Großeinsatz der Feuerwehr bei Dachstuhlbrand in Berghaupten
Die Berghauptener Bruder-Strauße ist am Karfreitag nach einem Brand stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Dicker Qualm drang aus dem Dachstuhl und war bis nach Gengenbach zu sehen. Die Brandursache und die Schadenshöhe ist noch nicht bekannt.
Kurz vor 13 Uhr kündigten in Gengenbach und Berghaupten Martinshörner einen Großeinsatz an. Im Minutentakt fuhren Feuerwehrfahrzeuge in die Talstraße. Dicker Qualm stieg über dem Gebäude auf. „Wir versuchen jetzt, das Dach über die Drehleiter von außen zu öffnen“, sagte Kreisbrandmeister Bernhard Frei vor Ort. Der Versuch, von innen die Flammen zu bekämpfen, war zuvor erfolglos geblieben.
Vor der Bruder-Strauße herrschte ein Großaufgebot Fahrzeugen und Einsatzkräften. „59 Feuerwehrleute aus Berghaupten, Gengenbach, Offenburg und Offenburg-Windschläg sind angefahren und im Einsatz“, erklärte Christian Bieser von derOffenburger Führungsunterstützungsgruppe.
Doch die schlimmsten Befürchtungen traten nicht ein. Der Brand war rasch unter Kontrolle und die Flammen verschonten weitere Gebäudeteile. „Wir mussten viele Dachziegel entfernen“, berichtete Einsatzleiter Alexander Obert, gleichzeitig Zugführer bei der Feuerwehr Berghaupten, erklärte die Löscharbeiten.
„Routine durch Übung“
Der Berghauptener Feuerwehrkommandant Markus Bruder unterstrich die Bedeutung der gemeinsamen Übungen, vor allem mit Gengenbach: „Die Routine daraus hat sich jetzt im Ernstfall bewährt.“ Somit sei es auch für die Nachrücker aus Offenburg einfacher gewesen, ihren Part zu leisten. Außerdem war das Objekt Bruder-Strauße aus Übungen bereits bekannt.
Kurz nach 14 Uhr war von dem Qualm über dem Dachstuhl kaum noch etwas wahrzunehmen. Doch Wolfgang Schreiber, Pressesprecher der Feuerwehr Offenburg, erläuterte, dass jetzt erst die Hauptarbeit für beginnt. „Zwar können bald viele Einsatzkräfte abrücken, aber das wirklich Gefährliche sind die Glutnester. Und der derzeitige Wind ist ungünstig.“
Berghauptens Bürgermeister Philipp Clever war auch sofort nach Meldungseingang an den Brandort geeilt: „Mir tut das für die Familie Bruder sehr leid, denn sie arbeitet täglich sehr hart und hat sehr viel Zeit und Geld in die Strauße investiert.“ Vor Ort war auch der Berghauptener Wilhelm Silberer: „Ich schaue, wo ich helfen kann“, sagte er und beteiligte sich schon an ersten Aufräumarbeiten unter zur Vorsicht mahnenden Worten. Denn noch fielen immer wieder Ziegel vom Dach.
Nicht alle alarmiert
Der unbedarfte Betrachter hätte auch andere Feuerwehren erwartet, etwa aus Ohlsbach, Reichenbach und Zell. Doch diese wurden aus feuerwehrtaktischen Gründen nicht alarmiert. „Das ist aus Überlegungen der Grundsicherung geschehen“, sagte Christian Bieser. Denn falls es in der Umgebung einen Unfall oder weiteren Brand gegeben hätte, müssen diese Kräfte schnell ausrücken können.
Erleichtert, dass es keine Verletzten gab, war Ingrid Bayer, Bereitschaftsleiterin beim DRK Gengenbach. Samstag ist sie wieder im Dienst: Beim Corona-Schnelltest in der Kinzigtalhalle.