Ortenau

Darum muss die Polizei in der Ortenau kostengünstig tanken

Jens Sikeler
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03. September 2018
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(Bild 1/2) ©Ulrich Marx

Autofahren ist teuer. Darauf hat jetzt auch das Polizeipräsidium reagiert und die Beamten angewiesen, beim Tanken auf günstige Preise zu achten.

Die Preise für Benzin und Diesel sind so hoch wie lange nicht mehr. Das Polizeipräsidium reagiert darauf pragmatisch. »Wir geben unseren Kollegen Hinweise, wann sie kostengünstiger tanken können«, erläutert Karen Stürzel, die Sprecherin des Polizeipräsidiums Offenburg. Die Autos bleiben aber nicht stehen, um Sprit zu sparen. »Unser staatlicher Auftrag zur Gefahrenabwehr und Strafverfolgung wird nicht beeinträchtigt – die Polizei im Offenburger Präsidium fährt Streife«, betont die Sprecherin.

3,6 Millionen Euro, so hoch ist das Budget des Polizeipräsidiums Offenburg in diesem Jahr. Damit muss das Präsidium laut seiner Sprecherin unter anderem die Ermittlungskosten bezahlen, den Bürobedarf  oder Ausrüstungsgegenstände, zum Teil die Leasingkosten für die Fahrzeuge aber eben auch die Kraftstoffkosten.

Gigliotti bestätigt, dass die hohen Kraftstoffpreise für die Budgets der Polizeipräsidien tatsächlich ein Problem sind. Sie weisen deshalb »vergleichsweise hohe Ausgabenstände auf«, schreibt er. »Die Entwicklung der Ausgabenstände wird von den regionalen Polizeipräsidien fortlaufend überwacht und mit dem Innenministerium regelmäßig erörtert. Sollte es die weitere Entwicklung erfordern, wird das Innenministerium unter Ausschöpfung der haushaltrechtlichen Möglichkeiten die dezentralen Betriebsbudgets der regionalen Polizeipräsidien gezielt erhöhen«, teilt er weiter mit.

Nicht versichert

Teuer wird es für die Präsidien auch Unfällen. Die 90 Polizeiautos, 17 Transporter und zwei Motorräder, die den Polizisten in der Ortenau zur Verfügung stehen, sind nicht versichert. Das bestätigt Stürzel. »Wie jedes Polizeipräsidium sind wir Selbstversicherer.«  Das Land verzichtet bei seinem gesamten Fuhrpark auf eine Versicherung. Das sei so in einer Verwaltungsvorschrift geregelt, erläutert Gigliotti. Das habe finanzielle Gründe. Er geht davon aus, dass es für das Land kostspieliger wäre, die Fahrzeuge zu versichern, als selbst für die Schäden aufzukommen.

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Im Polizeifuhrpark des Landes befinden sich laut Gigliotti 5168 Fahrzeuge, von denen 3175 geleast und 2001 gekauft sind.  An den Dienstfahrzeugen der Polizei sind im vergangenen Jahr Schäden von 3,75 Millionen Euro entstanden, teilt der Sprecher mit. Die Summe der selbstverschuldeten Unfall- und sonstigen Schäden, wie Sachbeschädigungen oder Wildunfälle belaufe sich dabei auf 2,1 Millionen Euro. Die Gesamtlaufleistung für alle Polizeifahrzeuge gibt Gigliotti für 2017 mit 80 Millionen Kilometern pro Jahr an.

Die Frage nach der Schadenshöhe beim Polizeipräsidium ließ Stürzel unbeantwortet. Sie betont aber, schwere Unfälle seien die Ausnahme. Meist handle es sich bei den selbstverursachten Unfällen um Zusammenstöße mit niedriger Geschwindigkeit. Als Beispiel nennt sie Parkrempler. 

Es lohnt sich also, die Unfallwahrscheinlichkeit zu senken. Dafür setzt das Land unter anderem auf moderne Technik. Insbesondere Leasingfahrzeuge würden regelmäßig ersetzt und seien deshalb stets mit akutellen Fahrassistenz- und Fahrsicherheitssystemen ausgestattet, erläutert der Ministeriumssprecher. Dazu gehörten Spurwechselassistenten, radargestützte Abstandswarner mit automatischer Bremsfunktion und Parkassistenten mit Rückfahrkamera.

Außerdem werden die Polizisten nach Angaben von Stürzel und Gigliotti intensiv geschult. Anwärter zum mittleren und gehobenen Dienst absolvieren in ihrer Ausbildung ein intensives mehrtägiges Fahr- und Sicherheitstraining.

Sparsam fahren

Auch nach ihrer Ausbildung nehmen Polizisten laut dem Ministeriumssprecher regelmäßig an solchen Trainings teil. Dabei gehe es nicht nur um das sichere Beherrschen des Fahrzeugs. Es werde auch Wert auf eine umweltschonende und wirtschaftliche Fahrweise gelegt.

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