Förderverein für krebskranke Kinder: Elternhaus-Bau gestartet
13 Millionen Euro soll das neue Elternhaus des Fördervereins für krebskranke Kinder in Freiburg kosten. Die Bauarbeiten haben mit dem symbolischen Spatenstich am vergangenen Freitag begonnen und sollen zwei Jahre dauern.
Ein Meilenstein für den Förderverein für krebskranke Kinder in Freiburg: Mit dem Spatenstich hat der Bau des neuen Elternhauses nun offiziell begonnen. Der mit 13 Millionen veranschlagte Neubau entsteht direkt neben der neuen Kinder- und Jugendklinik auf dem Gelände des Freiburger Uniklinikums und wird zu hundert Prozent aus Spenden finanziert.
„Eine zweite Heimat“
„Das Elternhaus wird während der Behandlungsphase für viele Familien zur zweiten Heimat“, sagte Vorstandsmitglied Johannes Bitsch, der gemeinsam mit seinen Mitstreitern bereits seit Jahren an dem Großprojekt plant. Damit auch das neue Elternhaus dieses Gefühl von Geborgenheit ausstrahlen könne, habe man mittlerweile viele hundert Stunden damit zugebracht, über jeden Raum jede Funktion und jede noch so unscheinbare Ecke nachzudenken. Wichtig sei während der gesamten Planung gewesen, sich zu fragen, welche kleinen Details wichtig seien, damit es im Großen und ganzen funktionieren wird. „Jeder im Fördervereinsteam, egal ob im Vorstand, Beirat oder Kuratorium trägt mit seiner rein ehremamtliche Arbeit einen wichtigen Teil zum Neubau bei“, so Bitsch am Freitag in Freiburg. „Heute beginnt nun die Bauphase und wir sind überzeugt, dass es ein ganz besonderer Bau werden wird, der vielen Eltern und ihren Kindern Kraft und Erholung und eine zweite Heimat auf Zeit schenken wird“.
Auch Frederik Wenz, Ärztlicher Direktor der Uniklinik Freiburg, betonte die Bedeutung des Bauprojekts. „Ein solches Großprojekte allein aus Spenden zu finanzieren erfüllt mich mich großer Bewunderung und Dankbarkeit“, sagte er. „Das bürgerliche Engagement, die Ärmel hochzukrempeln und sich zu engagieren, ist heute nicht mehr weit verbreitet und ist deshalb um so höher zu schätzen.“ Wenn Kinder schwer erkrankten, benötigten sie und ihre Familien alle Kräfte, um die behandlungsintensive Zeit gemeinsam durchzustehen. Wenn ein Kind krank sei, sei auch immer die ganze Familie krank, habe er inzwischen gelernt. Auch Freiburgs Baubürgermeister Martin Haag bedankte sich bei den anwesenden Vorstands- und Vereinsmitgliedern. „Sie haben es geschafft, zu dieser wirklich vorbildlichen Kinderklinik das vorbildliche Elternhaus zu bauen“, so Haag.
Wie bereits das bestehende soll auch das neue Elternhaus nicht nur eine Übernachtungsmöglichkeit für Eltern und Geschwister bieten, sondern die Familien mit einem ganzheitlichen Konzept betreuen. Unter anderem gibt es bereits heute eine psychosoziale Beratung sowie eine Spielstube mit sozialpädagogischer Betreuung für die Geschwisterkinder. Der Neubau wird eine Nutzungsfläche von 2726 Quadratmetern mit 45 Elternzimmern haben. Die Fertigstellung ist für 2022 geplant.
„Leser helfen“ legte Grundstein
Beim letztjährigen Leser helfen-Benefizprojekt haben Leserinnen und Leser der Mittelbadischen Presse 216 300 Euro für den Bau des neuen Elternhauses an den Förderverein für krebskranke Kinder gespendet. Rekordverdächtige 2100 Einzelspenden waren zu verzeichnen – von der Fünf-Euro-Spende bis hin zum 10 000-Euro-Firmen-Scheck.
„Neben der großartigen Spendensumme hat „Leser helfen“ uns durch die intensive Berichterstattung auch geholfen, den Förderverein und die wichtige Arbeit des Elternhauses in der Bevölkerung bekannt zu machen“, so Vorstandsmitglied Bernd Rendler aus Oberkirch.