Waldemar Kempf hat 15 Kollegen aus der Region zusammengeführt

Black Forest Blogger: »Wir sind ein großes Netzwerk«

Bettina Kühne
Lesezeit 3 Minuten
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28. November 2017
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©Ulrich Marx

Von wegen Offenburg ist Provinz: Ein Pool von Bloggern beweist das Gegenteil. Waldemar Kempf von Reiff Medien hat 15 der namhaftesten Blogger aus der Region für ein besonderes Projekt gewonnen: Black Forest Blogger. Die beliebten Meinungsmacher bei Instagram stellen Produkte aus der Region vor.

Was hat es mit dem Black Forest Blogger auf sich?

Waldemar Kempf: Unter diesem Instagram-Account präsentieren wir von Reiff Medien Interessantes aus der Region. Dazu hat sich ein Pool mit 15 Bloggern zusammengeschlossen, um die Präsenz von Black Forest Blogger ständig mit interessanten Inhalten füllen.

Wie ist es gelungen, 15 Blogger für das Projekt zu gewinnen?

Kempf: Die Zeit war reif: In Großstädten gibt es schon lange solche Pools, und wir wollten so etwas in der Ortenau anbieten. Das hat viele begeistert.

Eigentlich ist man doch Konkurrenz, oder?

Kempf: Eine Frau wird keine Herrenmode vorstellen, ein Mann seltener Koch- und Backaccessoires. Und vernetzt zu sein, ist in diesem Bereich immer besser, als zu konkurrieren: Wenn man sich zusammenschließt, gibt das noch mehr Reichweite. Zudem unterstützen wir uns gegenseitig in ganz praktischen Dingen.

Das wäre?

Kempf: Bei den Fotos ist es hilfreich, wenn man jemanden hat, der die Bilder schießt. Es steckt viel Arbeit und der richtige Blick dahinter – ein anderer Blogger weiß gleich, worum es geht. Deshalb unterstützen wir uns gegenseitig immer wieder beim Shooting. Und gemeinsam geht vieles besser: Wir sind ein großes Netzwerk mit einer Reichweite von einer halben Million Nutzer.

Was ist nun das Ziel des Teams von Black Forest Blogger?

Kempf: Wir wollen mittlere und kleine Unternehmen unterstützen, wenn sie diese Plattform für sich entdecken wollen. Für Betriebe in dieser Größenordnung lohnt es sich meist nicht, selbst einen Account zu pflegen, weil das zu aufwendig ist. Und dann gilt: Wir arbeiten im Grunde wie eine kleine Agentur. An erster Stelle steht für uns, die Ziele des Kunden zu verwirklichen.

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Was ist denn die Herausforderung beim erfolgreichen Bloggen?

Kempf: Den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Damit ist die Zeit gemeint, zu der der Beitrag – in unserem Fall sind das Fotos mit Text – online geht.

Das ist kein Schnappschuss, der gepostet wird?

Kempf: Nein, zufällig mal ein Foto einzustellen, wenn es gerade entsteht, reicht nicht aus, um erfolgreich zu sein. Man braucht ein Konzept und langen Atem. Besonders wichtig ist aber, dass der Post authentisch wirkt. Ansonsten leidet die Glaubwürdigkeit des Blogs. 

Welche Themen interessieren denn im Blog?

Kempf: Auch wenn man das Bloggen klassisch mit Mode und Lifestyle verbindet, gibt es noch deutlich mehr. In meinen Augen kann man jedes Thema spielen, auch Auto, Technik, Genuss und Küche oder mal die Suche nach Mitarbeitern. Das funktioniert bei uns deshalb, weil wir ein regionales Netzwerk sind.

Welche Vorteile bringt ein Post einem Anzeigeninteressenten?

Kempf: Damit werden Zielgruppen angesprochen, die er über die klassische Anzeigenwerbung in der Mittelbadischen Presse kaum erreicht. In der Kombination wird das aber eine sehr erfolgreiche Sache. (siehe Kasten: Mit dem Blog werben)

Was reizt Sie persönlich am Bloggen?

Kempf: Seine Erfahrungen in Bildern zu teilen, ist ein großer Reiz. Wer einmal angefangen hat, den spornt sein Erfolg an: Es wird ein bisschen zur Sucht. Und es ist interessant, ein Influencer zu sein – also so eine Art Meinungsmacher. Wenn ich etwas hochlade, finden das schnell mal 1000 Nutzer toll. Viele wollen den Look dann auch haben. Ich inspiriere sie also mit meinem Style.

