Feuerwehr gibt Entwarnung: Keine Gefahr
Am Donnerstag geriet gegen 11.45 Uhr das Gefahrstofflager einer Firma in der Acherner Franz-John-Straße in Brand. Ob giftige Stoffe in Luft und Wasser gelangten, ist noch unklar. Die Löscharbeiten dauerten bis in die Abendstunden an. Verletzt wurde niemand.
Bis zur Mittagszeit war die Acherner Feuerwehr auf dem Gelände in der Franz-John-Straße heute damit beschäftigt, Brandwache zu halten und einzelne aufflammende Glutnester zu löschen. Auch heute wird die Feuerwehr das gestern gegen 11.45 Uhr in Brand geratene Gefahrstofflager im Auge behalten, um ein Wiederaufflammen zu verhindern. Sachverständige werden in der kommenden Woche mit umfassenden Untersuchungen zu Schadenshöhe und Brandursache beginnen. Ob bei dem Feuer im Chemikalienlager giftige Stoffe ausgetreten sind, ist nach wie vor unklar. Einsatzleiter Michael Wegel von der Acherner Feuerwehr sagte BO.de jedoch: "Beeinträchtigungen gab es für Anwohner vor allem durch den Geruch des Rauches". Bereits gestern in den Abendstunden hatten die Behörden die vorsorgliche Warnung, Fenster und Türen geschlossen zu halten, zurückgezogen.
Gegen 11.45 Uhr war am Donnerstag das unmittelbar angrenzende Nebengebäude einer ehemaligen Fertighausfirma in Brand geraten, in der auch Chemikalien gelagert wurden. Ob Löschwasser und Luft mit Chemikalien verunreinigt wurden, müssen nun weitere Untersuchungen zeigen. Ein unmittelbar angrenzender Kanal wird derzeit von einer Fachfirma gereinigt. Anwohner, die wegen der starken Rauchentwicklung Sorgen oder Fragen hätten, sollten sich laut Einsatzleiter Michael Wegel an das Umweltamt des Landratsamtes wenden. Dieses Angebot wird nach Auskunft von Kai Hockenjos, Sprecher des Landratsamtes, auch rege genutzt. Derzeit sind die Vertreter mehrerer Behörden damit beschäftigt, die neuesten Erkenntnisse zu Brandursache und möglichen Schäden zusammenzutragen.
Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs befanden sich keine Menschen in der Halle im Industriegebiet Unterer Hinterbann. Rund 120 Einsatzkräfte der Feuerwehr und 34 Helfer des Roten Kreuzes waren im Einsatz, um ein Übergreifen der Flammen auf das Hauptgebäude der ehemaligen Fertighausfirma zu verhindern. Zudem fanden Schadstoffmessungen in Luft und Löschwasser statt. Nach Polizeiangaben befanden sich in dem brennenden Nebengebäude der Halle Laborchemikalien, die unter anderem für den Schulunterricht und den medizinischen Bereich verwendet werden - darunter Säuren und organische Grundstoffe zur Herstellung von Farben, außerdem ein Tank mit rund 1000 Litern Lösungsmittelgemisch. Sie sollten für eine fachgerechte Entsorgung vorbereitet werden.
Wegen des Feuerwehreinsatzes und der Rauchentwicklung musste die Bahnstrecke zwischen Offenburg und Baden-Baden zeitweise voll gesperrt werden. Einzelne Fernverkehrszüge fielen aus. Zwischen Baden-Baden und Offenburg wurde ein Bus-Notverkehr eingerichtet. Um 13.40 Uhr wurde nach Angaben eines Bahnsprechers der Betrieb wieder aufgenommen, zunächst ohne Halt in Achern. Seit 14.01 Uhr ist die Strecke wieder voll befahrbar. Im Regionalverkehr gab es noch Verspätungen bis zu 15 Minuten, im Fernverkehr bis zu 30 Minuten. Ein Feuerwehrmann wurde wegen des Verdachts einer Rauchgasvergiftung kurzzeitig behandelt, konnte das Klinikum aber bereits wieder verlassen.