Ortenau
Behindertensportler ringen ums Geld
Redaktion
25. Januar 2006
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Die Offenburger Behindertensportler spüren schrumpfende Mittel stark. Die Zuschüsse sind teilweise um die Hälfte zurückgegangen. Deshalb will der Vorstand um den wiedergewählten Vorsitzenden Günter Pfullendörfer einen Förderverein ins Leben
rufen.
Offenburg (red/ms). »Die Lage ist ernst, aber gemeinsam können wir es schaffen«, lautete der Tenor im Vorstand der BSG Offenburg bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus »Feldschlössle«. Erstmals in der Vereinsgeschichte wurde das Jahr mit einem satten Verlust abgeschlossen. Trotz üppiger Beitragserhöhung von 25 auf 40 Euro pro Jahr und Mitglied sei es nicht gelungen, die heftigen Zahlungsausfälle durch die Krankenkassen zu kompensieren.
So seien die Einnahmen durch die Krankenkassen, mit denen sich die Behindertensportvereine finanzieren, um etwa 50 Prozent gefallen. Zudem stellen die Kassen immer höhere Anforderungen an die Übungsleiter, was zu höheren Ausgaben für Übungsleiteraus- und -fortbildungen führe. Außerdem seien die Hallengebühren stark gestiegen.
Um kostendeckend zu arbeiten, müsste der Jahresbeitrag nach Aussagen von Pfullendörfer doppelt so hoch wie bisher sein. Weil dies aber unrealistisch sei, müsse der Vorstand Mitglieder für einen Förderverein werben. Mindestens sieben braucht er zur Gründung (? 07 81 / 3 36 75).
Die Behindertensportgruppe Offenburg zählt mit fast 500 Mitgliedern zu den größten Behindertensport-Vereinen in Baden. Mit dem breiten Sportangebot werde vielen Behinderten die Möglichkeit gegeben, sich ein Stück Lebensqualität zurückzuholen.
Schatzmeisterin Anja Kimmer hob hervor, dass die Leistungssportler entgegen vieler Vermutungen so gut wie gar keine Kosten verursachten. Deren Kosten würden zum größten Teil durch Dachverbände und Sponsoren abgedeckt. Allerdings haben die Rollstuhlbasketballer aus finanziellen Gründen auf den Aufstieg von der Landesliga in die Oberliga verzichtet.
Angesicht der finanziellen Probleme seien die sportlichen Erfolge fast in den Hintergrund getreten. Rainer Schmidt und Sabine Brogle gewannen Silber- und Bronzemedaillen bei den Europameisterschaften im Tischtennis und Bogenschießen. Die Blindentorballer von Hugo Meier wurden Landesmeister und Deutscher Vizemeister. Die Faustballer von Frieder Sachs belegten den 3. Platz, die Wasserballer wurden deutscher Vizemeister. Die Basketballabteilung holte sich die baden-württembergische Meisterschaft.
Vorstand erweitert
Vorsitzender Günter Pfullendörfer wurde ebenso wie Stellvertreter Klaus Müller im Amt stätigt. Drittes Vorstandsmitglied wurde Holger Kimmig, der sich um die Belange der Leistungssportler und des Wettkampfs kümmern wird.
Neu im Amt sind außerdem Andreas Müller als Schatzmeister und Jochen Reinert als Schriftführer. Ausgeschieden aus dem Vorstand sind Anja Kimmer, Günter Spitzmüller und Frieder Sachs, denen Pfullendörfer dankte.