Info

Unsere Black Forest Blogger auf Instagram

Hintergrund

Beim Bloggen-Workshop wurde der Einstieg erklärt

Reges Interesse gab es am Workshop von Reiff Medien: Die Teilnehmer tauchten mit Bloggern in die Welt von Instagram ein. Im Portal werden Bilder und Filme hochgeladen. 

Am Tisch hat jeder sein Smartphone in der Hand: Was sonst verpönt ist, war an drei Abenden in der Ursula-Hütte bei Zell-Weierbach gewünscht. Und obwohl das Handy im Zentrum des Interesses lag, florierte die Unterhaltung. Wie geht das mit dem erfolgreichen Bloggen? Das war die Frage, die für die Anzeigenkunden von Reiff Medien über allem stand.

Erklärt bekamen die Teilnehmer des Workshops die Geheimnisse des Bloggens von Experten: Insgesamt sieben Blogger, die jeweils über eine stattliche Anzahl von Abonnenten verfügen, gaben ihr Expertenwissen im kleinen Rahmen gut verständlich weiter. Sie stellen ihre Fotos und Texte nicht nur unter ihrem eigenen Alias online, sondern auch als Black Forest Blogger: Durch diesen Zusammenschluss erreichen sie mit ihren Beiträgen noch mehr Aufmerksamkeit.

Zunächst ging es darum, wie man ein Profil bei Instagram anlegt: Sich anzumelden ist noch die leichteste Übung. Allerdings zählen bei diesem Netzwerk die Bilder. Und da, das lässt Blogger Sirius – mit seinen 18 Jahren der jüngste im Team – durchblicken, muss man Mühe darauf verwenden. Das eine ist das Shooting, das andere der richtige Zeitpunkt. »Ich blogge immer um 13 Uhr, da kommen meine Fans aus der Schule«, verrät er. Denn: »Regelmäßigkeit wird belohnt.« Täglich stellt er ein neues Bild ein oder lädt ein kleines Video hoch. Da dämmert es den ersten Teilnehmern: Ganz schön aufwendig. Obwohl es so leicht aussieht, stecken da jede Menge Ideen, Zeit und Arbeit drin. 

Einen Tisch weiter lauschen die Teilnehmerinnen Juliana: Das Profil ist erstellt, jetzt geht es um Reichweite. Die kann man zum einen durch die Verschlagwortung über Hashtag – Deutsch mit der Rautetaste – ankurbeln. Noch besser sind aber gute Freunde. Wer also den Namen anderer Blogger oder Unternehmen mit vorgestelltem @ erwähnt, kann so mehr Follower bekommen. Das sind diejenigen Nutzer, die mit dem Blogger »befreundet« sind und sein Profil vielleicht sogar abonniert haben.

Wer genau befreundet ist, kann man einer Statistik entnehmen. Sie schlüsselt die Nutzer- und somit auch die Zielgruppe auf. Das hilft, um passgenauer zu posten, weist einer der Blogger auf die Balkendiagramme hin, die zeigen, dass das Interesse bei den bis zu 35-Jährigen am größten ist. Doch als eine Workshopteilnehmerin die Funktion aufrufen will, zeigt es nichts an. Der Blogger stutzt kurz: »Das funktioniert erst ab 100 Freunden.« Diese müssen also noch fleißig gesammelt werden. Und dann haben die Blogger noch klargestellt, dass Fotos nur ein Teil des Spektakels sind. Neuerdings werden kleine Filmsequenzen bevorzugt.

»Die Instagram-Workshops kamen super an«, sagt Sebastain Daniels, Anzeigenleiter bei Reiff Medien. Einige der Interessenten konnten nicht mehr berücksichtigt werden. Deshalb wird überlegt, zu einem anderen Zeitpunkt erneut einen Workshop anzubieten. Die Teilnehmer waren begeistert«, zieht auch Waldemar Kempf positive Bilanz. Er ist als Wowa Valentino mit über 100 000 Fans der erfolgreichste Blogger aus der Ortenau. Und noch bei den Workshops kamen schon die ersten Anfragen: »Wie groß das Interesse war, hat uns selbst überrascht.« Daniels sieht das innovative Angebot in einer guten Tradition seiner Abteilung. »Wir haben schon immer attraktive Werbepakete für unsere Kunden geschnürt«, erinnerte er an die Erfolgsformate »Service-Award« und »Expertentipp«.

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