Fußballroboter: Sweatys sind wieder Vizeweltmeister
Als Vize-Weltmeister sind die Sweatys und Magma nach Sydney/Australien gefahren und als Vize-Weltmeister kehren sie von dort zurück: Die beiden Teams von der Hochschule Offenburg haben ihre Titel beim RoboCupSoccer 2019 trotz zahlreicher Schwierigkeiten verteidigt.
Der RoboCupp-Soccer, die Weltmeisterschaft für fußballspielende Roboter, fand in diesem Jahr im australischen Sydney statt. Die Hochschule Offenburg ging dort mit Sweaty junior und senior an den Start. In der Liga der Humanoiden in der Größe eines Erwachsenen (130 bis 180 Zentimeter) waren die beiden Sweatys mit 172 Zentimeter (senior) und 167 Zentimeter (junior) die größten Roboter im Feld, schreibt die Hochschule in einer Pressemitteilung. Die Roboter der anderen Teams waren demzufolge alle deutlich kleiner als 145 Zentimeter.
Das sei für die Sweatys im Wettbewerb nicht unbedingt ein Vorteil gewesen: je größer die Maschine ist, desto schwerer ist es, sie stabil zu regeln. In der Gruppenphase seien dann noch weitere Herausforderungen hinzugekommen: Im zweiten Spiel wurde
Sweaty junior bei einem Foul ein Fuß abgetreten, im dritten Spiel erlitt Sweaty senior einen Beckenbruch.
Optimierte Taktik
Trotzdem qualifizierte sich das Team aus Offenburg mit drei Siegen und einer Niederlage als Gruppenzweiter für das Halbfinale, heißt es weiter. Dort wartete das Team Tsinghua von der Universität Peking auf die angeschlagenen Sweatys. Dank einer im Hinblick auf die eigenen (Rest-)Stärken optimierten Taktik gewannen die beiden Roboter aus Offenburg am Ende trotz eines Ausfalls des Seniors in der zweiten Halbzeit glücklich mit 1:0, so die Hochschule.
Im Finale gegen den alten und neuen Weltmeister, das Team NimbRo aus Bonn, verloren die Sweatys. Dafür macht die Hochschule auch zahlreiche Fehlentscheidungen des Schiedsrichters zugunsten von NimbRo verantwortlich. »Ich bin stolz auf mein Team, das in kürzester Zeit einen zweiten neuen Sweaty gebaut hat, der auf der WM gemeinsam mit Sweaty senior Vize-Weltmeister werden konnte«, freute sich Ulrich Hochberg, Professor an der Hochschule.
Team Magma erfolgreich
In der 3D-Simulationsliga traf das Team Magma derweil auf Teams aus Brasilien, Portugal, China und den USA, wie aus der Mitteilung hervorgeht. In der Gruppenvorrunde verloren die Roboter aus Offenburg keins ihrer sechs Spiele, schossen acht Tore und kassierten nur ein Gegentor. Das bedeute am Ende Platz 2.
Auf denselben Rang kam das Team nach Angaben der Hochschule auch in der zweiten Gruppenrunde. Von den fünf Spielen wurden diesmal drei gewonnen, eins verloren und eins unentschieden gespielt. Im Halbfinale lieferte sich Magma dann ein spannendes Duell mit dem chinesischen Team WrightOcean, das erst im Elfmeterschießen mit 4:3 gewonnen wurde. In der Neuauflage des Finales 2018 gegen das Team UTAustinVilla aus den USA unterlag das Offenburger Team zwar mit 1:4, erzielte aber erstmals in einem Finale ein Tor gegen den alten und neuen Weltmeister.
Stadtbummel
Nach den aufregenden Wettkämpfen informierten sich einige mitgereiste wissenschaftliche Angestellte auf einem Symposium noch über die neueste Forschungsarbeiten zur Robotik, andere machten mit Sweaty junior einen Stadtbummel durch Sydney.