An diesen Zielen will sich Drobinski-Weiß messen lassen
Wer sind die Menschen, die ihren Wahlkreis in den kommenden vier Jahren im Bundestag vertreten wollen? Die Mittellbadische Presse hat mit 18 Kandidaten der sechs wichtigsten Parteien in den Wahlkreisen Offenburg, Emmendingen-Lahr und Schwarzwald-Baar gesprochen, um das herauszufinden. Heute stellen wir Elvira Drobinski-Weiß vor. Sie will im Wahlkreis Offenburg ihren Sitz im Bundestag verteidigen.
Warum kandidieren Sie?
Drobinski-Weiß: Ich möchte, dass unser Alltag einfacher und besser wird, deshalb mache ich Verbraucherpolitik. Ich setze mich ganz besonders für gesunde, nachhaltig produzierte Lebensmittel ohne Gentechnik, den Schutz persönlicher Daten und starke Mieterrechte ein.
Machen Sie sich Sorgen wegen der vielen Flüchtlinge? Wie hat sich Ihr Leben dadurch verändert?
Drobinski-Weiß: Die Sorgen der Städte und Gemeinden habe ich von Anfang an ernst genommen. Einige Flüchtlingsunterkünfte habe ich besucht und mich vor Ort informieren können. Ich denke, dass die Integrationsmaßnahmen inzwischen greifen und angenommen werden. Auch zukünftig werden wir in Kitas, Schulen, Sprachkurse, Wohnungsbau und Berufsausbildung investieren. Der Syrienkonflikt hat meinen Blick für die weltweiten Konflikte geschärft.
Wie wollen Sie Ihren Lebensabend verbringen?
Drobinski-Weiß: Ich hoffe, dass ich bis an mein Lebensende selbstständig und frei mein Leben gestalten und leben kann.
Die Mieten steigen auch in der Ortenau? Was wollen Sie dagegen tun?
Drobinski-Weiß: Neben einer Verschärfung der Mietpreisbremse streben wir – wo das möglich ist – die Einführung eines Mietspiegels an. Sinnvoll ist auch eine Obergrenze bei Wiedervermietung. Außerdem müssen wir noch viel stärker als bisher in den sozialen Wohnungsbau investieren. Als Partei der sozialen Gerechtigkeit haben wir den Anspruch, dass bei den anstehenden Investitionen alle in Deutschland profitieren – beim sozialen Wohnungsbau sind das beispielsweise alle Menschen mit einem Wohnberechtigungsschein.
Ist Deutschland ein gerechtes Land?
Drobinski-Weiß: Deutschland geht es gut, doch das bedeutet nicht, dass es überall gerecht zugeht. Wir wollen in Bildung, Infrastruktur und eine innovative Wirtschaft investieren, um tatsächlich gleiche Chancen für alle zu schaffen. Was die/der im Leben erreichen kann, darf nicht davon abhängen, wo man herkommt oder wie vermögend die Eltern/Familien sind. Mir ist auch wichtig, dass Langzeitarbeitslosigkeit nachhaltig bekämpft wird.
Welche Schlagzeile wollten Sie schon immer im OT lesen?
Drobinski-Weiß: Elvira Drobinski-Weiß gewinnt als erste Frau den Wahlkreis Offenburg direkt.
Mit welchen Kandidaten aus dem Wahlkreis würden Sie gerne mal ein Bier trinken gehen und warum?
Drobinski-Weiß: Norbert Großklaus von den Grünen, um mit ihm über »Gott und die Welt« zu reden.
Wie machen Sie Ihrem Parteivorsitzenden einen Besuch in der Ortenau schmackhaft?
Drobinski-Weiß: Ich erinnere Martin Schulz an die unverwechselbare Landschaft und die schönen Aufenthalte in Nussbach-Herztal. Dort in der Nähe von Oberkirch hat sich Schulz häufig und gerne einquartiert, wenn er als Präsident die Plenarsitzungen des Europaparlamentes in Straßburg geleitet hat.
Welches Auto fahren Sie privat und warum?
Drobinski-Weiss: Ich fahre einen roten VW-Golf.
Wo kaufen Sie Ihre Lebensmittel?
Drobinski-Weiß: Am liebsten auf dem Wochenmarkt, weil ich fast alle Anbieter persönlich kenne. Mir ist wichtig zu wissen, wo meine Lebensmittel herkommen und ich weiß, dass es vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern auch so geht. Ich setze mich deshalb auch schon lange für eine bessere Herkunftskennzeichnung ein.
Welchen Wahlkreis in Europa würden Sie außer Ihrem eigenen sonst noch gerne vertreten.
Drobinski-Weiß: Ich würde gerne mal einen Wahlkreis auf der Insel Sardinien vertreten. Interessant fände ich (neben dem Wetter) auch zu erfahren, welche Themen und Probleme die Menschen auf dieser Mittelmeerinsel beschäftigen.
Was halten Sie von einer Herabsetzung des Wahlalters?
Drobinski-Weiß: Ich bin für die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre. Junge Menschen sollten sich früher politisch beteiligen und engagieren können.
An der Erreichung welcher Ziele sollen Sie Ihre Wähler im Wahlkreis messen?
Drobinski-Weiß: Ich will, dass das Lebensmittelangebot gesünder wird und sich die Rechte der Verbraucherinnen und Verbraucher im Internet verbessern. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen auf Augenhöhe mit Unternehmen kommen.
Was twittern Sie am Wahlabend?
Drobinski-Weiß: Gewonnen!