BBS-Insolvenz: Zu früh für Ursachenforschung
Die erneute, mittlerweile dritte Insolvenz des Schiltacher Felgenherstellers BBS führt der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestimmte Rechtsanwalt Thomas Oberle auf die insgesamt schwierige wirtschaftliche Situation der Zuliefererbranche zurück.
„Es ist nicht so, dass es besondere Probleme in dem Betrieb gibt“, betont Oberle, der das 525 Mitarbeiter zählende Unternehmen bereits 2006 und 2010 aus der Insolvenz führte. Die Umsätze in der Automobilindustrie seien momentan generell schlecht, bei den Zulieferern schlage das umso mehr durch.
Für eine Ursachenforschung sei es derzeit noch zu früh, erklärt der Anwalt der Mannheimer Kanzlei Schilling, Zutt & Anschütz gegenüber der Mittelbadischen Presse. „Immerhin muss man sagen, dass nach der letzten Insolvenz zehn Jahre vergangen sind.“ Gäbe es in dem Unternehmen ein strukturelles Problem, hätte es sich nicht so lange halten können, erläutert Oberle. Aktuell gehe es darum zu schauen, wo das Unternehmen Geld herbekommen kann. Der Insolvenzantrag sei wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt worden.
Geld sei zum jetzigen Zeitpunkt unter anderem notwendig, um beispielsweise Material bestellen und so die Produktion fortsetzen zu können. Der Vorteil der nun eingeleiteten Insolvenz sei, dass alte Verbindlichkeiten zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr beglichen werden müssten. „Wir müssen jetzt schauen, dass der Betrieb weiterläuft“, betont Oberle. Ob sich der Eigentümer von BBS, die koreanische Nice Holdings Co, weiterhin in Schiltach engagieren will oder einen Verkauf des Unternehmens anstrebt, sei derzeit noch unklar. In der Vergangenheit habe sich die Gesellschaft intensiv engagiert.
Noch sei es zu früh, über einen Personalabbau nachzudenken, betont Oberle. „Wir haben den Eindruck, dass wir es hier mit einer motivierten Belegschaft zu tun haben.