CDU-Kreistagsfraktion fordert Verlässlichkeit bei Klinikreform
Zuletzt waren Diskussionen um den Klinikneubau in Lahr aufgekommen, unter anderem, weil das Land Baden-Württemberg anders als in Achern und Offenburg noch keine Förderzusage erteilt hat (wir berichteten). Die Debatte um die Verwirklichung der Klinikreform Agenda 2030 hat auch die nördliche Ortenau erfasst. Darauf reagiert jetzt die CDU-Kreistagsfraktion mit einer Pressemitteilung, die vom Fraktionsvorsitzenden Thorsten Erny unterzeichnet ist. „Mit großer Verwunderung vernimmt die CDU-Kreistagsfraktion die Indiskretionen über die Weiterentwicklung des Agenda-Prozesses zur Klinikreform im Ortenaukreis“, heißt es darin.
Viele Außenstehende würden den Mut und die Weitsicht loben, von bisher neun Klinikstandorten auf künftig nur noch vier Standorte zu reduzieren. „Wir haben vor Ort in unserem Landkreis unsere Hausaufgaben gemacht und fordern von allen Beteiligten Verlässlichkeit ein“, so Thorsten Erny. Die umfangreichen Investitionen in die Klinikinfrastruktur würden ein großer Standortvorteil für die Region sein. „Natürlich muss bei einer Langfriststrategie von zehn Jahren nachjustiert werden, doch die große Linie mit vier Standorten steht und daran wird nicht mehr gerüttelt.“ Einer zunehmenden Ambulantisierung stünden für die CDU-Fraktion gegenläufige Effekte gegenüber: „Wir sind Zuzugsregion, das Durchschnittsalter unserer Bevölkerung nimmt zu und in unsicheren Zeiten sind mehrere leistungsfähige Krankenhausstandorte ebenfalls ein gutes Fundament der Gesundheitsversorgung“, zeigt sich die CDU-Fraktion überzeugt.
„Im Übrigen wäre es töricht, jetzt durch weitere Diskussionen, den gewonnenen zeitlichen Vorsprung im Hinblick auf Fördermittel für die Standorte Achern und Offenburg zu gefährden“, heißt es in der Pressemitteilung.
„Keine böse Absicht“
Zum Klinikneubau in Lahr stellt die CDU-Kreistagsfraktion fest: „Wer sich mit den Förderthemen auskennt, müsste wissen, dass der Förderantrag Lahr aufgrund der geänderten Planungen hin zu einem Neubau erst später eingereicht werden kann. Nach der Überplanung sind handfeste Verbesserungen für den Standort Lahr herausgekommen. Bei den getrennten Antragsstellungen ist deshalb überhaupt keine böse Absicht zu erkennen.“
Die CDU-Fraktion bittet daher alle Verantwortlichen, gemeinsam und vor allem zielorientiert zum Wohl der Mitarbeiter, aber auch der Patienten mit Hochdruck an der Umsetzung der Klinikreform mit künftig vier Standorten weiterzuarbeiten.