie das Ministerium am Dienstag mitteilte. Hinzu kommt der Neubau der Studernheimer Kurve, der Teil des Knotens sein wird. Außerdem steht der Ausbau der Bahnstrecke von Stuttgart über Backnang/Schwäbisch Gmünd und Aalen nach Nürnberg auf der Liste.
Tempo 160 von Kehl nach Appenweier
In der Ortenau kommt die Bahnstrecke von Kehl nach Appenweier in den vordringlichen Bedarf und ist damit finanziell gesichert. Ziel der Ausbaumaßnahme ist die deutliche Erhöhung der Streckengeschwindigkeit und die Optimierung des Anschlusses an die Rheintalbahn mit einem Ausbau der Kurve Appenweier, schreibt Johannes Fechner, der SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Emmendingen/Lahr, in einer Pressemitteilung. Die eingleisige Verbindungskurve in Appenweier sei »ein fahrtzeitkostendes Nadelöhr, das zeitnah ausgebaut werden muss, damit Züge aus Kehl in Richtung Karlsruhe schneller auf die Rheintalbahn einfahren können«, so Fechner weiter.
Die Gesamtkosten betragen laut Fechner 79 Millionen Euro. Es soll Tempo 160 erreicht werden, ohne Tunnel oder Überwerfungsbauwerk. Falls das nicht möglich ist, sollte die von der Initiative »Magistrale für Europa« geforderte Unterführung unter der Rheintalbahn für das Gleis in Richtung Norden gebaut werden, damit Züge aus Kehl kommend in Richtung Karlsruhe direkt auf die Rheintalbahn in Richtung Norden einfahren können, schreibt Fechner. Alle Ausbauvarianten würden im jetzt startenden Planungsverfahren geprüft.
Sowohl Fern- als auch Nahverkehr werden laut Fechner vom Ausbau profitieren. Der SPD-Bundestagsabgeordnete fordert die Politik daher auf, weiterhin Druck zu machen, für den schnellen Ausbau der Appenweierer Kurve inklusive Lärmschutz.
29 Projekte im Land
Das Ministerium hatte bundesweit 44 Projekte auf ihre Wirtschaftlichkeit untersuchen lassen und stuft nun 29 davon in die höchste Kategorie hoch. Zugleich wurde allerdings betont, dass nicht für alle nun auch direkt mit den Planungen begonnen werden könne.
Der geltende Bundesverkehrswegeplan 2030 war 2016 beschlossen worden. Er sieht Investitionen in Straßen, Schienen und Wasserwege in ganz Deutschland von insgesamt mehr als 270 Milliarden Euro vor. 40 Prozent der Mittel gehen an Bahnprojekte. Für den Plan waren über 2000 Vorhaben angemeldet und nach Kosten, Nutzen und Umweltfolgen bewertet worden. Zum Verkehrsnetz des Bundes gehören die Autobahnen und Bundesstraßen, das Netz der bundeseigenen Deutschen Bahn sowie Flüsse und Kanäle.