Barbenegel tötet Fische von Schiltach bis Offenburg
Der Barbenegel hat in der Kinzig am Wochenende für ein Fischsterben gesorgt. Ein Passant meldete der Polizei am Samstag mehrere Hundert tote Fische im Haslacher Gewerbekanal. Betroffen sind laut Regierungspräsidium Barben, Forellen und Döbel – und das bis nach Offenburg.
Die Meldung ging bei der Polizei am Samstagabend ein. Ein Passant entdeckte gegen 18 Uhr mehrere Hundert tote Fische im Haslacher Gewerbekanal unterhalb einer Schleuse unweit des E-Werks. Der Gewerbekanal wird aus der Kinzig abgeleitet. Der Passant verständigte die Polizei, wie diese am Montag mitteilte.
Nach Erhebung mehrerer Wasserproben und Sicherstellung einiger verendeter Tiere wurden die Ermittlungen an den Fachbereich Gewerbe und Umwelt übergeben. »Die Kollegen in Haslach machten Fotos von den Fischen und stellten schnell Auffälligkeiten fest«, sagte Patrick Bergmann, Sprecher des Polizeipräsidiums Offenburg, auf Nachfrage der Mittelbadischen Presse.
Parasit befällt Fische
Die Fotos seien an die zuständige Behörde beim Regierungspräsidium Freiburg weitergeleitet worden – und dort haben Experten die Ursache für den massenhaften Fischtod gefunden. »Schuld sind nach einer vorläufigen Analyse die Barbenegel«, erklärte Felix Künemund, Fischereiaufseher beim beim Regierungspräidium, im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Barbenegel ist ein Parasit, der Fische befällt und schwächt. Betroffen sind laut Künemund Barben, Forellen (Fotos) und Döbel, und das in der Kinzig zwischen Schiltach bis nach Offenburg, wo auch schon einzelne tote Exemplare gefunden worden seien.
Warum tritt der Parasit ausgerechnet jetzt so stark auf und befällt Fische? Dabei wirkten verschiedene Ursachen zusammen, erklärte Künemund: Die derzeitige Witterung und der niedrige Wasserstand in der Kinzig sorgten dafür, dass sich der Egel besonders wohlfühle.