Glatter Durchmarsch: Mit einem überzeugenden Ergebnis hat sich am Sonntag im ersten Wahlgang Tobias Uhrich den Bürgermeister-Sessel erobert. Er bekam 69,5 Prozent der Stimmen, der Zweiplatzierte Jörg Reichenbach kam auf 15,6 Prozent. Neuried hat damit einen neuen Bürgermeister. Die Wahlbeteiligung wurde von der Gemeinde Neuried am Abend mit 67 Prozent angegeben.

Uhrich war auch derjenige, der am konsequentesten Wahlkampf betrieben und auf die Besuche an den Haustüren gesetzt hatte – in einem ansonsten arg von Corona gebeutelten Rennen um den Bürgermeistersessel.

Eine denkwürdige Wahl

Damit geht eine denkwürdige Wahl zu Ende. Und zwar aus zwei Gründen: Der amtierende Bürgermeister Jochen Fischer starb überraschend Ende November – kurz, nachdem er im Interview mit unserer Zeitung gesagt hatte, er würde gerne noch einmal kandidieren. Doch die Krebserkrankung war stärker. Neuried musste den Wahltermin auf Ende Februar vorziehen.

Vier Kandidaten traten an – und das zu erschwerten Bedingungen. Zu Corona-Bedingungen: Kontaktarm Wahlkampf betreiben, das stellte eine Herausforderung ganz eigener Art dar. Vor allem eine Kandidatenvorstellung (fast) ohne Publikum, dafür aber zeitversetzt online. Das monierte vor allem Kandidat Mundenast in der öffentlichen Kandidaten-Vorstellung und forderte die Gemeinde dazu auf, für mehr Leben und direkte Bürgerbeteiligung zu sorgen; allerdings ohne Echo.

Der Kommunalrechtler Paul Witt sah im Online-Verfahren keine Benachteiligung. „Die Gemeinde muss überhaupt keine Kandidaten-Vorstellung organisieren“, sagte er. Unter all den Umständen ist das Ergebnis beachtlich.