Das will Taras Maygutiak gegen steigende Mieten unternehmen
Wer sind die Menschen, die ihren Wahlkreis in den kommenden vier Jahren im Bundestag vertreten wollen? Die Mittelbadische Presse hat mit 18 Kandidaten der sechs wichtigsten Parteien in den Wahlkreisen Offenburg, Emmendingen-Lahr und Schwarzwald-Baar gesprochen, um das herauszufinden. Heute stellen wir Taras Maygutiak (AfD) aus dem Wahlkreis Offenburg vor.
Warum kandidieren Sie?
Taras Maygutiak: Weil mir unsere Heimat, unser Land, am Herzen liegt.
Machen Sie sich Sorgen wegen der vielen Flüchtlinge? Wie hat sich Ihr Leben dadurch verändert?
Maygutiak: Ich mache mir in erster Linie Sorgen, dass bereits durch verniedlichendes Vokabular die massenhafte illegale Zuwanderung als Flüchtlingskrise betitelt wird. Ein Land kann offene Grenzen haben, ein Land kann ein Sozialstaat sein. Beides zusammen geht nicht. Unser aller Leben hat sich durch die Erkenntnis geändert, dass Vergewaltigungen, Messerstechereien und Terror heute in Deutschland an der Tagesordnung sind. Das steht eindeutig im Zusammenhang mit der völlig unkontrollierten Zuwanderung. Mein Leben hat sich auch durch die Erkenntnis geändert, dass die Bundesregierung heutzutage völlig ungeniert das Grundgesetz, geltendes deutsches Recht sowie europäische Verträge im Führungsstil einer Bananenrepublik bricht. Das hätte ich vor einigen Jahren noch nicht für möglich gehalten.
Wie wollen Sie Ihren Lebensabend verbringen?
Maygutiak: In einem souveränen Deutschland, in dem Recht und Ordnung wieder hergestellt sind.
Die Mieten steigen auch in der Ortenau? Was wollen sie dagegen tun?
Maygutiak: Die Abermillionen Euros, die allerorten für die sogenannte Anschlussunterbringung aus dem Fenster geworfen werden, wären besser im sozialen Wohnungsmarkt »für die, die schon länger hier leben« – um es im Merkel-Sprech zu sagen – investiert. Ein solcher Kurswechsel würde die Mietbelastungen für diejenigen mit
schmalem Geldbeutel schlagartig entlasten.
Ist Deutschland ein gerechtes Land?
Maygutiak: Deutschland kann weder gerecht noch ungerecht sein. Das Problem ist die politische Klasse, die fortdauernd für schreiende Ungerechtigkeiten sorgt. Immer mehr Rentner, die jahrelang gearbeitet haben, sind heute beispielsweise darauf angewiesen, Pfandflaschen zu sammeln, während die, die vergangene Woche noch im Schlauchboot im Mittelmeer saßen, finanziell besser gestellt sind und auf kostenlose Anschlussunterbringung hoffen dürfen. Das macht die Menschen zornig.
Welche Schlagzeile wollten Sie schon immer in der Mittelbadischen Presse lesen?
Maygutiak: AfD gewinnt Wahlkreis 284.
Mit welchen Kandidaten aus dem Wahlkreis würden Sie gerne mal ein Bier trinken gehen und warum?
Maygutiak: Trutz-Ulrich Stephani habe ich als Demokraten kennengelernt, mit dem man in ordentlicher Gesprächskultur unterschiedliche Meinungen austauschen kann.
Wie machen Sie Ihrem Parteivorsitzenden einen Besuch in der Ortenau schmackhaft?
Maygutiak: Bundessprecher Jörg Meuthen muss ich die Ortenau nicht schmackhaft machen. War er doch Professor an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl und kennt den Kreis ganz gut.
Welches Auto fahren Sie privat und warum?
Maygutiak: Fiat. Uns verbindet die Liebe zu Italien.
Wo kaufen Sie Ihre Lebensmittel?
Maygutiak: Im Einzelhandel, wo sonst?
Welchen Wahlkreis in Europa würden Sie außer Ihrem eigenen sonst noch gerne vertreten?
Maygutiak: Wahlkreis in Europa? Wir wählen im September den deutschen Bundestag. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Ich trete hier an, da ich hier verwurzelt bin. Ein anderer Wahlkreis käme für mich nicht infrage.
Was halten Sie von einer Herabsetzung des Wahlalters?
Maygutiak: Nichts.
An der Erreichung welcher Ziele sollen Sie Ihre Wähler in der Ortenau messen?
Maygutiak: Man soll der Gnade des Herrn ja keine Grenzen setzen, ich gehe allerdings davon aus, dass wir erst einmal beinharte Oppositionsarbeit machen werden.
Was twittern Sie am Abend der Bundestagswahl?
Maygutiak: Ich twittere nicht. Wenn alles glatt geht, könnte es ein Facebook-Post mit folgendem Wortlaut werden: Schäuble zieht wegen uns erstmals über die Landesliste in den Bundestag ein. Gratulation.