Jahrestagung der STG

Corona hat den Tourismus hart getroffen

red/klk
Lesezeit 4 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
21. Juli 2020

Die Touristiker bei ihrer virtuellen Tagung. ©Schwarzwald Tourismus GmbH

Fast 400 Touristiker waren bei der virtuellen Jahrestagung der STG. Minister Guido Wolf: „Die Krise verlangt uns vieles ab“. Es wird langsam besser, aber nicht im erhofften Maße. Die Kampagne „Kuck Kuck“ ist erfolgreich.

Die Krise des Tourismus dauert an. Am 15. Juli hatten sich rund 400 Touristiker zur ersten Jahrestagung der Schwarzwald Tourismus GmbH (STG) im virtuellen Raum angemeldet. Die STG vertritt als Dach- und Destinationsmanagementorganisation die touristischen Belange der 321 Gemeinden in der Ferienregion Schwarzwald. Ihre Gesellschafter sind die zwölf Land- und vier Stadtkreise zwischen Karlruhe – Pforzheim und der Schweizer Grenze. 

Noch viel zu tun

„Das Tourismusland lebt wieder. Aber die Krise verlangt uns vieles ab, und es gibt Bereiche, wo es auch noch vieles zu tun gibt,“ sagte Minister Guido Wolf in seinem Grußwort. Er forderte zur „Solidarität mit allen Tourismusaktiven“ auf. Dann könne das „Urlaubsland Baden-Württemberg zu einem Ort der Zukunft werden, wo sich Menschen wohlfühlen können“. Und Landrat Frank Scherer als STG-Aufsichtsratsvorsitzender ergänzte: „Wir wissen noch nicht, welche Lücken die wirtschaftlichen Auswirkungen von Corona in unsere touristische Infrastruktur gerissen haben wird. Aber wenn wir zusammen agieren und alle volle Kraft voraus fahren, werden wir diese Krise meistern.“ Scherer erinnerte daran, wie erfolgreich die STG sich 2019 strategisch neu ausgerichtet hat. Es gab einen neuen Gesellschaftervertrag und ein Strategiepapier zur Tourismusentwicklung: „Wir wollen nicht nur den Tourismus weiterentwickeln, sondern auch den Lebens-, Arbeits- und Freizeitraum der Menschen, die hier leben, mitgestalten.“ „Die STG-Mitarbeiter haben 2019 Großartiges geleistet, aber auch in der Krise, die uns noch alle beschäftigt“, lobte Landrätin Dorothea Störr-Ritter vom Landkreis-Breisgau Hochschwarzwald als Vorsitzende der Gesellschafterversammlung. Die STG habe „gezeigt, dass sie als Organisation auch solch große Krise meistern kann“. 

Die während des Lockdowns entwickelte Re-Start-Kampagne „Kuck Kuck“ mit 45 Budget- und mehr als 300 Social-Media-Partnern sei „eine wunderbare Möglichkeit, jetzt wieder anzuknüpfen, wo wir aufgehört haben – unter neuen, inspirierenden Vorzeichen“. STG-Geschäftsführer Hansjörg Mair wies in seinem Geschäftsbericht darauf hin, dass 2019 das elfte Rekordjahr in Folge für den Tourismus im Schwarzwald war: Mit 22,7 Millionen Übernachtungen in Betrieben mit mindestens zehn Betten, 33,2 Millionen in kleineren Betrieben und Privatzimmern sowie 134,4 Millionen Tages- und Ausflugsreisen sorgte der Tourismus 2019 für einen Bruttoumsatz von rund 7,5 Milliarden Euro. Rechnerisch resultieren daraus rund 125 000 Vollzeitarbeitsplätze im Tourismus. Weitere 375 000 Arbeitsplätze bei Dienstleistern, Zulieferern und Handwerkern profitieren indirekt davon. Auch im Januar und Februar 2020 konnten überdurchschnittliche Zuwächse verbucht werden, mit dem Lockdown im März gingen die Buchungszahlen um gut 50 Prozent zurück und sanken im April und Mai nahezu auf Null. 

