Gesundheitsmesse Offenburg: Wie Besucher in Balance bleiben
Die Informationen zu Gesundheits- und Wellnessthemen waren gefragt: Über 120 Aussteller präsentierten bei der Balance in Offenburg am Wochenende sich und ihre Produkte.
Die Informationen zu Gesundheits- und Wellnessthemen waren gefragt: Über 120 Aussteller präsentierten bei der Balance sich und ihre Produkte. Dabei konnte man auf die Schulmedizin vertrauen oder Alternativen suchen. Etwa bei Pavao Klickovic, der seit seinem achten Lebenjahr mit der bioenergetischen Geistheilung vertraut ist. Wo es zwickt oder zwackt braucht man ihm nicht zu verraten, er spürt es, weil die Zipperlein „in den Händen kribbeln oder Widerstand bieten“. Und er liegt damit richtig, obwohl er den Menschen auf der Liege nicht berührt: Die Hände schweben, wischen, flattern über den Körper hinweg, und manchmal ruhen sie auch einfach nur an der Stelle. „Tiere mögen das auch, sie laufen nicht weg und wenn man wieder kommt, freuen sie sich“, sagt er. Sein Talent sei eine Gottesgabe, sagt der Mann aus Riegel, der Erholung für Körper, Geist und Seele bieten will.
„Wir kümmern uns um ein Tabuthema“, sagt Sabrina Oertel. Entsprechen huschen die Frauen erst einmal am Infostand zu Scheidentrockenheit und Vaginalen Pilzinfektionen vorbei, bevor sie dann umdrehen und doch noch heranschleichen. „Dann wird viel gelacht“, sagt die Produktmanagerin von Dr.-Karde-Pharma, die gleich auch noch Zahlen liefert. „In den Wechseljahren ist jede zweite Frau von Trockenheit betroffen; zuvor können Stress, Stillen oder Erkrankungen Ursache sein.“ Ihr Typ: ein Gel mit Hyaluron. Wer einen Fragebogen ausfüllt, bekommt ein Döschen zu auftragen, Uvula (Zäpfchen) gibt es auch. Auch beim Thema Pilzinfektion will man am Stand Alternativen bieten: „Wenn sie wiederkehrt, ist es sinnvoller, das Milieu wieder aufzubauen als nochmals Antibiotika zu nehmen.“
Schon im Foyer stellt Simone Sauer ihre neue Hausapotheke von Etho-Health vor: Kräuteröle sollen helfen, um vorzubeugen oder zu lindern. „Damit bin ich ohne Erkältung durch den Winter gekommen“, sagt sie und zeigt auf ein Fläschchen mit pinkfarbenem Deckel. Wer Interesse hat, darf Platz nehmen: Sie trägt ein Öl auf, massiert es ein und erklärt, dass sie sie auch einnimmt. In Deutschland darf man dafür allerdings nicht werden. Zu verkaufen hat sie vor Ort nichts, wer interessiert ist, soll seine E-Mail-Adresse aufschreiben.
Ein paar Stände weiter hat Fastl das gleiche Problem: Auf dem Plakat ist zu lesen, dass es für die medizinischen THC-Tropfen „hunderte Anwendungsmöglichkeiten“ gibt. Er darf sie nicht nennen. Aktuell stehen die älteren Semester um die Produkte rund um den Hanf, die es als Tropfen, Salbe oder Presslinge gibt. „Das täuscht, auch die Jüngeren greifen darauf zurück“, sagt Fastl. „Zur Entspannung“ im Alltag oder vor Prüfungen würden die Tropfen genutzt, weiß er.
Lichtwellen-Brillen mit Musik
Eine bessere Impfquote gegen von Zecken erregte Hirnhautentzündung möchte Riza Dilek erreichen: Sie liegt bei 32 Prozent, die Österreicher sind zu 80 Prozent dagegen geimpft. Im vergangenen Jahr habe es einen traurigen Rekord an Neuerkrankungen gegeben, und Baden-Württemberg liegt „seit Jahren unangefochten an der Spitze“ – vor Bayer, das mehr Wald und mehr Einwohner hat. Deshalb klärt er am Stand von Pfizer Pharma auf – auch darüber, dass Jugendliche das Teilen mal besser lassen sollten. Beim Trinken aus einer Flasche, dem Nutzen des gleichen Lippgloss oder ähnlichem kann nämlich die gefürchtete bakterielle Hirnhautentzündung übertragen werden, die besonders Säuglinge und Heranwachsende betrifft.
In der Ortenau-Halle liegen Besucher hinter Lichtwellen-Brillen mit Musik, lassen sich auf Vibrationsplatten durchrütteln oder informieren sich über dauerhaftes Make-Up. Am Übergang zur Edelsteinausstellung sitzt Gery Maier auf Lahr mit seiner „Handpan“: Er entlockt diesem sonderbaren „Ufo“ aus Metall durch Schläge mit der Hand oder den Fingern harmonische Töne. Die Leute bleiben stehen und erkundigen sich nach dem Sonderbaren Instrument. „Leider geht es akustisch ein bisschen unter in der der Halle“, sagt der Schlagzeuger.