BUND-Umweltzentrum-Ortenau ehrt Naturpädagogen

BUND-Geschäftsführerin Petra Rumpel überreicht die Urkunde an den Preisträger Lothar Krikowski. ©Herbert Gabriel
Das BUND-Umweltzentrum-Ortenau hat Lothar Krikowski mit dem Ortenauer Umweltpreis geehrt. Der 75-Jähirge ist ehrenamtlich mit unterschiedlichen Aktivitäten tätig, die alle auf dem Erhalt der Schöpfung und dem Wohlergehen von Mutter Erde beruhen.
Im Gemeindesaal der evangelischen Stadtkirche haben sich am Mittwoch viele Menschen getroffen, die in unterschiedlicher Weise mit dem Geehrten verbunden sind. Es galt, einen Mann zu ehren und mit dem Ortenauer Umweltpreis auszuzeichnen, der sich über Jahrzehnte hinweg ehrenamtlich engagiert hat.
Halbe Sachen gäbe es für den zu Ehrenden nicht, hat dann Georg Gibis, Kahlenbergdeponie-Chef und langjähriger Weggefährte Krikowskis, in seiner Laudatio betont. Dass dort die Drei-Hektar-Fläche erhalten blieb, sei sein Verdienst, was rund um die Deponie an Landschaftspflege festzustellen sei, ebenfalls, und bei der Müllentsorgung hätten sein Ratschlag und zähes Beharren wesentlich dazu beigetragen, dass die Anlage zu den vorbildlichsten weltweit gehöre.
Der 75-jährige gelernte Bankkaufmann, spätere Manager und mit 52 Jahren zum Naturpädagogen gewordene Mann, der auch in der Tiefenökologie zuhause ist, formuliert sein Tun so: »Ich bin meinem Schöpfer einfach sehr dankbar und sehr glücklich, dass er mir Fähigkeiten und Talente geschenkt hat, die ich nutzen und ausleben kann.«
Demütiger Preisträger
So einfach »und aus tiefer Demut vor der Schöpfung, Neugier auf das Leben, Gelassenheit und Zuversicht, Dinge bewegen zu können« sieht er sein Engagement, das weit über die Pflege der Orchideenwiese auf dem Kahlenberg hinaus geht.
Da sind vier Kilometer Schutzzäune für Amphibien, die Errichtung und Pflege von Wildbienenhotels, die Umsiedlung von Hornissen, Hummeln, Wespen und Wildbienen, Exkursionen rund um den Kahlenberg, Brennnesselmeditationen zu nennen.
Doch was er tut, verbirgt er nicht im stillen Kämmerlein, sondern gibt sein Wissen und seine Erfahrungen weiter. So durften 39 Zivis mit ihm arbeiten, 34 Teilnehmer haben bei ihm ein Freiwilliges ökologisches Jahr absolviert und seit 2013 13 Bundesfreiwillige und etliche Praktikanten.
Nur mit Herzblut
»Ich bin neugierig«, bekennt der Mann aus Ettenheim, wo er auch BUND-Vorsitzender ist. Bürgerinitiativen sind ihm suspekt, weil er ihr Tun eher im St.-Florians-Prinzip betrachtet. Mit ihnen zusammen zu arbeiten, sieht er bei gleicher Zielsetzung aber als machbar.
Nach seinem Verständnis ist Natur- und Umweltschutz nur mit Herzblut zu machen. Er hofft, dass ihm das noch lange erhalten bleibt. Denn seine Agenda sei noch lange nicht abgearbeitet, antwortet er, wenn man ihn nach seinen nächsten Zielen fragt.
Dann nämlich bekommt man die Antwort, dass er entschlossen gegen die »Zerstörung unserer Lebensgrundlagen und die Gier von Menschen, die Schätze der einen Erde rücksichtslos plündern und ihren unbegründeten Machtanspruch ausleben« kämpfen wird, wo immer es möglich ist.