- Anzeige -

Erst seit Juni steigen die Buchungen wieder an

Erst seit Juni steigen die Buchungen wieder an, jedoch nicht so stark wie erhofft. Dennoch zeigte sich Mair zuversichtlich, dass der Schwarzwald von den geänderten Bedürfnissen der Urlauber in der Folge von Corona nachhaltig profitieren könne. Das zeige auch die erfolgreiche Re-Start-Kampagne „Kuck Kuck“ (siehe Hintergrund). In der Anfang Juli gestarteten zweiten Phase sollen potenzielle Gäste mit erlebbaren Angeboten aus den Themenwelten Wandern, Radfahren, Kulinarik, Familie und Wellness zum Kommen überzeugt werden. 

Moderator Jens Zimmermann interviewte (im Livestream-Studio von B&HP Weißhaar in Emmendingen) Frank Stäbler, den dreifachen Weltmeister im Ringen: Was könnten Touristiker von ihm im Umgang mit Krisen lernen? Im Anschluss erörterten die Schwarzwälderin Andrea Springmann (Dozentin an der City University Hongkong), Bärbel Frey (Geschäftsführerin Thermenresort Aqua Dome Ötztal) und Christoph Hoffmann (CEO und Partner der Hotelgruppe 25hours) mit Geschäftsführer Hansjörg Mair die Folgen der Corona-Krise unter der Frage „Das Ende des Tourismus wie wir ihn kennen?“ Mairs Fazit: „Die Folgen der Corona-Krise sind hart. Viele Betriebe sind unverschuldet in wirtschaftliche Not geraten. Wir müssen mit den Starken arbeiten, um auch den Schwachen zu helfen.“ 

Die Tagung ist als Livestream im Youtube-Kanal der STG zu sehen: www.stg-jahrestagung.info. 

