Benefizaktion für das Haus des Lebens in Offenburg
Die Mittelbadische Presse unterstützt mit ihrer 21. Benefizaktion »Leser helfen« das Haus des Lebens in Offenburg-Rammersweier. Es handelt sich dabei um eine ganz besondere Einrichtung, die Müttern und Schwangeren – darunter auch minderjährige – in schwierigen Lebenssituationen hilft. Dringend gebraucht werden ein Neunsitzer-Bus und neue Möbel für die 20 Zimmer.
Seit zwei Jahrzehnten engagiert sich der Förderverein »Leser helfen« der Mittelbadischen Presse in der Region. In all den Jahren war die Spendenbereitschaft unserer Leser mit zusammen fast 2,9 Millionen Euro riesig und kam von Herzen. Deshalb erhofft der Förderverein mit der diesjährigen Aktion das ehrgeizige Spendenziel von 150 000 Euro zugunsten des Hauses des Lebens zu erreichen.
Wofür benötigt die Einrichtung für Schwangere und Mütter in Notlage die Spende? Die Wunschliste ist lang. Das Haus und seine Infrastruktur sind in die Jahre gekommen. »Wir würden uns daher über ein Fahrzeug freuen, das Mutter und Kind mitsamt Kinderwagen und – sitzen von unseren Wohngruppen in das Kinderhaus und zu verschiedenen Freizeitaktionen bringt«, erklärt Geschäftsführerin Stefanie Meyer den wichtigsten Wunsch. Hierzu würde ein Neunsitzer benötigt, der rund 40 000 Euro kostet.
Im verschachtelten Gebäude-Ensemble an der Weinstraße herrscht an allen Ecken und Enden Renovierungsstau. Für die Sanierung in den 20 Zimmern für die zum Teil minderjährigen Mütter mit ihren Kindern im Haupthaus wären pro Zimmer etwa 5600 Euro notwendig.
Als Weiteres steht die dringende Erneuerung der Küchenzeile im Besucherraum auf dem Wunschzettel. Zusätzlich wird die Küche im Besucherraum für das Projekt »Lebensorientiertes Lernen« genutzt und steht den Müttern für das Erlernen der Zubereitung von gesunden Speisen und das Backen von Kuchen zum Beispiel für Gruppenabende oder Geburtstage zur Verfügung. Da die im Besucherraum befindliche Küchenzeile durch die langjährige Nutzung erhebliche Gebrauchsspuren aufweist, ist es erforderlich, das vorhandene Mobiliar inklusive Elektrogeräten auszuwechseln (Kosten etwa 10 000 Euro). Mit der Anschaffung eines weiteren Fahrzeugs – ein Kleinwagen für Kurzstrecken – könnten Arztbesuche und Behördengänge besser bewältigt werden (Kosten etwa 18 000 Euro). Das Haus des Lebens ist Ausbildungsbetrieb für den Beruf der Hauswirtschafterin sowie Fachpraktikerin in der Hauswirtschaft und bietet täglich drei Mahlzeiten für alle Mütter und deren Kinder an. Die Bewohnerinnen absolvieren im Rahmen der Jugendhilfemaßnahme hauswirtschaftliche Praktika im Küchenbereich. Dort fehlt eine funktionsfähige Dunstabzugshaube.
Damit die ausgesprochen erfolgreiche Arbeit dieser Einrichtung erleichtert werden kann, wären die Spenden eine große Hilfe. Die sozialtherapeutische Funktion des Haus des Lebens ist anerkannt. Die Einrichtung in Rammersweier bietet derzeit 26 Schwangeren oder Müttern mit ihren Kindern eine Wohnform in insgesamt drei Gruppen. Davon sind zwei als Vollstation und eine als Trainingswohnbereich genutzt.
Die von Fachkräften betreuten Frauen kommen aus einem familiären Umfeld, das belastend oder vernachlässigend war. Mit ihren Kindern bleiben sie ein bis drei Jahre im Haus des Lebens, das unter Trägerschaft der Katholischen Kirchengemeinde Offenburg St. Ursula steht. Sie lernen nicht nur ihren Alltag zu strukturieren, sie erhalten Therapieangebote und Anleitung zu einem selbstverantwortlichen Leben mit dem Kind.
Ganz große Freude herrscht oft in diesem lebendigen Haus, das seinem Namen gerecht wird. Wenn eine frühere Bewohnerin, die es geschafft hat, dankbar zurückblickt: »Ohne euch«, also das Haus des Lebens, »hätten wir es damals nicht geschafft.«