Gesundheitsversorgung: Berghaupten holt einen Sieg beim Ortenau-Check
Im Ortenau-Check hat Berhaupten einen Sieg erzielt. Dass es in der Kategorie Gesundheitsversorgung ist, hätte Philipp Clever nicht erwartet.
Unsere Gemeinde ist von einer lebendigen Dorfgemeinschaft und einer hervorragenden Infrastruktur geprägt", schreibt Berghauptens Bürgermeister Philipp Clever (parteilos) in seinem Grußwort auf der Webseite der Gemeinde. Dass in Berghaupten auch die Gesundheitsversorgung gut funktioniert, zeigt der Ortenau-Check der Mittelbadischen Presse. Bei der Umfrage hat die Gemeinde im vorderen Kinzigtal mit ihren rund 2500 Einwohnern den ersten Platz in dieser Kategorie erzielt. 8,16 von zehn möglichen Punkten reichten Berghaupten für den Sieg.
Schenkenzell ist Zweiter
Mit Schenkenzell (7,94 Punkte) steht in der Ortenau-Check-Auswertung erstmals eine Kommune aus dem Landkreis Rottweil auf dem Siegertreppchen. Der dritte Platz geht mit 7,90 Punkten an die Gemeinde Hohberg. Die rote Laterne hält das an Haslach und Hausach angrenzende Mühlenbach mit 2,51 Punkten. Der Abstand zwischen dem Sieger und dem Letztplatzierten ist bei der Gesundheitsversorgung mit 5,65 Punkten im Vergleich der Kategorien besonders groß. Der Durchschnittswert aller 46 befragten Kommunen liegt in dieser Kategorie bei 6,16 Punkten.
In der Kategorie Gesundheitsversorgung, der zwölften von 14, wollte die Redaktion von den Bürgerinnen und Bürgern wissen, wie sie das Angebot an Arztpraxen und Kliniken in ihrem Heimatort bewerten. Aber auch, wie sie die Versorgung mit anderen Gesundheitsdienstleistungen wie etwa Reha, Physiotherapie und Pflegediensten einschätzen.
Keine Klinik
Philipp Clever, der seit 2017 Rathauschef in Berghaupten ist, hätte mit diesem Ergebnis für seine Gemeinde nicht gerechnet. "Unsere Versorgung ist durchaus gut. Dass es für Platz eins reicht, freut mich, aber ich bin überrascht." Eine Klinik oder einen Zahnarzt gibt es in Berghaupten nicht, dafür aber zwei Physio-Praxen und einen Hausarzt. Für letzteren hat der Bürgermeister lobende Worte: "Christoph Dreher ist wirklich ein richtiger Landarzt, der sogar Hausbesuche macht. Das ist nicht selbstverständlich heutzutage", findet Clever und fügt hinzu: "Außerdem haben wir mit Top-Life ein Therapie- und Fitnesszentrum, das besonders im Bereich Reha stark ist. Ich glaube, dass dieses Unternehmen bei der Top-Platzierung einen Ausschlag gegeben hat."
Aus Sicht des Gemeindeoberhaupts könnte ein weiterer Grund für den ersten Platz sein, dass in Berghaupten mit Naturheilangeboten auch Interessen von Bürgern befriedigt werden, die mit der Schulmedizin nichts anfangen können.
In der 13. Folge lesen Sie, welche Kommune in der Kategorie Verkehr gewonnen hat.
Kritische Stimmen
"Die Agenda 2030 mit Schließung des Krankenhauses ist für Kehl sehr schlecht. Grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung ist vom Kreistag nicht gewollt. Warum können die Kehler bei Herzinfarkt oder Schlaganfall nicht in die grenznahe "Rhena Klinik" eingeliefert werden? Es gibt hier doch den "Eurodistrikt"."
"Beim Schlaganfall zählt jede Minute, schrieb die Mittelbadische Presse kürzlich. In dringenden Fällen lässt die Rettungsleitstelle Betroffene weiter nach Offenburg (20 Kilometer!) bringen – im naheliegenden Straßburg sind beste Kliniken!"
"Das Kehler Krankenhaus muss bleiben."
"Die Gesundheitsversorgung in Schwanau ist überwiegend schlecht, mit Ausnahme der Pflegedienste/Zahnärzte. Die Hausarztpraxen haben sich von vier auf zwei halbiert. Neue Patienten können gar nicht angenommen werden. Fachärzte gibt es nicht. Physiotherapeuten sind wie Ärzte über Monate ausgebucht, eine Versorgung nach einem Krankenhausaufenthalt ist nicht möglich. Man muss nach Lahr im Mittel mindestens 15 Kilometer pendeln."
"Die Wege zu Fachärzten und Kliniken sind in der Ortenau zu weit."
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