Weitere Artikel aus der Kategorie: Ortenau

Am Karfreitag wird Fisch serviert. 
vor 2 Stunden
Ortenau
Wo kann am Karfreitag, 29. April, nach beliebter Tradition Fisch gegessen werden? In der Ortenau haben die Vereine einige Veranstaltungen geplant. Hier gibt es eine Übersicht. 
vor 19 Stunden
Ortenau
Als Feuerteufel hat ein 22-Jähriger den Kehler Ortsteil Neumühl im Sommer 2023 in Angst und Schrecken versetzt. Nun muss er deshalb drei Jahre und fünf Monate ins Gefängnis.
In Summe 2500 Polizisten suchten im Juli 2020 in den Wäldern rund um Oppenau nach Yves R., nachdem dieser vier Polizisten entwaffnet hatte.⇒ Foto: Sven Kohls/dpa
vor 21 Stunden
Ortenau
Drei Jahre und neun Monate nach seiner Festnahme steht die Entlassung von Yves R. kurz bevor. Eine vorzeitige Freilassung des Oppenauer Geiselnehmers hatte die Staatsanwaltschaft abgelehnt.
vor 23 Stunden
Ortenau
In welcher Gemeinde der Ortenau lebt es sich am besten? Das will die Mittelbadische Presse mit dem großen Ortenau-Check herausfinden. Wie Sie abstimmen können, lesen Sie hier:
Gegen illegale Beschäftigung und Schwarzarbeit waren Beamten des Hauptzollamts Lörrach in der Ortenau im Einsatz.
27.03.2024
Gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung ist der Zoll in zahlreichen Betrieben der Ortenau am Freitagabend vorgegangen. Dabei wurden mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet.
27.03.2024
Lahr
Zu einem Vorfall mit sexuellem Hintergrund ist es am Dienstagnachmittag im Bereich des Rathauses in Lahr.
Will wieder Glanzlichter setzen: der Kehler Ostermarkt mit dem "Chaos" (Foto vom Vorjahr). 
27.03.2024
Ortenau
Seit 71 Jahren gibt es den Markt, der wieder von Ostersamstag, 30. März, 13 Uhr, bis Sonntag, 7. April, mit 35 Fahrgeschäften, Spiel- und Imbissbuden Jung und Alt auf den Läger einlädt.
Beim Offenburger Stadteingang direkt am Autobahnzubringer begrüßt seit Anfang 2020 auf dem Gelände des Reiff-Verlags die Skulptur „Artikel 5“ des Bildhauers Olaf Metzel Gäste der Stadt. Das kleine Foto links zeigt einen Fotografen am Rande einer Demonstration, der ein T-Shirt mit einem Slogan für die Pressefreiheit trägt.
27.03.2024
Ortenau
"Die Freiheit der Presse ist nicht grenzenlos", betont die baden-württembergischen Justizministerin Marion Gentges (CDU) in ihrem Gastbeitrag. Die Mittelbadische Presse widmet dem Thema eine Serie.
Die Geschichte der Stadt Offenburg ist eng verbunden mit der Entwicklung der Pressefreiheit, sagt Offenburgs OB Marco Steffens (CDU).⇒Archivfoto: Christoph Breithaupt
26.03.2024
Ortenau
In seinem Gastbeitrag zur Pressefreiheit geht der Offenburger Oberbürgermeister Marco Steffens darauf ein, dass man "individualisierten Filterblasen" entkommen lernen muss.
26.03.2024
Neu
Das Kamehameha Festival findet 2024 nicht in seiner bisherigen Form statt. Das etablierte Festival pausiert. Der Veranstalter präsentiert stattdessen drei neue und exklusive In- & Outdoor Festivals mit limitierter Kapazität.
26.03.2024
Ortenau
In den Erhalt des Straßennetzes und die Sanierung von Brücken und Bauwerken im Südwesten sollen 2024 mehr als 380 Millionen Euro investiert werden. Diese Sanierungsarbeiten sollen nun in der Ortenau beginnen:
Nabu-Vorstand Manfred Weber engagiert sich seit Jahrzehnten für den Naturschutz. Erhielt er deswegen jüngst eine Todesdrohung?
26.03.2024
Wer wünscht Herr Weber den Tod?
Ein Unbekannter droht Manfred Weber, Vorstand des Offenburger Nabus, in einem Brief mit dem Tod. Sein Einsatz für den hier einst fast ausgestorbenen Wiedehopf ist nicht die Ursache, sondern vielmehr eine Verwechslung, glaubt Weber.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • HYDRO liefert etwa Dreibockheber für die Flugzeugwartung. 
    26.03.2024
    HYDRO Systems KG und Rhinestahl fustionieren
    HYDRO Systems KG und Rhinestahl schließen sich zusammen. Mit diesem Schritt befinden sich die Kompetenzen in den Bereichen Ground Support Equipment (GSE) und Aircraft- & Engine Tooling unter einem Dach.
  • Alle Beauty-Dienstleistungen bietet die Kosmetik Lounge in Offenburg unter einem Dach.
    26.03.2024
    Kosmetik Lounge Offenburg: Da steckt alles unter einem Dach
    Mit einer pfiffigen Geschäftsidee lässt Elena Plett in Offenburg aufhorchen. Die staatlich geprüfte Kosmetikerin denkt "outside the box" und hat in ihrer Kosmetik Lounge ein außergewöhnliches Geschäftsmodell gestartet.
  • Konfetti, Flitter und Feuerwerk beschließen die große Preisverleihung im Forum-Kino in Offenburg. Die SHORTS feiern 2024 ihr 25. Jubiläum. 
    26.03.2024
    25 Jahre SHORTS – 25 Jahre Bühne für künftige Filmemacher
    Vom kleinen Screening in 25 Jahren zum gewachsenen Filmfestival: Die SHORTS der Hochschule Offenburg feiern Jubiläum. Von 9. bis 12. April dreht sich im Forum-Kino Offenburg alles um die Werke junger Filmemacher. Am 13. April wird das Jubiläum im "Kesselhaus" gefeiert.
  • Das LIBERTY-Team startet am Mittwoch, 27. März, in die Afterwork-Party-Saison. 2024 finden die Veranstaltungen in Kooperation mit reiff medien statt. 
    22.03.2024
    Businessaustausch jetzt in Kooperation mit reiff medien
    Das Offenburger LIBERTY startet mit Power in die Eventsaison: Am Mittwoch, 27. März, steigt die erste XXL-Afterwork-Party mit einem neuen Kooperationspartner. Das LIBERTY lädt zusammen mit reiff medien zum zwanglosen Feierabend-Businessaustausch ein.