Diakonisches Werk reaktiviert Stiftung unter neuem Namen
Die Förderstiftung des diakonischen Werks im Ortenaukreis wurde mit einer überarbeiteten Satzung als Stiftung Arche Noah Ortenau reaktiviert. In Zukunft sollen wieder vermehrt Aktivitäten und Projekte rund um die Dienststellen in Achern, Hausach, Kehl, Lahr und Offenburg unterstützt werden.
Mit neuem Vorstand und überarbeiteter Satzung wurde der vormaligen Förderstiftung des diakonischen Werks im Ortenaukreis wieder neues Leben eingehaucht. Unter dem neuen Namen „Stiftung Arche Noah Ortenau“ sollen wieder Aktivitäten und Projekte des diakonischen Werks rund um die Dienststellen Achern, Hausach, Kehl, Lahr und Offenburg gefördert werden. Für das Projekt „Gemeinsam stark“ in Kehl werden zum Jahresende erstmals seit langem wieder Fördermittel ausgeschüttet. Doch das soll erst der Anfang sein.
„Wir wollen die Stiftung aus dem Dornröschenschlaf holen“, sagt Juliane Weerenbeck, Vorsitzende der Stiftung Arche Noah Ortenau. Nach langer Pause habe man die Stiftung im vergangenen Jahr wieder aufleben lassen und strebe nun einen nachhaltigen Wiederaufbau an. Nach jahrelanger Abstinenz wurde mit der Förderung des Projekts „Gemeinsam stark“ in Kehl ein erster Schritt gemacht.
Mit 7500 Euro werde das Projekt, das die Integration von ausländischen Zuwanderern zwischen zwölf und 27 Jahren fördert, bezuschusst. „Es sollen Jugendliche, die keinen Zugang zu unserem System finden, aktiviert werden. Wir wollen ihnen den Raum geben, sich selbst zu verwirklichen und ihre Meinung zu äußern“, sagt Fenja Becherer, Projektleiterin von „Gemeinsam stark“. Wichtig sei es, die Projekte nachhaltig zu fördern, denn „die Jugendlichen sollen ein Teil von uns werden“. Mit einem Fotowettbewerb sowie Kulturworkshops habe der Aufbau des Projekts bereits begonnen.
„Wir wollen hier was bewegen. Die Stiftung ist gut, um schnell zu reagieren, wenn dringender Förderbedarf besteht“, sagt Julian Feil, Vorsitzender des Kuratoriums. Da die Stiftung in den letzten Jahren eingeschlafen sei und sich der Neustart noch in den Kinderschuhen befinde, müsse in naher Zukunft noch eine Menge Aufbauarbeit betrieben werden. „Das aktuelle Stiftungsvermögen in Höhe von rund 104 000 Euro reicht nicht aus, um wirksame Förderpolitik zu betreiben“, sagt Feil. Daher müssten Wege der Fördermittelbeschaffung gefunden werden, um auf Sicht umfangreicher unterstützen zu können. „Wir brauchen Unterstützer aus der Region, die sich für Förderaktivitäten in ihrem Einzugsgebiet stark machen“, sagt Feil.
Daher habe es sich die Stiftung zur Hauptaufgabe gemacht, im kommenden Jahr beispielsweise auf Info-Veranstaltungen aktiv auf Menschen zuzugehen, „die selbst helfen können oder Multiplikatoren sind“, so Weerenbeck. Vor allem über zunehmende Referenzen wolle die Stiftung potenzielle Unterstützer überzeugen.
„Projekte verankern“
Neben der Erweiterung des Stiftungsvermögens soll auch der Förderumfang nach und nach vergrößert werden. „Wir wollen über die gesamte Ortenau soziale Projekte verankern“, sagt Feil.
In der Vergangenheit habe die vormalige Förderstiftung des diakonischen Werks im Ortenaukreis beispielsweise die Tagesstätte für psychisch kranke Kinder oder das „Cafe Löffel“ gefördert. Mit der neuen Ausrichtung soll in Zukunft das Kuratorium über die Vergabe von Fördermitteln entscheiden.
Diakonisches Werk
Das Diakonische Werk Ortenau berät, begleitet und unterstützt jährlich knapp 10 000 Menschen in existenziellen oder seelischen Notlagen. Angebote sind unter anderem die Kehler Bahnhofsmission, die Tafel Lahr, der Second-Hand-Laden „Kleiderkiste“ in Achern, die Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit und das Café Löffel, für wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen.