Benefizaktion Leser helfen: Dieses Projekt wird jetzt unterstützt
Die Benefizaktion „Leser helfen“ sammelt ab heute für die Elterninitiative „Herzklopfen“. Die Spenden sind für die Unterbringung von Eltern in der Nähe ihrer herzkranken Kinder gedacht.
Jedes 100. Kind kommt mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt. Das sind jährlich 8000 Kinder.
In der Klinik für angeborene Herzfehler und pädiatrische Kardiologie im Universitäts-Herzzentrum in Freiburg werden Kinder aus ganz Deutschland operiert und behandelt. Auch aus der Ortenau, wo betroffenen Eltern 1995 die Initiative „Herzklopfen“ gegründet haben. Mit der 26. Benefizaktion „Leser helfen“ hilft die Mittelbadische Presse, ein neues „Zuhause auf Zeit“ zu realisieren, ein Elternhaus, damit die Liebsten in der Nähe ihrer herzkranken Kinder sein können.
Das Haus, in dem eine Elternwohnung, ein Einzelzimmer sowie die Geschäftsstelle von „Herzklopfen“ zur Miete untergebracht sind, steht nämlich zum Verkauf. Die Initiative bekundete ihr Interesse an dem kompletten Doppelhaus in dessen einen Hälfte sich die derzeitige Elternwohnung befindet. Räumlich könnte durch den Kauf expandiert und mindestens eine weitere Wohnung geschaffen werden und zusätzliche Schulungsangebote direkt im Haus stattfinden. Vorausgesetzt die evangelische Kirche erteilt als Besitzerin des Anwesens den Zuschlag zum Kauf an die Initiative – und „Herzklopfen“ schafft es, über Spenden das nötige Geld aufzutreiben.
Psychisch belastend
„Durch die Aktion „Leser helfen“ bekämen wir die Chance, auch weiterhin Eltern zu unterstützen, die sonst monatelang auf Unterbringung im Hotel angewiesen wären oder unglaublich lange Fahrwege auf sich nehmen müssten“, hofft die Geschäftsführerin der Initiative „Herzklopfen,“ Petra Huth.
Ein Krankenhausaufenthalt ist eine psychische Belastung für Eltern und ihr Kind. „Wartezeiten auf ein Spenderherz, Komplikationen nach Operationen – all diese Faktoren bedeuten langfristige, häufig monatelange Aufenthalte in der Kinderklinik, eine Trennung der Familien sowie hohe psychische, aber auch finanzielle Belastung durch weite Anfahrtswege“, erklärt Petra Huth. Die Geschäftsführerin betont, wie wichtig es für den Erfolg der Behandlung sei, als Familie regelmäßig Zeit miteinander zu verbringen, soziale Isolation zu vermeiden und eine Traumatisierung der Geschwisterkinder nach Möglichkeit abzuwenden.
Mit ihrer derzeitigen Elternwohnung direkt in Kliniknähe unterstützt die Initiative sogenannte „Langliegerfamilien“ durch eine Unterbringung des in der Klinik nicht mit aufgenommenen Elternteils oder der kompletten Familie. Für „Kurzlieger“ gibt es eine Übernachtungsmöglichkeit in einem Einzelzimmer.
Die Angebote des eingetragenen Vereins reichen neben der Unterbringung und Begleitung im Elternhaus, von der seelsorgerischen Begleitung der Eltern und Familien über eine Herzsportgruppe, dem Jugend- und Familienwochenende bis hin zu Kontakt, Austausch und Beratung.
Jeder Euro zählt
Bereits im Jahr 2002 stand die Elterninitiative „Herzklopfen“ im Mittelpunkt der Benefizaktion „Leser helfen“. Der damalige zweite Vorsitzende Georg Herm aus Zell a. H. habe die „fantastische Spendensumme von 115.000 Euro“ entgegen nehmen dürfen. „Diese unglaubliche Summe bildete den Grundstock unserer Arbeit und hat alles, was wir seither auf die Beine stellen durften, überhaupt erst möglich gemacht“, betont Petra Huth.
Mit dem Geld konnte die Kinderkardiologie des Uniklinikums Freiburg damals das langersehnte mobile Ultraschallgerät anschaffen. Außerdem wurde das Spielzimmer renoviert und die psychosoziale Betreuung von Eltern sichergestellt. Mittlerweile finanziert Herzklopfen unter anderem mit einem Anteil von 50 Prozent die Begleitung durch Seelsorger Jens Terjung auf den Kinderherzstationen, die insgesamt eine 100 Prozent-Stelle umfasst und bietet „Langlieger“-Eltern seit 2019 ein Zuhause auf Zeit.
Was den Kauf des Anwesens anbelangt, so liegen dem Verein noch keine konkreten Zahlen vor. Derzeit beurteilt ein Architekt das Gebäude und ein Finanzberater den Wert. „Durch die Unterstützung der Benefizaktion „Leser helfen“ können wir sofort den nächsten Level anstreben und in die konkrete Finanzierungs- und Umsetzungsplanung übergehen.“
Spendenquittung
Ab 300 Euro verschickt der Förderverein automatisch Sepndenbescheinigungen. Deshalb muss zwingend die Adresse bei der Überweisung angegeben werden. Bei Beiträgen unter 300 Euro genügt der Kontoauszug oder der Einzahlungsbeleg als Vorlage beim Finanzamt.